
Im Kreise von Familie und Freunden sowie den Mitarbeitern der Station hat Martin Lemberger (rechts) Florence und ihren Helmut im Krankenzimmer getraut. − Foto: Klinikum
Eigentlich waren Florence und Helmut am Freitagvormittag schon auf dem Weg ins Deggendorfer Standesamt – aber dann brach der künftige Ehemann in der Parkgarage zusammen. Die Hochzeit fand dennoch statt: Sie wurde kurzerhand ins Krankenzimmer im Donau-Isar-Klinikum verlegt.
Wahrscheinlich hat sich Helmuts Gehirntumor negativ bemerkbar gemacht, berichtet das Donau-Isar-Klinikum in einer Pressemitteilung. In der Notaufnahme war klar, dass an einem stationären Aufenthalt kein Weg vorbeiführte. Dennoch blieb die Trauung der Herzenswunsch des Paares.
Notaufnahme-Team kontaktiert Oberbürgermeister
Erschwert wurde die Sache dadurch, dass am Freitagnachmittag in der Stadtverwaltung niemand mehr zu erreichen war. Aber das Team der Notaufnahme hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und OB Christian Moser erreicht. Der hat den Kontakt zum Standesbeamten Martin Lemberger hergestellt, der noch schnell die vorbereiteten Unterlagen holte und praktisch sofort ins Klinikum kam. Die Trauung nahm er im Krankenzimmer im Kreis von Familie und Freunden sowie Krankenschwestern und Ärzten vor. Die Schwester des Ehemanns war extra aus den USA angereist und unterschrieb als Zeugin.
Dass Partner füreinander einstehen, sei sehr wichtig, sagte der Standesbeamte in seiner Ansprache. Bei diesen beiden ist das angesichts der medizinischen Prognose schon seit Monaten um so wichtiger. Nun wollte Helmut seine Florence versorgt wissen, und so kam es, dass die beiden an einem ungewöhnlichen Ort zu Mann und Frau erklärt wurden und schließlich die entsprechenden Dokumente unterzeichneten.
− dz