Offenes Wasser vermeiden
Stadt Deggendorf appelliert an Bürger: Mückenlarven bekämpfen

26.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:25 Uhr

−Foto: Pleul/dpa

Nach dem trockenen letzten Jahr wird es bedingt durch den häufigeren Regen der vergangenen Wochen heuer wieder mehr Stechmücken geben. Der städtische Bauhof kontrolliert bereits seit Wochen wieder größere zusammenhängende, überflutete Bereiche auf Mückenlarven, berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung. Und appelliert an die Bürger: Jeder Einzelne kann helfen.

Um die Anzahl an Mücken zu verringern, muss man vorbeugend aktiv werden, noch bevor die Mücken aus ihren Larven geschlüpft sind. Denn nur bei den Larven ist der gezielte Einsatz des Eiweißpräparats B.t.i. (Bacillus thuringiensis israelensis) möglich bzw. wirksam. Dadurch wird die Entwicklung der Larven zu flugfähigen und stechaktiven Mücken verhindert. In Naturschutzgebieten oder FFH-Gebieten wird keine Stechmückenbekämpfung vorgenommen.

Jeder Einzelne kann in seinem Umfeld tätig werden, betont die Stadt. Denn überall, wo stehendes Wasser ist, können Mückenlarven zu finden sein – oft reicht ein Blumenuntersetzer auf der Terrasse mit einem Rest Gießwasser, und schon wird diese Pfütze von den Mücken zur Ablage ihrer Eier genutzt und bei geeigneten Umgebungsbedingungen entwickeln sich dann die Stechmücken. Stehende Gewässer sollten daher nach Möglichkeit vermieden oder abgedeckt werden. So sollten Blumenuntersetzer regelmäßig nach Regenfällen geleert werden und z.B. Regentonnen mit einem Deckel verschlossen werden.

Falls das nicht möglich ist, wäre ein gezielter Einsatz des Eiweißpräparats B.t.i. möglich. An der Pforte des Neuen Rathauses werden zum erstmaligen Probieren Kleinmengen von B.t.i. kostenlos ausgegeben.

Vor Verwendung sollte aber überprüft werden, ob überhaupt Mückenlarven im Wasser sind, da das Präparat nicht „vorbeugend“ wirkt und im Wasser nur eine Wirksamkeit von ca. drei bis vier Tagen hat. Das gesammelte und mit B.t.i. behandelte Regenwasser ist bedenkenlos zum Gießen verwendbar – auch für das Gemüsebeet. In Teichen mit Fischbesatz werden die Larven gefressen, daher macht es keinen Sinn, hier das Mittel einzusetzen.

Asiatische Buschmücke nachgewiesen

Die Stadt überwacht, welche und wie viele Mücken vorkommen. Dazu werden an drei Stellen im Stadtgebiet einmal im Monat über 24 Stunden Mücken in Fallen gesammelt und dann von einem Fachbüro untersucht. Von Interesse ist dabei insbesondere auch, ob die Asiatische Tigermücke hier auftaucht. Die aus den Tropen stammende Stechmücke ist mittlerweile in Südeuropa weit verbreitet und taucht mittlerweile auch nördlich der Alpen auf. Sie kann verschiedene schwere Krankheiten übertragen.

Wie die städtische Umweltbeauftragte Ulrike Watzek in der jüngsten Stadtratssitzung berichtete, wurde die Tigermücke noch nicht in Deggendorf nachgewiesen. Zum ersten Mal waren aber voriges Jahr Exemplare der Asiatischen Buschmücke in den Fallen.

Diese Art breitet sich seit 2007 in Deutschland aus und kann ebenfalls Krankheitserreger wie das West-Nil-Virus übertragen. Die Gefahr wird aber als deutlich geringer eingeschätzt als bei der Tigermücke, der sie ähnlich sieht. Laut dem Fachbüro müsse die Stadt trotz des Nachweises keine weiteren Maßnahmen ergreifen, sagte Watzek.

− dz/stg