Eishockey, DNL2
U20-Talente machen gegen Chemnitz den Auftakt – Headcoach Ehrenberger steht für gesperrten Suchomski an der Bande

19.09.2024 | Stand 19.09.2024, 13:11 Uhr |

An diesem Samstag sind sie es, die mit der U20 das erste Heimspiel der Saison 2024/25 in der Festung an der Trat austragen werden: Neuzugang Jakub Pluhar und Andreas Lorenz. − Foto: Sittner

Wenn an diesem Samstag um 16.45 Uhr die Scheibe zwischen der U20 des Deggendorfer SC und den Chemnitz Crashers fällt, dann ist das ein besonderer Moment. Dann ist es nämlich vollbracht, der DSC ist dann wieder zuhause – dort, wo er hingehört – in der Festung an der Trat.

Insgesamt 36 Tage waren es dann schließlich, in denen der Deggendorfer SC – die Profi-Mannschaft, der komplette Nachwuchs, als auch die Eiskunstlauf-Abteilung – auf jenes Gefühl verzichten musste, irgendwo zuhause zu sein. Grund war eine defekte Ammoniakanlage, die eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme die letzten Wochen nach sich zog.

Ausgelagerte Trainings in Straubing, Passau oder Tschechien, eine Vielzahl an Auswärtsspielen, sowie jede Menge Zeit auf den Straßen der Region, sollen ab dem 21. September der Vergangenheit angehören. Grund genug, um dieses erste Heim-Wochenende – das zweite Spiel gegen die Sachsen steigt am Sonntag ab 10.30 Uhr – der U20-Mannschaft etwas genauer zu beleuchten.

Starke Deggendorfer unter schweren Bedingungen



Zwei Wochen ist die Saison der DNL2, in die der DSC nach seinem fulminanten Final-Sieg über Ravensburg aufgestiegen ist, mittlerweile alt. Das Resultat daraus: Die Deggendorfer können auch in dieser Liga Punkte holen. Denn nachdem für die Mannschaft von Robert Suchomski und Marcel Pfänder gleich zu Beginn die weiteste Auswärtsfahrt nach Wolfsburg auf dem Programm stand, konnten die Niederbayern mit 6:1- und 4:0-Auswärtssiegen aufhorchen lassen. „Ich denke, es ist aktuell noch zu früh, etwas über die Liga zu sagen. Wir müssen jeden Gegner erst mindestens einmal gesehen haben, um uns und die anderen Mannschaften einzuschätzen“, warnt Headcoach Suchomski und verweist damit auch auf die Niederlage, die seine Mannschaft in der vergangenen Woche in Füssen einstecken musste: „Füssen ist ein Team, das schon lange Zeit in dieser Liga ist. Die wissen, wie es läuft.“ Und nichtsdestotrotz konnten die Deggendorfer auch diese Partie über weite Strecken sehr ausgeglichen und offen gestalten, gingen durch Neu-Kontingentstürmer und Team-Topscorer Jakub Pluhar sogar 1:0 in Führung, unterlagen am Ende jedoch mit 4:7 beim Nachwuchs des Altmeisters. „Diese sechs Punkte, die wir gegen Wolfsburg am Anfang geholt haben, kann uns aber keiner mehr nehmen. Und auch das Spiel gegen Füssen zeigt das Potenzial, das in der Mannschaft steckt“, zeigt sich Co-Trainer Pfänder bislang zufrieden und verweist außerdem auf die Umstände, die sein Team, aber natürlich auch der komplette Deggendorfer Nachwuchs, zu jener Zeit hatte: „Es gab Wochen, da waren wir nur zweimal auf der kleinen Eisfläche in Straubing. Da kann man als Mannschaft natürlich nicht so trainieren, wie man es vielleicht tun sollte.“

