Wer die Plattlinger Straße in Osterhofen (Landkreis Deggendorf) auf Höhe des Lidl überqueren will, hat es nicht leicht: Jetzt prüft die Stadt, dort selbst eine Ampel zu errichten.
In einem Bürgerantrag wird dort eine Bedarfsampel für Fußgänger gefordert. Auch Behindertenbeauftragte Rosemarie Kagerbauer und Seniorenbeauftragter Fritz Gößwein haben diese schon mehrmals angeregt. Das Staatliche Bauamt Passau will keine Ampel bauen, der Bauausschuss zeigte sich in seiner Sitzung am Dienstag nicht abgeneigt, dass die Stadt diese auf eigene Kosten errichten soll.
Gerade Bewohner des BRK-Pflegeheims und des Betreuten Wohnens in der Piechlerstraße müssen immer wieder die B 8 überqueren, um zu den Einkaufsmärkten zu gelangen. Dies führt oft zu gefährlichen Situationen, führte Verkehrssachbearbeiter Michael Kainz im Bauausschuss aus.
Zu wenig Querende: Bund zahlt Ampel nicht
Aber: Für das Staatliche Bauamt sind sie zu wenige, das zeigen zwei Zählungen, die dort im Juli durchgeführt wurden. Die Maximalzahl der querenden Personen in einer Stunde lag bei 18 Personen. Der Bund finanziert die Errichtung einer Fußgängerampel aber erst ab einem Grenzwert von 50 Querenden pro Stunde, deshalb kann das Staatliche Bauamt einen Bau nicht rechtfertigen, erläuterte Kainz. Ein Zebrastreifen anstelle einer Ampel reicht nicht, dies wäre aufgrund des Verkehrs zu gefährlich.
Allerdings könnte die Stadt auf eigene Kosten eine Bedarfsampel errichten – ähnlich wie beim Pflegewerk-Altenheim und an der Arnstorfer Straße. Dazu gibt es bisher aber nur eine sehr vage Kostenschätzung des Bauamts von 30 000 bis 60 000 Euro.
Auch Radweg bringt keine Abhilfe
Bürgermeister Thomas Etschmann führte in der Diskussion aus, dass die Freien Wähler bereits 2021 einen Antrag dazu gestellt hatten. Damals wollte man den Bau des BRK Pflegeheims abwarten, das inzwischen errichtet sei. Geplant sei auch eine Querungshilfe am künftigen Radweg von Osterhofen nach Langenisarhofen, allerdings erst weiter draußen. Dieser Umweg sei für Fußgänger nicht zumutbar.
2. Bürgermeister Kurt Erndl regte an, den Querungspunkt für Radfahrer auf Höhe des Lidl zu verlegen. Dies sei aber nicht möglich, so Bauamtsleiter Christian Moosbauer, weil für Radler eine Insel erforderlich ist, die Straße dort aber nicht breit genug sei. Er regte an, die Stadt solle ein konkretes Angebot für eine Ampel einholen, dann könne man entscheiden. Dem stimmte der Bauausschuss zu.
− gs
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