Dingolfing-Landau
FOS Dingolfing: Die zweite Chance

Gespräch zwischen Landrat Bumeder und Kultusminister Piazolo bringt Klärung

27.11.2020 | Stand 21.09.2023, 4:31 Uhr

Sehr gute Nachricht für die Fachoberschule Dingolfing, deren Zukunft gesichert ist. Im Bild, hinten von links: Andreas Daimer (Mitarbeiter der Schulleitung), die Schülerinnen Pauline Hofbauer aus Mengkofen und Evelyn Wahl aus Dingolfing sowie Hubert Lehner, Außenstellenleiter der FOS Dingolfing. – Vorne von links: Die beiden Schülerinnen Lina Streifeneder aus Gottfrieding und Katharina Ostermaier aus Dingolfing. −F.: mh

Am 13. September 2018 ist die Fachoberschule an der Pestalozzi-Straße 6 in Dingolfing eröffnet worden und schon damals hat es von der obersten politischen Stelle – Bernd Sibler, Minister für Unterricht und Kultus, war bei der Einweihung da – eine große Wertungsschätzung gegenüber der kleinen Einrichtung gegeben.
Es sollte ein Probebetrieb sein, auf drei Jahre ausgelegt. Die Hoffnungen jedoch, die im Vorfeld prognostizierten Schüler-Zahlen erreichen zu können, haben sich längst nicht erfüllt. Nicht zuletzt offenbar der sehr guten Ausbildungssituation im Landkreis Dingolfing-Landau geschuldet, wodurch sich eine Konkurrenzsituation ergibt. Die Zukunft des Hauses schien alles andere als gewährleistet und zu wackeln – bis es vor etwa zwei Wochen ein entscheidendes Gespräch gab.
"In einem persönlichen Telefonat hat mir Kultusminister Dr. Michael Piazolo zugesichert, dass die Fachoberschule Dingolfing weiter laufen wird. Das ist für unseren Raum eine wirklich sehr positive Nachricht. Diejenigen Schüler und Schülerinnen also, die näch-stes Jahr beginnen, können auch ihren Abschluss machen", freut sich Werner Bumeder, er weiß allerdings auch: "Um die Fachoberschule Dingolfing dauerhaft zu etablieren, müssen sich die Schüler-Zahlen nach oben gehen."

"Die Fachoberschule ist ein wichtiger Bestandteil"

Für den Landrat jedenfalls hat die Fachoberschule Dingolfing einen hohen (unverzichtbaren) Stellenwert: "Wir haben damals eine Lücke schließen können und wünschen uns, dass es dabei bleiben wird. Wir können in der Region ein breitgefächertes Angebot anbieten, von Ausbildungsplätzen in den Unternehmen, Bildung- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Fachoberschule ist ein wichtiger Bestandteil davon".
Hubert Lehner (Außenstellenleiter der Fachoberschule) sowie Andreas Daimer (Mitarbeiter der Schulleitung) sind froh über die Unterstützung von Seiten der Politik und des Landkreises als Sachaufwandsträger für die Berufsschule und Fachoberschule. Beide begrüßen die jüngste Entwicklung und setzen weiterhin auf diverse Aktivitäten, damit sich die Schüler-Zahlen in die gewünschte Richtung bewegen, wie beispielsweise durch Informationsveranstaltungen oder etwa mit einem Stand bei der Berufsfindungsmesse "Bleib hier".
Der große Vorzug der Fachoberschule? "Nahe an der beruflichen Realität, das ist unser Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Schuleinrichtungen", verdeutlicht Hubert Lehner, "wir haben in der 11. Klasse neun bis zehn Wochen Praktika in Halbjahr eins und neun bis zehn Wochen in Halbjahr zwei. Und dabei gibt es einen Wechsel in der Branche."
"Die Verzahnung von Schule und Beruf hebt uns vom Gymnasium ab", bestätigt Andreas Daimer. Es gebe auch ausreichend attraktive Praktikumsstellen im Landkreis Dingolfing-Landau für die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Sozialwesen. Diese beiden werden heuer in jeweils zwei 11. und 12. Klassen und erneut im nächsten Jahr angeboten. Sogar ein 13. Klasse könnte es noch geben. Das hängt freilich wieder von einem Faktor ab: Die Schüler-Zahlen müssen stimmen.

Schülerinnen loben realitätsnahen Unterricht

Dass die Einrichtung Qualität hat, von den Schülern geschätzt und angenommen wird, das machen Katharina Ostermaier (17) und Evelyn Wahl (16) klar, beide sind aus Dingolfing, besuchen die 11. Klasse: "Wir fühlen uns wohl hier, kommen gerne, es ist abwechslungsreich." In erster Linie eben wegen der realitätsnahen Ausbildung. Die eine war in der Verwaltung der Hans-Glas-Schule, die andere am Landratsamt beschäftigt. Weitere Praktika folgen.
"Wir haben eine gute Zeit" – ebenfalls positiv haben sich Pauline Hofbauer (17) aus Mengkofen sowie Lina Streifeneder (17) aus Gottfrieding (17) geäußert, die schon in der 12. Klasse im Vollzeitunterricht sind und hoffen, in den bevorstehenden Vorstellungsgesprächen den angestrebten Ausbildungsplatz – bei der Polizei – zu bekommen.