Der ehemalige Bayern-Sprecher der Bauern-Protestbewegung "Land schafft Verbindung" (LsV), Sebastian Dickow aus Mamming (Landkreis Dingolfing-Landau), warnt vor einer möglichen Radikalisierung der Gruppierung.
Es gebe vereinzelt Mitglieder, die sehr anfällig für rechtsextremes und anderes radikales Gedankengut seien. Die AfD versuche massiv, die Bauern für sich zu vereinnahmen. Vor allem die Niederbayern-Gruppen von "Land schafft Verbindung" seien teils stark betroffen, so Dickow im PNP-Gespräch.
Dickow war monatelang der führende Kopf von "Land schafft Verbindung" in Bayern und Deutschland, sprach auf Großdemonstrationen und in Fernsehsendungen, nahm an Treffen mit Ministern und der Bundeskanzlerin teil. Mitte April erklärte er dann plötzlich auf seinem Facebook-Profil seinen Rücktritt aus der Führungsebene von LsV, nachdem er von einzelnen Landwirten massiv bedroht worden war. Dickow spielt zum Beweis mit seinem Handy Sprachnachrichten ab, in denen er als "Verräter" und "Kameradenschwein" bezeichnet wird. Dann wird es besonders krass: Ein Bauer findet, Dickow gehöre "standrechtlich erschossen". Von rechtlichen Schritten sah Dickow trotz Ratschlägen ab. "Ich zeige keinen Berufskollegen an."