Im Rahmen einer geselligen Feier konnte Anni Winkler ihren 90. Geburtstag begehen. Im Nachgang gratulierte Bürgermeister Herbert Sporrer am Dienstag, wobei er bei Kaffee und Kuchen gerne ein wenig mit der Wahl-Ruhstorferin plauderte.
Bis sie hier eine neue Heimat fand, legte sie einen weiteren Weg zurück. So kam Anni Olbort am 5. Oktober 1934 in Bölten im Sudetenland zur Welt. Mit drei Geschwistern wuchs sie zunächst in der heimischen Gärtnerei auf. 1946 kam die Familie, aus ihrer Heimat vertrieben, in den Odenwald und so besuchte die heute 90-jährige in Seckmauern die Schule.
Verantwortung in jungen Jahren
Schon früh musste sie Verantwortung übernehmen. Nach Abschluss der Schule arbeitete sie für gut ein Jahr in einem Haushalt, ehe die Mutter schwer erkrankte und sie sich um die Familie kümmerte; 1955 verstarb die Mutter. Im Alter von 18 Jahren begann sie zusätzlich, in einer Fabrik zu arbeiten. 1958 führte sie Helmut Winkler aus Erlenbach/Main an den Traualtar.
Mit der Heirat wohnte das Ehepaar zunächst in Seckmauern, bis im Jahre 1964 das Haus abbrannte und man daraufhin zur Mutter von Helmut Winkler zog. Man errichtete sich später in der Oberpfalz in Roggenstein, Kreis Vohenstrauß, ein Eigenheim. Der Ehemann hatte zwischenzeitlich einen Schweißtrafo entwickelt, der im aufgebauten Betrieb produziert und vertrieben wurde.
Umzug nach Niederbayern
Nach 18 Jahren jedoch zwang ihn sein Augenleiden, sich aus dem Arbeitsleben zurückzuziehen. Nachdem er sich im Niederbayerischen sehr wohl gefühlt hatte, zog es ihn wieder hierher und man verlegte den Wohnsitz nach Ruhstorf, wo man sich ein schmuckes Eigenheim errichtete.
Da Sport schon immer einen hohen Stellenwert in ihrem Leben einnahm, turnte Anni Winkler bereits früher mit Kindern. Als sie nun nach Ruhstorf kam, schloss sich die Jubilarin zunächst der Turngruppe in Simbach an, ehe sie gemeinsam mit Helga Wimmer auf ihre Initiative hin 1987 die Ruhstorfer Damengymnastikgruppe ins Leben rief.
Initiative für die Gymnastikgruppe
Von Anfang an leitete Anni Winkler die Gesundheitsgymnastik. Dabei gab sie bis ins hohe Altern Turnstunden für die 7-Uhr-Gruppe.
Rückblickend stellt das Geburtstagskind fest, dass sie in Ruhstorf gut aufgenommen wurde und sich hier wohl fühlt. Das ist nicht zuletzt auch den Nachbarn zu verdanken, mit denen sie ein sehr gutes Verhältnis pflegt, allen voran mit Margit Schweikl. Allerdings musste sie einen schmerzlichen Verlust hinnehmen, als Ehemann Helmut am 27. März 2011 plötzlich verstarb.
Nach wie vor ist Anni Winkler Mitglied beim SC Ruhstorf. Die Jubilarin verbringt gerne ihre Zeit im Garten, sodass sie auch Mitglied beim Garten- und Blumenverein ist. Zudem ist sie den Frohsinnschützen, dem Frauen- und Mütterverein und den Badförderern treues Mitglied.
Für Anni Winkler stand fest, dass sie auf Geschenke verzichten möchte. Deshalb bat sie um eine Spende für die SOS-Kinderdörfer.
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