Otzing
Weniger Schnee, höhere Kosten: Ski- und Radclub erweitert sein Winterangebot

Vorsitzende Christiane Schmid über steigende Preise für Busfahrten und Skipässe

11.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:02 Uhr
Anna Mayr

Wer viel Geld für Skiausflüge ausgibt, hofft selbstverständlich auch auf sonniges Wetter. Bei widrigen Wetterprognosen erhält der SRC Otzing schon mal kurzfristige Absagen. −Foto: Schmid

Von Anna Mayr

Gemeinsame Bewegung in der Natur, atemberaubende Alpenkulissen, frische Bergluft, Einkehr in urigen Hütten– für viele ist Skifahren eine große Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die immer mehr zum Luxus wird. Christiane Schmid, Vorsitzende des Ski- und Radclubs (SRC) Otzing, hat vor Kurzem das Winterprogramm für die anstehende Saison veröffentlicht, dieses Jahr in sehr ausgedünnter Version mit straff kalkulierten Preisen. Insgesamt sind vier Fahrten nach Kitzbühel, Saalbach, Schladming und Mühlbach geplant.

Preise für Bus und Lift steigen

Die erste Fahrt startet erst im Januar. „Ob den Familien dann noch so viel Geld zur Verfügung steht?“, fragt sich Schmid. Laut ihr stiegen die Preise für Busfahrten drastisch. Auch das Skiticket wurde teurer. Mittlerweile zahlen Erwachsene für ein Tagesticket rund 60 Euro, für Kinder kostet es etwa 30 Euro. „Für eine Familie gehen schon mal 180 Euro fürs Skifahren drauf, ohne Anreise und Verpflegung“, sagt Schmid.

Sie beobachtet auch, dass in den vergangenen Jahren immer weniger Skisportler bei den Ausflügen des Skiclubs mitfahren. So waren es vor zehn Jahren gut 70 Teilnehmer, heute sind es um die 35. „Die Tendenz geht auch dahin, dass die Leute abwarten, was die Wetter-App sagt“, meint Schmid. Viele Teilnehmer melden sich erst spät an oder sagen dann kurzfristig wieder ab. Für sie als Veranstalterin wird der Skitag dadurch schwer kalkulierbar. Gleichzeitig versteht sie die Beweggründe: „Wenn man schon so viel Geld ausgibt, möchte man ja auch was dafür bekommen.“

Für diesen Winter hat Schmid zudem beschlossen, das Angebot vielfältiger zu gestalten. Der Skiclub bietet nun auch Schneeschuhwanderungen im Bayerischen Wald und Hüttenabende an. Schmid überlegt, den Verein im Winter künftig nicht mehr nur über das Skifahren zu definieren: „Vielleicht müssen wir da auch einfach umdenken.“

Wintersporttage für Grundschüler

Christiane Schmid ist auch Leiterin der Grundschule Stephansposching. Zwei Wintersporttage würde sie im neuen Jahr gerne durchführen. Der erste findet am 17. Januar im Deggendorfer Eisstadion statt. Die Busfahrt wird von der Gemeinde finanziert, für Schmid ein großes Glück. Das Ticket fürs Stadion beträgt nur 1,50 Euro pro Kind, dadurch bleibt der Ausflug sehr kostengünstig.

Wann und ob der zweite Wintersporttag stattfindet, hängt von der Wetter- und Schneelage ab. Am liebsten würde Schmid einen Ausflug zum Ski- und Schlittenfahren nach Greising oder Langfurth organisieren. Früher gab es sogar eine Wintersportwoche, die sei heutzutage nicht mehr möglich. Auch beherrschten heute bei weitem nicht mehr so viele Kinder wie früher das Skifahren. „Maximal 25 von 100 Schülern“, schätzt Schmid. Die Kostenfrage kommt beim Skitag natürlich auch auf. Hierfür möchte Schmid allerdings, sobald der Termin feststeht, mit dem Elternbeirat eine Lösung finden.