Landkreis Deggendorf
Zu wenig Kunden: Sparkasse schließt Filialen in Altenmarkt, Niederalteich und Iggensbach

24.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:42 Uhr

Noch bis 11. Dezember stehen die Automaten in der Altenmarkter Sparkassen-Filiale zur Verfügung.

Hiobsbotschaft für Sparkassenkunden in Altenmarkt: Die Bank wird ihre SB-Filiale inklusive Geldautomat zum 12. Dezember schließen, Bargeld gibt es dann nur in Osterhofen. Auch in Niederalteich und Iggensbach wird es keine Sparkassen-Automaten mehr geben.





„Die Geschäftsstelle in Altenmarkt ist einfach kaum mehr frequentiert“, begründet der Direktor der Sparkasse Deggendorf, Stefan Swihota, die Maßnahme auf Nachfrage. Es sei wohl eine Folge von Corona, dass der Bedarf an Bargeld massiv zurückgegangen ist. „Die Auszahlungen in Altenmarkt haben sich um 25 Prozent verringert.“ In der Geschäftsstelle an der Hauptstraße würden aktuell nur noch zwei bis drei Geldabhebungen pro Stunde vorgenommen, und nur einmal der Kontoauszugsdrucker genutzt. Die Einzahlungen ließen sich pro Tag an einer Hand abzählen. In Niederalteich und Iggensbach, wo die Filialen ebenfalls geschlossen werden, seien die Zahlen noch geringer.

Schließung trifft vor allem ältere Sparkassen-Kunden

Im Verwaltungsrat der Sparkasse war man sich bewusst, dass dieser Schritt vor allem die ältere Bevölkerung hart treffen werde. Die, die nicht zu den 70 Prozent der Sparkassenkunden zählen, die ihre Bankgeschäfte nur noch online abwickeln. Vor einem Jahr habe man in Forsthart die selbe Entscheidung getroffen wie nun in Altenmarkt und übrigens auch in Iggensbach und Niederalteich. Dort seien die Kundenzahlen nämlich noch schlechter als in Altenmarkt. Swihota: „Forsthart hat uns gezeigt, dass dieser Schritt weniger dramatisch war als zunächst befürchtet.“

Geschäftsstellen kosten Geld

Er gibt auch zu bedenken, dass der Erhalt einer Geschäftsstelle eben auch mit Ausgaben verbunden ist: Miete, Strom, Reinigung, Personal etc. „Die Aufwand-Nutzen-Relation muss bei einer Geschäftsstelle gegeben sein“, sagt Swihota. Und das sei in Altenmarkt eben nicht mehr der Fall. Zudem müssten hier kurzfristig neue Automaten angeschafft werden, da die Software des bestehenden Geldautomaten und des Kontoauszugsdruckers nicht mehr unterstützt werde. Beide zusammen schlagen mit 45000 Euro zu Buche. „Das lohnt sich nicht mehr.“

Die Beratung, die vor Ort besonders in Krisenzeiten den wichtigsten Part des Sparkassen-Services einnimmt, sei in Altenmarkt sowieso nur noch sporadisch gewesen. „Die findet jetzt vollumfänglich in der Filiale in Osterhofen statt.“ Oder in den anderen Filialen in Moos, Künzing, Gergweis oder Wallerfing, die von den Sparmaßnahmen des Geldinstituts bislang nicht betroffen sind.

− lai