Landau
1700 Kilometer mit dem Rad durch Italien

17.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:55 Uhr
Rudolf Rammelsberger

Santa Maria di Leuca wollte sich Rudi Rammelsberger nicht entgehen lassen, obwohl er wegen eines Erdrutsches einen Umweg in Kauf nehmen musste. −Fotos: lnp

Cappuccino, Croissant, Baguette mit allem, Prosciutto und Rotwein, das waren die hauptsächlichen Lebensmittel auf der Italienreise von Rudi Rammelsberger. Von seiner Reise an der Ostküste des italienischen Stiefels zeigte er einen Bildervortrag. „Ein besonderer Genuss waren die Orangen, die besten, die ich je gegessen habe und zwei Stück davon am Tag, waren immer auf dem Speiseplan.“

Bei seinen beiden Vorträgen in der Weinberg Stub’n des TV Reichersdorf und im Sportheim des SV Fichtheim-Möding waren sehr viele Besucher. Mit dem Flugzeug ging es am 8. Mai 2022 nach Brindisi, dem südlichsten Flughafen an der Adria. Dort endete auch die von den Römern gebaute Straße „Via Appia“. Noch am selben Tag fuhr er in die 50 Kilometer entfernte, barocke Stadt, Lecce. Jetzt ging es Richtung Süden, ein Abstecher zur „Grotte der Poesie“, das zu den zehn schönsten Naturpools der Welt zählt, jedoch war es für ein Bad zu kalt. Otranto mit einer imposanten Burg war das nächste Ziel, nach Santa Maria di Leuca brauchte er einen Umweg, denn ein Erdrutsch hatte die Straße weggeschwemmt.

Jeder Tag startete mit einem Cappuccino

Um 7 Uhr früh startete der Reichersdorfer jeden Tag und eine Stunde später war immer das Frühstück mit einem Cappuccino und Croissant geplant. Die Städte Santa Maria di Leuca, Gallipoli und Tarent waren sehr sehenswert. Ins Landesinnere ging die Fahrt nach Matera mit den bekannten Höhlenwohnungen. Nur eine Tagesfahrt entfernt ist das Trulli Dorf „Alberobello“. Diese viereckigen Häuser in Trockenbauweise mit den runden spitzigen Dächern geben ein eindrucksvolles Stadtbild ab.

Von Matera bis Bari an der Adria fuhr Rammelsberger durch eine fruchtbare Landschaft. Orangenbäume, Kirschbäume, Olivenbäume, natürlich Weinstöcke genauso wie Getreidefelder und Wiesen gab es zu sehen. Nach einer Tagestour, vorbei an der Salzpfanne von Savoyen, ging es nach Manfredonia. Dort ist der „Parco Nationale del Gargano“, der größte Nationalpark Europas mit seinen Kalkfelsen und den einzigartigen Strandbuchten. Auch der Sporn des Stiefels von Italien genannt.

Der Nationalpark der Abruzzen ist ein ideales Terrain zum Wandern mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten. In Pescara hat kurz zuvor die Giro d'Italia Halt gemacht. Alles war noch in „Rosa“ geschmückt, ein sehr schönes Bild.

Wallfahrtsort Loreto und Klein-Venedig

Kurz vor Ancona liegt der Wallfahrtsort „Loreto“, dort ist Maria, die Mutter Jesus, geboren. An Rimini vorbei erreicht man Ravenna. Die verschiedenen Baudenkmäler mit ihren Mosaikarbeiten zählen zum Weltkulturerbe.

Weiter nördlich geht es mit dem Rad und erreicht das Delta del Po mit seinen fünf Flüssen. Eine Übernachtung in Chioggia ist ein Erlebnis. Die Lagunenstadt wird auch Klein-Venedig genannt. Die Fahrt geht weiter über Mestre nach Grado zum Alpe-Adria Radweg, der bis nach Salzburg geht. Über Udine nach Gemona del Friuli ging es in den Alpen auf einer stillgelegten Bahnstrecke, über Brücken und durch Tunnels, Richtung Österreich. In Tarvis über die Grenze nach Arnoldstein und weiter nach Villach.

Außer einer Reifenpanne und einige Umwege war die Radtour in den 16 Tagen bei sonnigem Wetter die 1700 Kilometer lange Strecke eine wahre Freude, berichtet Rammelsberger. „Glücklich und gesund wieder daheim wurde gleich ein frisches Bier gezapft.“