Sie standen vor der Saison vor einem großen Rätsel. Nicht wenige Kenner prophezeiten dem SV Auerbach nach den schwerwiegenden Abgängen der Leistungsträger Alexander Wittenzellner (29, TSV Seebach) und Alexander Karl (24, FC Moos) eine schwierige Spielzeit in der Kreisliga Straubing. Die letzte Saison war eine mit vielen Auf und Abs – am Ende sprang in der Gesamtbilanz Platz acht für den damaligen Vizemeister heraus. Umso mehr freuen sich die Offiziellen beim Sportverein über die momentane Lage.
Aber ist es nur eine Momentaufnahme oder kann die Gallmaier-Elf als ernster Kandidat für den Titel genannt werden? „Ich bin beeindruckt von der aktuellen Leistung unserer Jungs“, freut sich der Vorsitzende des SVA, Michael Martin. 16 Punkte aus sechs Spielen, und dazu noch ungeschlagen – viel besser kann ein Saisonstart nicht aussehen. „Das verdient höchsten Respekt. Sowas war nach unserer Niederlagenserie letzte Rückrunde und den Abgängen von Alexander Karl, Alexander Wittenzellner und Moritz Obergrußberger noch undenkbar“, sagt das Vereinsoberhaupt. Und dazu ist es auch kein Zufall. „Unser Erfolg basiert auf mehreren Faktoren. Zum einen hat jeder Spieler hart an sich gearbeitet und überzeugt jetzt durch seine Fitness und individuellen Fähigkeiten. Zum anderen spürt man die außergewöhnliche Moral innerhalb der Mannschaft. Selbst bei einem Rückstand, wie zum Beispiel dem 1:3 gegen Zwiesel, wird bis zum Schluss gekämpft“, erklärt Martin.
In der vergangenen Spielzeit hatte die Gallmaier-Elf nach einem passablen Auftakt mit den Spätfolgen der Relegation zu kämpfen. Das ist diesmal anders. „Natürlich kommt uns zugute, dass wir momentan von Verletzungen weitgehend verschont geblieben sind und somit aus dem Vollen schöpfen können. Es ist großartig, aktuell den Platz an der Sonne zu genießen, doch wir wissen, dass im Fußball Höhen und Tiefen nah beieinanderliegen. Deshalb sollten wir die Tabellenführung nicht überbewerten“, mahnt der Vorsitzende wohlwissend, dass es in der Liga schnell auch wieder abwärts gehen kann.
Das bevorstehende Spitzenspiel gegen Lindberg wird ohne Frage eine besondere Herausforderung für den SVA. „Sie verfügen über eine exzellente Offensive, gegen die wir es in der Vergangenheit oft schwer hatten“, weiß Martin. Dass es ein besonderer Rahmen wird, dafür sorgen beide Fanlager. Denn nicht nur das „Gansaldorf“ hat besondere Fans. Die Unterstützer der Auerbacher brauchen sich nicht vor den Lindberger Supporter verstecken. Das haben sie längst nicht nur bei den Relegationsspielen unter Beweis gestellt. „Ich freue mich besonders auf das Aufeinandertreffen der Fangruppen am Samstag, die ihre Teams leidenschaftlich unterstützen werden“, sagt Martin mit großer Vorfreude auf das Spitzenspiel am Samstagnachmittag und schickt gleich eine Kampfansage nach Lindberg. „Wir werden alles daransetzen, mit einem Punkt unsere Position erfolgreich zu verteidigen.“
Kirchberg – Zwiesel: Zwei Siege in Folge hievten die Kirchberger auf einen ordentlichen fünften Tabellenplatz. Ohnehin sammelt die Truppe von Trainer Andreas Wagner fleißig Punkte. Zehn von möglichen 18 Zählern – das lässt sich sehen. Nun steht das für den Trainer der Kirchberger pikante Aufeinandertreffen gegen seinen Ex-Club SC Zwiesel auf dem Programm. Der Motor der Glasstädter ist ins Stocken geraten. Seit vier Spielen (drei Remis) wartet das Team von Trainer-Duo Marcus Biller und Michael Schaller auf einen Sieg.
Neßlbach – Perkam: Das Kellerduell des siebten Spieltags. Beide Mannschaften stehen am Tabellenende mit jeweils zwei Zählern und sehnen sich nach dem ersten Saisonsieg. Dabei hoffen die Gastgeber auf den Heimvorteil, denn beide Teilerfolge wurden auf eigenem Geläuf geholt.
Haibach – Winzer: Auch beim SV Winzer ist man über den Saisonstart alles andere als glücklich. Ein Sieg und eine Punkteteilung. Das ist das Winzerer Fazit bislang. Es läuft noch nicht wirklich rund in der neuen Liga. In Haibach wartet die nächste knackige Aufgabe für die Schützlinge von Trainer-Fuchs Darius Farahmand. Haibach hingegen hat sich nach der Auftaktpleite gegen Viechtach (1:5) recht schnell stabilisiert und könnte sich zum Geheimtipp der Kreisliga mausern.
Viechtach – Schwarzach: Im Spitzenspiel gegen Lindberg trennte man sich leistungsgerecht 1:1-Unentschieden. Daheim auf der Regeninsel soll nun gegen Schwarzach der nächste Dreier für den 1.FC Viechtach eingefahren werden. Schwarzach zu unterschätzen wäre jedoch fatal. Die Gäste haben sich nach drei Auftaktpleiten in Serie gefangen und zuletzt dem Tabellenführer SV Auerbach beim 1:2 lange die Stirn geboten.
Neuhausen – Bischofsmais: Das Verfolgerduell des siebten Spieltages. Wo Bischofsmais spielt, ist Spektakel angesagt. In den bislang sechs absolvierten Spielen fielen nicht weniger als 24 Tore. Es ist auch das Duell zweier Torgaranten. Neuhausens Spielertrainer Hanse Lauerer kommt diese Saison schon auf sieben Scorerpunkte (4 Tore) und Bischofsmais Top-Stürmer Matej Stefl bombt ähnlich wie in der vergangenen Saison. Mit sieben Buden führt er das Ranking an. „In Neuhausen erwarte ich eine ähnlich enge Kiste wie in Plattling. Obwohl sie defensiv einen kleinen Umbruch hatten, sind sie die letzten Spiele immer besser in Form gekommen“, betont Bischofsmais’ Spielertrainer Marco Eder.
Plattling – DJK SB Straubing: Plattling hat es in Bischofsmais erwischt. Mit 2:3 kassierten die Isar-Städter die erste Saisonniederlage. Auch der Platz an der Sonne ist mal futsch. Aber in Plattling heißt es Mund abputzen und weiter geht’s. Gegen die DJK aus Straubing sollte die Scharte schnell wieder ausgewetzt werden.
Kreisliga Straubing / 7. Spieltag am Samstag, 14 Uhr: Lindberg – Auerbach; 15 Uhr: Kirchberg im Wald – SC Zwiesel; 16 Uhr: Haibach – Winzer, Neßlbach – Perkam; Sonntag, 14 Uhr: Viechtach – Schwarzach; 15 Uhr: Neuhausen/Offenberg – Bischofsmais; 17 Uhr: Spvgg Plattling – DJK SB Straubing.
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