Auerbach
Spatenstich für den Gemeindebau

Arztpraxis und sieben Wohnungen –Nachhaltige Holzbauweise

01.04.2023 | Stand 25.10.2023, 11:16 Uhr

Als gelungenes Beispiel für geförderten Wohnungsbau bezeichnet die Regierung von Niederbayern den Auerbacher Gemeindebau, der in Holzbauweise errichtet werden soll. −Visualisierung: Büro Reiszky

Wenn sich sonst keiner findet, muss die Gemeinde ran – und das Vorhaben ist vielversprechend. Auerbach investiert rund 3,4 Millionen Euro in ein nachhaltiges Gebäude in Holzbauweise mit sieben Wohneinheiten für einkommensschwache Familien, Alleinerziehende und Rentner. Die Wohnungsgrößen reichen von rund 48 bis 88 Quadratmeter. Außerdem ist im Erdgeschoss eine Gewerbeeinheit für eine Arztpraxis vorgesehen. Die Gemeinde will damit den Standort für eine Landarztpraxis auch in Zukunft sichern. Am Freitag trafen sich die Beteiligten zum Spatenstich.

Ausschlaggebend war laut Bürgermeister Gerhard Weber, die Hausarztpraxis am Ort zu halten. Als Kommunalpolitiker müsse man auf solche Herausforderungen reagieren. Der Gemeinderat habe sich dann für nachhaltiges Bauen entschieden. „Und ich glaube, gemeinsam mit dem Architekten ist uns eine gute Kombination aus Massiv- und Holzbauweise gelungen“, betonte Weber, denn: „Der Mix ist uns in Auerbach sehr wichtig.“ Dafür steht auch, dass mit Franz Weber nicht nur der Baumeister, sondern auch das Holz aus Auerbach kommt, das von den Waldbauern in den heimischen Wäldern geschlagen wurde (DZ berichtete).

Mit dem Vorhaben war Auerbach „schneller als die Förderprogramme“, die erst aufgelegt wurden. Die Zusammenarbeit klappte dafür umso besser, lobte Weber den „guten Austausch“ mit der Regierung in Sachen Förderung.

Die Gemeinde profitiert vom kommunalen Wohnungsbau-Programm des Freistaats, wie Staatsminister Christian Bernreiter darlegte. Aus diesem Programm erhält Auerbach 30 Prozent auf die Baukosten (781000 Euro) für den sozialen Wohnungsbau, weitere 128000 Euro fließen für die Holzbauweise, die ebenfalls „gepusht“ werden müsse, wie Bernreiter betonte. Er lobte das Projekt und ist sich sicher, dass die Gemeinde schnell Mieter für die Wohnungen finden werde, denn auch im ländlichen Raum seien Mietwohnungen mittlerweile sehr gefragt. In dem Zusammenhang stellte er auch die Förderungen für den „Wohnbau-Booster“ des Freistaats heraus, mit dem der allgemeine Zuschuss mittlerweile auf 600 Euro je Quadratmeter angehoben worden sei, mit weiteren Zuschlägen für nachhaltiges Bauen, Lage im Ortskern etc. könne man laut Bernreiter insgesamt auf bis zu 1150 Euro je Quadratmeter kommen. „Nicht nur kommunale Wohnungsunternehmen und Baugenossenschaften können diese Förderung in Anspruch nehmen, sondern auch private Investoren“, so Leitende Baudirektorin Doris Reuschl von der Regierung von Niederbayern, die in einer Pressemitteilung das Auerbacher Vorhaben als gelungenes Beispiel für den geförderten Wohnungsbau in Niederbayern bezeichnete.
Wenn außerdem Städte und Gemeinden Wohnraum neu schaffen oder modernisieren, gibt es ein eigenes Förderprogramm und auch hier gibt es – neben der Verlängerung des Förderprogramms bis 2030 – Verbesserungen durch den Wohnbau-Booster: Für den Umbau oder die Modernisierung von Bestandsimmobilien erhöht sich der Zuschuss von 30 auf 40 Prozent der Kosten.

Die Arbeiten am Gemeindebau in der Josef-Klämpfl-Straße haben bereits begonnen. Bauherr für die Kommune ist das Kommunalunternehmen, das nach aktuellen Schätzungen rund 3,4 Millionen Euro in das Projekt investiert. Gebaut wird im Erbbaurecht auf Kirchengrund. Bis zum Sommer 2024 dürfte der Bau vollendet sein. Mit Dr. Wolfgang Blank und MUDr. Anton Kalmancai von der Gemeinschaftspraxis Bayerwald stehen die ersten Mieter bereits fest, sie ziehen mit der Praxis ins Erdgeschoss.

− wet