Der kommende Gegner: Die Chemnitz Crashers



Wie der EV Füssen, sind auch die Chemnitz Crashers bereits seit einigen Jahren in der DNL2 vertreten – und diese Rolle zeigt sich auch bislang in der Tabelle der Liga: Mit drei Siegen und einer Niederlage aus den ersten vier Spielen steht die Mannschaft von Coach Tobias Rentzsch bislang auf dem zweiten Tabellenplatz direkt hinter Primus Füssen. „Das wird natürlich eine schwere Aufgabe werden“, verspricht Suchomski, der dabei auch die bisherigen Ergebnisse der Sachsen im Hinterkopf hat: Mit sieben Gegentreffern bildet der ESV die bislang beste Defensive der Liga und konnte mit 18 Toren auch schon einige male jubeln. Topscorer der Crashers ist bis dato Quirin Nitzsche, der in vier Partien vier Treffer erzielen konnte und bei drei weiteren Toren beteiligt war. „Wir wollen unser Spiel spielen und damit einfach erneut Punkte holen. Wir kennen unsere Qualitäten und werden alles versuchen, um diesen Heim-Auftakt erfolgreich zu gestalten“, gibt sich Suchomski kämpferisch – und das, obgleich er selbst nicht in der Kabine oder an der Bande stehen darf: Der Deggendorfer Headcoach wurde, aus DSC-Sicht nicht unbedingt gerechtfertigt, mit einer Spieldauerstrafe versehen, sodass er beim Samstags-Spiel nicht am Spielbericht erwähnt werden darf. Da die Regularien jedoch einen Trainer mit A-Lizenz bei DNL2-Partien der U20 fordern, wird kurzerhand Oberliga-Trainer Jiri Ehrenberger gemeinsam mit Marcel Pfänder auf der Trainerbank Platz nehmen. „Das wird sicherlich ungewohnt sein, das Spiel aus einer anderen Perspektive zu betrachten, beim zweiten Spiel am Sonntag bin ich aber wieder zurück bei meinem Team“, erzählt Suchomski.

Der Modus der Liga



Für den DSC werden es dabei die beiden ersten von insgesamt vier Aufeinandertreffen mit den Crashers sein – der Hintergrund: Die DNL2 wurde vor Saisonstart in zwei regionale Gruppen unterteilt. Der DSC trifft insgesamt acht Mal auf seine Gruppengegner aus Füssen, Garmisch-Partenkirchen und Nürnberg, nur vier Mal spielt man hingegen gegen Frankfurt, Chemnitz, Wolfsburg und Kassel. Nach der Hauptrunde, die insgesamt 40 Spieltage pro Mannschaft vorsieht, werden dann die beiden bestplatzierten Mannschaften eine Verzahnung mit den DNL1-Standorten, die es nicht in die TOP-Division geschafft haben, um den Aufstieg spielen – für die Plätze 3 bis 8 geht es hingegen gegen die Top-Teams aus der DNL3 gegen den Abstieg.

Stadionsprecher Absolon dankt allen für ihren Einsatz



Bis es dann zu dieser heißen Endphase kommt, ist es noch ein weiter weg. Ein ähnlich weiter Weg, wie ihn der DSC in dieser Saison schon gegangen ist – und wie herausfordernd die Situation für den ganzen Verein war, ließ auch Stadionsprecher Philip Absolon, der gleichzeitig auch das Amt des U20-Teammanagers inne hat, im vereinseigenen Podcast „Pass. Schuss. Tor!“(Folge 14: „Pech und Schwefel“) nicht unkommentiert: „Ich ziehe meinen Hut vor jedem Einzelnen, der hier wirklich mitzieht. Ich denke, das Problem, das wir aktuell in Deggendorf in unserem Stadion haben, ist ohnehin schon riesig – aber es könnte noch viel größer sein, wenn wir einfach intern noch Probleme bei der Umsetzung hätten, weil zum Beispiel der ein oder andere sagt, es ist ihm oder ihr zu viel Aufwand. Aber das ist absolut nicht der Fall und daher ist es einfach an der Zeit, Danke zu sagen.“

− red

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