Moos
„Waldwasser“ stärkt Versorgungssicherheit

Verbandsversammlung: Wirtschaftsplan 2023 und Jahresabschluss 2021

08.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:34 Uhr |
Theresia Friedberger

Die hohen Energiekosten wirken sich auch im Wasserwerk Moos aus. −Foto: Friedberger

Gestiegene Energiekosten schlagen sich im Haushalt des Wasserversorgers „waldwasser“ mit Sitz in Moos (Lkr. Deggendorf) nieder. Das hat sich in der Verbandsversammlung am Dienstagvormittag gezeigt. Verbandsvorsitzender Landrat Bernd Sibler zog aber insgesamt ein positives Fazit. „Es läuft gut und die behördlichen Strukturen funktionieren“, fasste er zusammen.

Der Wirtschaftsplan für 2023 wurde im Erfolgsplan auf 17,02 Millionen Euro in den Erträgen und in den Aufwendungen auf 20,82 Millionen Euro festgesetzt. Im Vermögensplan wurden Einnahmen und Ausgaben auf 10,513 Millionen Euro festgesetzt. „Wir sind ein energieintensiver Betrieb“, erläuterte Werkleiter Hermann Gruber die höheren Ausgaben im Erfolgsplan. Er betonte aber auch, dass im Wirtschaftsplan Sanierungen und Investitionen enthalten sind, die möglicherweise in diesem Jahr nicht zur Ausführung kommen, aber vorsorglich angesetzt wurden. „Sollte es notwendig werden, müssen wir vorbereitet sein“, führte er aus.

Im Wirtschaftsplan ist außerdem die Ertüchtigung der Mooser Tiefbrunnen enthalten. Zum Glück habe der Ölschadensfall in Plattling keine Auswirkungen auf die Tiefbrunnen gehabt. Dennoch habe sich dadurch gezeigt, dass weitere Sicherungen vorzunehmen sind. Die Haushaltssatzung wurde von den Verbandsräten einstimmig beschlossen.

Jahresabschluss und Lagebericht für das Jahr 2021 zeigten gegenüber 2020 ein um 0,78 Millionen Euro verbessertes Ergebnis. Die Bilanzsumme 2021 schloss mit 76317995 Euro und die Gewinn- und Verlustrechnung mit einem Jahresüberschuss von 297776 Euro ab. Der Überschuss wird auf neue Rechnung vorgetragen und zur Abdeckung für künftig zu erwartende Verluste verwendet.

Gruber führte aus, dass sich die Wasserabgabe 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 4,5 Prozent vermindert habe. Die Erlöse aus dem Wasserverkauf reduzierten sich daher um 339000 Euro. Die gesamten Umsatzerlöse betrugen 16,5 Millionen Euro. Bei den Aufwendungen verringerte sich der Materialaufwand um rund 1,78 Millionen Euro. Hauptgrund war die Kostenreduzierung bei Fremdleistungen für Anlageninstandhaltung. Mit rund 5,16 Millionen Euro schlugen die Personalkosten zu Buche. Aufgrund von Rückstellungen und vier Neueinstellungen fielen diese um rund 569000 Euro höher aus als 2020. Derzeit sind 79 Personen beim Wasserversorger beschäftigt.

Mitgeteilt wurde ferner, dass 2021 Investitionen in Höhe von 5,93 Millionen Euro aus eigenen Mitteln und erwirtschafteten Abschreibungen finanziert wurden. Davon entfielen allein auf die Versorgungsleitung Mais-Arnbruck 3,34 Millionen Euro.

Zum Jahresende 2021 bestanden mit 108 Abnehmern Wasserlieferungsvereinbarungen mit einer Jahresbestellmenge von 12008580 Kubikmetern. Das aktuelle Wasserrecht sieht eine maximale Gesamtjahresentnahmemenge in Moos von 3,5 Millionen Kubikmetern vor. Aufgrund des absehbar höheren Bedarfs durch weitere Abnehmer im Verbandsgebiet wird eine Erhöhung auf 7 Millionen Kubikmeter geprüft. Es gelte, Moos als zweites Standbein der Wasserversorgung, zusätzlich zur Trinkwassertalsperre Frauenau, zu stärken. Dies sei ein „Gebot der Zeit“, sagte Gruber.

Zusammengefasst stellte der Lagebericht keine Versorgungsengpässe für 2021 fest. Den Abnehmern konnte stets qualitativ hochwertiges und einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden. Der Jahresabschluss 2021 war von den örtlichen Rechnungsprüfern sowie vom Kommunalen Prüfungsverband geprüft worden. Der Kommunale Prüfungsverband bezeichnete die Finanzlage zwar als angespannt, stellte aber fest, dass die Zahlungsbereitschaft gewährleistet war und beurteilte die Ertragslage als ausreichend. Die Feststellung des Jahresabschlusses und die Entlastung erfolgten einstimmig.

Vorgelegt und ohne Anmerkungen zur Kenntnis genommen wurde der Beteiligungsbericht an Unternehmen. Die Waldwasser-Technikmodule sind seit 2019 in die Tochtergesellschaften „waldwasser Verwaltungs GmbH“ und „waldwasser Software Vertriebs GmbH & Co.KG“ ausgegliedert. Bei der Waldwasser Software-Vertriebsfirma wurde ein Überschuss von 53548 Euro erwirtschaftet. „Unsere Software wird sogar in Heidelberg angewendet“, freute sich Gruber.

Unter „Wünsche und Anfragen“ wurde von Verbandsrat Markus Müller (Cham) auf den grenznahen tschechischen Trinkwasserspeicher hingewiesen. Er regte an, Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu prüfen.

Zum Verbandsgebiet von „waldwasser“ gehören die sieben Landkreise Cham, Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Straubing-Bogen sowie die Stadt Deggendorf. Bereits geplant ist die Beteiligung der Stadt Plattling.

− tf

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