Verbandsversammlung
Waldwasser in Moos will Verkauf und Entnahme von Wasser steigern

11.11.2024 | Stand 11.11.2024, 19:00 Uhr |
Theresia Friedberger

Der Jahresabschluss 2023 mit Lagebericht sind die wesentlichen Tagesordnungspunkte der Verbandsversammlung von Waldwasser gewesen: Diese fand am Montagvormittag im Verwaltungsgebäude des Wasserwerkes in Moos (Landkreis Deggendorf) statt.

Werkleiter Hermann Gruber trug die wichtigsten Daten vor und umriss eine insgesamt positive Entwicklung. Die Bilanzsumme betrug zum Jahresende 2023 rund 74,3 Millionen Euro. Die Gewinn- und Verlustrechnung schloss mit einem Jahresüberschuss von 715.554 Euro ab. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sich das Ergebnis um rund 265.000 Euro verbessert.

Basierend auf einem Urteil des Bundesfinanzhofes musste für die Jahre 2022 bis 2025 eine Rückstellung von rund 1,3 Millionen Euro gebildet werden. „Ohne diese Pflichtrückstellung hätte der Gewinn rund 2,02 Millionen Euro betragen“, erklärte Gruber. Gleichzeitig biete die Rückstellung einen steuerlichen Vorteil für den Zweckverband.

Ziel: 15 Millionen Kubikmeter Wasserabgabe



Im Erfolgsplan 2023 war noch ein Verlust von 3,8 Millionen Euro angesetzt. Da eingeplante Sanierungen noch nicht durchgeführt wurden, änderten sich die Summen ins Positive. Der Jahresüberschuss wird auf neue Rechnung vorgetragen und zur Abdeckung zu erwartender künftiger Verluste verwendet. Zum Jahresende 2023 betrugen die Gewinnvorträge 1.543.019 Euro. Die Wasserabgabe hatte sich 2023 um rund 203 000 Kubikmeter auf 12.290.878 Kubikmeter erhöht, wobei der Kubikmeterpreis wie 2022 bei 1,28 Euro lag.

Nachdem inzwischen auch die Stadt Plattling an Waldwasser angeschlossen ist, wird sich die Abgabemenge noch steigern. Um den Preis stabil zu halten, würden 15 Millionen Kubikmeter Wasserabgabe angestrebt, sagte Gruber. Sauberes, ökologisches Wasser stehe an erster Stelle, aber auch die Wirtschaftlichkeit müsse stimmen. Gruber unterstrich die gute Wasserqualität sowohl aus der Trinkwassertalsperre Flanitz als auch aus dem Brunnengebiet des Grundwasserpumpwerkes Moos.

In Moos künftig 7 Millionen Kubikmeter Wasser fördern?



Die aktuelle Genehmigung in Moos gilt für eine jährliche Wasserentnahmemenge von 3,5 Millionen Kubikmetern. Aufgrund der zu erwartenden Steigerung strebt Waldwasser eine Erhöhung auf sieben Millionen Kubikmeter an, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Durch einen Antrag im Jahr 2022 und Überlegungen für einen weiteren Tiefbrunnen seien die Weichen gestellt worden.

Verbandsvorsitzender Landrat Bernd Sibler betonte, die Versorgungssicherheit sei eine zentrale Frage. Die Erhöhung der Entnahmemenge sei kein Selbstzweck zum Geld verdienen, sondern eine wichtige Vorsorge für die Zukunft. „Wasser ist absolut nicht so selbstverständlich, wie manche glauben“, hob er hervor. Seitens der Verbandsräte gab es keinerlei Anmerkungen, so dass eine einstimmige Kenntnisnahme erfolgte. „Die Zahlen sind grundsolide“, stellte Sibler fest und verwies auf die Verantwortung gegenüber den Abnehmern.

Waldwasser-Akademie: Nächster Kurs startet im Mai



Einstimmig wurde auch der Beteiligungsbericht an Unternehmen in einer Rechtsform des Privatrechts zur Kenntnis genommen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Beteiligung an der Waldwasser Software-Vertriebs GmbH, die sich sozusagen nebenbei entwickelt hatte, nachdem die von Waldwasser entwickelte Software nicht nur bei Abnehmern, sondern auch anderen Wasserversorgern auf breites Interesse und Nachfrage stieß. Im Jahr 2023 wurde bei der Waldwasser Software GmbH ein Jahresüberschuss von 103 652 Euro erwirtschaftet.

Auf Nachfrage wurde mitgeteilt, dass die Waldwasser Akademie, die zur Ausbildung von Wassermeistern gegründet wurde, gut läuft. Die ersten 15 Teilnehmer, die im September 2023 gestartet waren, hatten bereits ihre erfolgreiche Zwischenprüfung abgelegt. Ein weiterer Kurs begann im Mai und auch für die im Mai kommenden Jahres beginnende Ausbildung liegen bereits Anmeldungen vor, teilte Gruber mit.

Aufgrund des altersbedingten Ausscheidens aus dem Zweckverband von Olga Mühlbauer wurde Diana Weidgans einstimmig zur neuen stellvertretenden Kassenverwalterin bestellt. Dem Verband Waldwasser gehören die Landkreise Cham, Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Straubing-Bogen und die Stadt Deggendorf an.

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