Bundesweite Aktion
Vorlesetag in Altenmarkt: Lesen ist wie Kino im Kopf machen

17.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:10 Uhr

Landrat Bernd Sibler las in der 3c aus Tom Sawyer.

Beim bundesweiten Vorlesetag am 18. November sollen Kinder quer durch die Republik zum Schmökern animiert werden. Aus terminlichen Gründen fand dieser Aktionstag an der Grundschule Altenmarkt bereits einen Tag früher statt.





Unter anderem Landrat Bernd Sibler, Bürgermeisterin Liane Sedlmeier sowie Schüler von Mittel- und Realschule lasen den Erst- bis Viertklässlern dabei aus verschiedenen Büchern zum diesjährigen Motto „Gemeinsam einzigartig“ vor.

„Weil mal in der Zeitung gestanden ist, dass die Kinder nicht mehr so gut lesen können, haben sich ein paar schlaue Politiker diesen Vorlesetag ausgedacht“ – so erklärte Schulleiterin Susanne Weller ihren Schülern den Hintergrund des bundesweiten Vorlesetages. Organisiert wurde dieser an der Grundschule vor allem von Alexandra Steinhuber und Ingrid Dünzel, beide auch Lesebeauftragte der Einrichtung. Was Steinhuber besonders freute: Zwar sei die Vorbereitung dieses Aktionstages sehr aufwendig und arbeitsintensiv gewesen. Aber sie habe von allen Seiten sofortige Unterstützung und Teilnahme zugesichert bekommen. So fanden sich unter den Vorlesern Landrat Bernd Sibler, Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und Stadtrat Fritz Gößwein („der Onkel Fritz aus der Stadtbibliothek“ ). Auch Kulturreferentin Susanne Brotzaki hatte sich spontan bereit erklärt, vorzulesen. Und zwar den acht ukrainischen Kindern aus der dritten Klasse auf Englisch. „Auch als ich bei Real- und Mittelschule anfragte, ging es gar nicht um das Ob, sondern nur um das Wie“, so Steinhuber.

Schüler lesen für Schüler

Von der Mittelschule war die 7b mit ihrem Lehrer Siegfried Steinhuber gekommen, die in Teams aus zwei bis drei Kindern den Grundschülern vorlas. Von der Realschule waren es 16 Schüler aus allen drei 7. Klassen mit Lehrerin Sabine Prebeck. Bemerkenswert: Die älteren Jugendlichen lasen den jüngeren nicht nur auszugweise aus verschiedenen Kapiteln des jeweiligen Buches vor. Sie gaben auch kurze inhaltliche Zusammenfassungen. „Wir haben nur Bücher ausgewählt, die unsere Schüler selbst auch schon gelesen haben“, so Prebeck.

Landrat Sibler hatte sich _ ebenso wie Fritz Gößwein – den Kinderbuchklassiker „Tom Sawyer“ ausgesucht. Der Landkreischef wollte von den Kindern in seiner kurzen Begrüßungsrede wissen, ob, was und vor allem warum sie lesen. Und seine jungen Zuhörer bestätigten, was Sibler ausführte: Lesen ist wie eigenes Kino im Kopf machen. Es fordert und fördert somit die Fantasie. Figuren und Szenen werden nicht vorgegeben, sondern entstehen durch die Vorstellung.

Bücher haben besonderen Duft

Auch Bürgermeisterin Liane Sedlmeier ist von Kindesbeinen an begeisterter Bücherwurm – und hatte deshalb eine – augenzwinkernd – schwere Kindheit. Denn, so wusste sie zu erzählen, ihre Eltern hatten ein Geschäft. In dem gab es unter anderem auch Bücher zu kaufen. „Ich wollte die Bücher so gerne lesen, aber ich durfte nicht, weil die ja verkauft werden sollten“, erinnerte sie sich. Aber gerochen habe sie daran. „Denn Bücher haben einen ganz besonderen Duft.“

Der Vorlesetag in Osterhofen fand zwar vor dem bundesweiten Termin statt, wird aber heute in der Stadtbücherei fortgeführt. Alexandra Steinhuber wird ab 14 Uhr für Kinder ab fünf Jahren altersgerechte Geschichten zum Thema „Gemeinsam einzigartig“ vorlesen.

− lai