Plattling
Stadtwerke stellen ungechlortes Trinkwasser für Bürger bereit

07.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:19 Uhr

Einmal mehr wird das Trinkwasser aufgrund des Befunds eines coliformen Keims aktuell gechlort. „Können wir nicht eine Wasserabgabestelle in Rohr einrichten?“, regt Gerhard Krampfl (CSU) am Montag im Stadtrat an. Rohr wird mit Waldwasser versorgt, dort ist eine Chlorung nicht nötig.
Gesagt, getan – und Bürger müssen nicht einmal bis nach Rohr fahren, um chlorfreies Trinkwasser zu erhalten. Wie die Stadt auf ihrer Internetseite bekannt gibt, kann ab sofort nicht gechlortes Trinkwasser direkt bei den Stadtwerken Plattling, Simon-Ohm-Straße 1, von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 13.30 bis 15.30 Uhr kostenlos abgeholt werden. Mit eigenen Gefäßen können sich Bürger bei der Warenannahme melden. Es handelt sich um keimfreies Tertiär- oder Waldwasser.
Gesundheitlich unbedenklich ist auch das gechlorte Wasser aus der Leitung. Daher erteilt Stadtwerke-Leiter Stefan Kopp der Anfrage von Stefan Fisch (FW) zu möglichen Entschädigungen eine Absage. Bis 0,3 Milligramm Chlor spreche man von Trinkwasserqualität. „Wir setzen 0,15 Milligramm Chlor zu“, sagt Kopp. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Erstattungen möglich sind.“
Möglicherweise endet die aktuelle Chlorung in Kürze wieder. Wie von Werner Zellner (FW) angeregt, ist am Freitag das Trinkwasser nicht nur durch interne Mitarbeiter, sondern auch durch ein externes Fachbüro für Trinkwasserhygiene beprobt worden. Es sind jeweils 16 Proben zur gleichen Zeit genommen worden. Die externe Beprobung weist keinerlei Keimbefund auf. Die Laborauswertung der von Stadtwerke-Mitarbeitern entnommenen Proben ist gestern bis Redaktionsschluss noch nicht vorgelegen.
„Wenn auch da nichts gefunden wird, folgt die Absprache mit dem Gesundheitsamt, wie weiter vorgegangen wird“, informiert Kopp. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass bei keimfreien Proben weiter gechlort werde.
Stadtwerke und Technisches Bauamt ziehen auf Antrag von Zellner, der einstimmig vom Stadtrat angenommen wird, die für 2023 ohnehin geplante Gefährdungsanalyse vor. Eine Fachfirma wird mit der Überprüfung und Begutachtung der Trinkwasserhygiene beauftragt. Eine hundertprozentige Garantie für reines Wasser sei aber auch das nicht. Stadtwerke-Leiter Kopp: „Wenn einer mit dem Bagger in eine Trinkwasserleitung langt, müssen wir reagieren.“

− bba