Moos
Weichenstellung für Photovoltaik-Flächen

Gemeinderat beschließt: Südlich der Bräugasse soll eingeschränktes Gewerbegebiet entstehen

22.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:25 Uhr
Theresia Friedberger

–Symbolbild: gs

Relativ viele Zuhörer sind am Montagabend zur Sitzung des Gemeinderats erschienen, die sich in der Hauptsache um Bauleitplanung für die Bräugasse und mehrere Solarparks drehte.

Bürgermeister Alexander Zacher bedankte sich eingangs bei zweitem Bürgermeister Josef Achatz für die gute Vertretung während seiner krankheitsbedingten Abwesenheit. „Wir haben Kontakt gehalten und zusammengearbeitet“, sagte er.

Die geplanten Änderungen im südlichen Bereich der Bräugasse erläuterte Martin Ribesmeier von der Firma Geoplan. Nachdem der dortige Montagebetrieb Eder erweitern möchte, sind eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes notwendig. Der Bereich soll eingeschränktes Gewerbegebiet werden, in dem nur Büros, Lager und Betriebsleiterwohnungen zulässig sind. Verladetätigkeiten müssen südlich der Betriebsgebäude erfolgen, um die nördlichen Anlieger nicht zu stören.

In der Vergangenheit hatte es bereits Beschwerden gegeben. Jetzt bestehe die Gelegenheit dies alles zu regeln, erklärte der Bürgermeister. Ribesmeier führte aus, dass die geplanten Hallen Satteldächer bekommen und sich die Höhe am bestehenden Gebäude orientiert. Es werde Abstand eingeplant, um Beschattung der nördlichen Siedlung in Grenzen zu halten.

Hans Jäger brachte das Problem der Hanglage ins Gespräch. Bei Sturzfluten werde es Entwässerungsprobleme geben. Ribesmeier führte aus, es gebe verschiedene Lösungsmöglichkeiten wie beispielsweise Mulden, Dämme oder Mauern. Zacher hob hervor, dies müsste im Bebauungsplan berücksichtigt werden. Ebenso wie Karl-Heinz Groß war er der Ansicht, ein ansässiger aufstrebender Jungunternehmer verdiene die Unterstützung der Gemeinde. Die Gemeinderäte votierten einstimmig für die Flächennutzungsplanänderung und die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Die Kosten dafür hat der Bauwerber zu tragen, ebenso wie bei den geplanten Solarparks.

In den nachfolgenden Tagesordnungspunkten stellte der Gemeinderat die formellen Weichen durch Flächennutzungsplanänderungen und Aufstellung der Bebauungspläne für die Sondergebiete Photovoltaik Burgstall West II, Photovoltaik Langenisarhofen III, Photovoltaik Langenisarhofen IV und Photovoltaik Langenisarhofen V. Mit Burgstall West II wird der bestehende PV-Park neben der Bundesstraße beziehungsweise dem Radweg erweitert. Er setzt sich in Richtung Moos und Obermoos fort. Langenisarhofen III umfasst Flächen links und rechts der Bundesstraße vor der Parkplatzkurve und grenzt an Langenisarhofen IV, Flächen in Richtung Königsholz. Langenisarhofen V beinhaltet Flächen nach der Überführungsstraße in Richtung Nindorf.

Zwar äußerte Max Rüpl Bedenken, Langenisarhofen, so zu „umzingeln“, letztlich jedoch wurden alle Beschlüsse einstimmig gefasst. Die Räte waren sich darüber einig, dass Solarparks zur Stromerzeugung nötig seien. Thomas Ammer regte an, die Zäune so zu setzen, dass daneben liegende Feldbewirtschaftung nicht behindert wird. Außerdem wollte er wissen, ob etwa Erntestaub, der die Platten verschmutze, ein Problem sein könnte. Emissionen dieser Art müssten hingenommen werden, sagte Zacher. Betreiber und Bauherr der Solarparks ist Max Jahrstorfer, dem dafür von Landwirten Pachtflächen überlassen werden. Insgesamt umfassen die geplanten Flächen circa 110 Hektar.

Zum Angebot für eine Potenzialanalyse für Windkraft und PV-Freiflächenanlagen wurde einhellig die Auffassung vertreten, dass dies für die Gemeinde nichts bringe, da Windkraft mangels Wind nicht in Frage komme und es PV-Flächen bereits gibt. Unter „Sonstiges“ teilte Bürgermeister Zacher mit, dass noch diese Woche die schon früher angekündigte Baumfällung in der Kellerstraße erfolgt. Die Untersuchung der Eiche Nr. 4 hatte gezeigt, dass diese morsch ist und eine Gefährdung darstellt.

Die Information, dass wegen zweier Neubauten eine Straßenöffnung in der Thundorfer Straße nötig ist, da die Stromleitungen den Anforderungen nicht genügen, rief ziemliches Unverständnis bei den Gemeinderäten hervor. Dr. Winfried Speer schlug vor, einen Fachmann einzuladen, der das Vorgehen erläutert.

Zacher wies außerdem daraufhin, dass die Bestuhlung in der Mehrzweckhalle sorgfältiger aufgeräumt werden müsse. Es dürfen nicht mehr als 13 Stühle aufeinander gestapelt werden, da ansonsten die Sitzschalen reißen. Für neue Sitzschalen mussten 800 Euro ausgegeben werden. Die ordnungsgemäße Stapelung werde künftig kontrolliert.

Weiter gab er bekannt, dass sich der Beitrag zum Tierheim von 0,75 Euro auf 0,80 Euro pro Einwohner erhöht. Im nicht öffentlichen Teil erfolgten Vergaben für den Neubau des Kindergartens. Die Baumeisterarbeiten beginnen diese Woche. Zacher geht davon aus, dass Mitte April die Bodenplatte fertig sein könnte.

− tf