Aholming
Strombeschaffung bereitet der Gemeinde Probleme

29.11.2022 | Stand 19.09.2023, 1:07 Uhr

Stromverträge bereiten den Kommunen Kopfzerbrechen: Die Gemeinde Aholming hat bei der Bündelausschreibung für die Jahre 2023 bis 2025 keine Angebote bekommen. −Symbolbild: Uli Deck/dpa

Stromverträge bereiten zahlreichen Gemeinden wegen der derzeit hohen Kosten Kopfzerbrechen – so ist es auch in Aholming. Wie die Kommune den bestmöglichen Vertrag für 2023 bekommen kann, war Thema in der Gemeinderatssitzung am Montagabend.

Bei der Bündelausschreibung für den Lieferzeitraum von 2023 bis 2025 hat Aholming kein Angebot bekommen, erklärte Geschäftsleiterin Lena Bernhard. Weil es sich aber um eine „dringliche Anschaffung“ handle und Angebote oft nur zwei Stunden lang verfügbar seien, stand im Raum, Bürgermeister Martin Betzinger eine Ermächtigung zu erteilen, damit er zügig reagieren kann. Die Gemeinde suche nach einem Einjahresangebot, für 2024 bis 2026 solle wieder eine Bündelausschreibung erfolgen. Aber es könne sein, dass sich die Gemeinde mit einem Dreijahresvertrag zufrieden geben muss, so der Bürgermeister.

Auch, ob die Gemeinde weiterhin auf Ökostrom bestehen sollte, wurde diskutiert. Stefan Zitzelsberger war der Meinung, die Gemeinde solle einen Vertrag mit Normalstrom nehmen, wenn Ökostrom wirtschaftlich nicht rentabel sei. Theresia Friedberger merkte an, dass Ökostrom meist teurer sei und so die Wahl wohl auf Normalstrom fallen würde, womit sie nicht einverstanden sei. Dr. Peter Kraut erkundigte sich nach der Preisspanne. Derzeit, so Betzinger, zahle die Gemeinde 5,4 Cent pro kWh, bei jetzigen Verträgen gehe es um 40 bis 50 Cent. Kraut meinte außerdem, es solle geprüft werden, ob Ökostrom aus dem Ausland bezogen werden könne.

Nach Möglichkeit Vertrag mit Ökostrom

Der Gemeinderat beschloss – mit Gegenstimmen von Helga Hackl, Theresia Friedberger und Michael Högl – Bürgermeister Martin Betzinger zur Durchführung eines Vergabeverfahrens zu ermächtigen, er kann außerdem den Zuschlag erteilen. Nach Möglichkeit soll es Ökostrom sein, außer es ergeben sich erhebliche Abweichungen zum konventionellen Strom. Der Vertrag soll ein Jahr laufen, für 2024 bis 2026 soll es wieder eine Bündelausschreibung geben.

Die Steuersätze für Gewerbesteuer (330 v.H.), land- und forstwirtschaftliche Betriebe (380 v.H.) und sonstige Grundstücke (330 v.H.) werden im Jahr 2023 bleiben wie bisher, beschloss der Gemeinderat. Es sei noch zu wenig zur neuen Grundsteuer bekannt, um jetzt etwas zu ändern, merkten Max Limbrunner und Michael Högl an – man wolle die Bürger nicht noch mehr belasten.

Neue Straße heißt „An der Ochsenweide“

Außerdem ging es um einen Straßennamen für die Erschließungsstraße im Gewerbegebiet „Ochsenweide“. Der Vorschlag war, die Straße passend zum Flurnamen ebenfalls „Ochsenweide“ zu nennen. Theresia Friedberger meinte, dass Firmen möglicherweise ein Problem mit dem Namen haben könnten. Dr. Peter Kraut schlug vor, an die bestehende Straße anzuknüpfen. Das Gremium einigte sich schließlich einstimmig auf den Straßennamen „An der Ochsenweide“.

Die Werkbänke der Grundschule Aholming sollen repariert werden. Die Gemeinde hatte dazu zwei Angebote eingeholt: Die Reparatur würde um die 5000 Euro kosten, eine Neuanschaffung würde sich – je nach Ausstattung – auf mindestens 8500 Euro belaufen. Einstimmig sprachen sich die Gemeinderäte für eine Reparatur aus.

Ein Antragsteller wollte seinen Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Ersatzwohnhauses verlängern. Der Gemeinderat hatte keine Einwände.

Gemeinde arbeitet an Blackout-Notfallplan

Bürgermeister Martin Betzinger teilte mit, dass die Gemeinde an einem Notfallplan für mögliche Blackout-Szenarien arbeite. Bürgern werde außerdem vom Landwirtschaftsministerium empfohlen, einen Ernährungsvorrat anzulegen.

Bürger können auch 2023 wieder ihre Christbäume abgegeben: von 2. bis 14. Januar am Recyclinghof und am Parkplatz des TSV Aholming.

Auf Nachfrage von Dr. Peter Kraut teilte der Bürgermeister mit, dass sich der Briefkasten – vorher am Getränkeabholmarkt – nun an der Bäckerei befindet.

Theresia Friedberger erkundigte sich nach der Fahrbahnverengung an der Schwarzwöhr-Brücke. Diese solle noch bis 2025 bestehen, teilte Bürgermeister Betzinger mit. Welche Arbeiten an dieser Stelle letztendlich gemacht werden und wie sich diese auf möglicherweise nötige Umleitungen auswirken, sei allerdings noch nicht bekannt.

− cls