Sieg gegen Berlin, Pleite gegen Dresden
Nach ersten Bundesliga-Heimwettkämpfen: Deggendorfer Schachspieler ziehen gemischte Bilanz

20.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:44 Uhr

Angestrengt nachgedacht wurde bei den ersten Bundesliga-Schachwettkämpfen in Deggendorf. −Foto: Helmut Müller

Zum ersten Mal hat Aufsteiger SV Deggendorf Heimkämpfe in der Schach-Bundesliga bestritten. Die Bilanz fällt durchwachsen aus.

Vorsitzender Prof. Dr. Johannes Grabmeier begrüßte die Gegner aus Berlin und aus Dresden sowie den Reisepartner von München 1836. Ausgetragen wurden die Wettkämpfe in den Räumlichkeiten eines Sponsors. Die Partien fanden in der Firmenzentrale der Erl Immobiliengruppe über den Dächern Deggendorfs statt.


Hier gibt es Fotos von den Wettkämpfen




Als Aufsteiger sind die Deggendorfer tief im Abstiegssumpf und mussten unbedingt mit Heimvorteil Punkte erzielen. Zum ersten Mal in dieser Saison waren die Deggendorfer an der Mehrheit der Bretter mit besserer ELO-Wertungszahl als die Gegner von den Schachfreunden aus Berlin. Schon nach wenigen Minuten einigten sich FM Nikita Kucznecovs und dessen Gegner auf Brett 8 auf Remis durch Zugwiederholung. Es folgte nach zwei Stunden GM Dalobor Stonajovic an Brett 4 und etwas später willigte auch GM Boban Bogosavlevic an Brett 5 zum Remis ein.

Mittlerweile hatte GM Alexandar Delchev auf Brett 3 einen Bauern mehr, den er dem Gegner nach dem Abtausch von Turm und Springer alle Gegenchancen eliminierend zum Sieg verwandeln konnte. Mit dem Sieg von GM Sedlak an Brett 2 stand es 3,5:1,5.

Etwas überraschend war es dann, dass GMSL Narayanan an Brett 1 mit guten Chancen in seiner Partie nach geschickter Verteidigung seines Gegners auch zum Remis einwilligen musste. GM Dusan Popopic auf Brett 6 stand leicht besser, hatte aber große Zeitnot, sodass man sich auf Remis einigte und der Sieg feststand.

GM Martin Petrov an Brett 7 musste – nachdem er zwar die Qualität gewonnen hatte – der Gegner aber mit zwei Bauern und aktiven Figurenspiel die Oberhand behielt, die Segel streichen. Endstand: 4,5:3,5 für die Deggendorfer, die damit wichtige Punkte holten.

Dresden mit der höheren ELO-Wertung



Viel schwieriger war für Deggendorf die Ausgangslage am zweiten Tag gegen USV TU Dresden. Die Gegner waren an der Mehrzahl der Bretter den Deggendorfer Spielern bei der ELO-Wertung überlegen. Entsprechend nüchtern dann die Bilanz einer 2,5:5,5-Niederlage. Dabei hatte es durchaus zwischenzeitlich nach Chancen für die Deggendorfer ausgesehen.

So war GM SL Narayanan leicht im Vorteil gegen den deutschen Nationalmannschaftsspieler GM Liviu-Dieter Nisipeanu, musste aber nach guter Verteidigung zum Remis einwilligen.

Die Deggendorfer Sedlak, Kuznecovs und Stojanovic verloren ihre Partien, wobei GM Stojanovic zwischenzeitlich deutlich besser stand. Delchev und Popovic remisierten und für den einzigen Lichtblick sorgte GM Martin Popovic, der seinen Gegner mit einem spektakulären Matt bezwang. An der Niederlage änderte das nichts.

Es gibt aber immer noch eine kleine Möglichkeit für Deggendorf, die Klasse zu halten – auch wenn das weiter schwierig ist. Bereits am Samstag, 1. April, von 14 bis 20.30 Uhr und am Sonntag, 2. April, von 10 bis 16.30 Uhr stehen die nächsten Heimkämpfe gegen Werder Bremen und dem SC Kirchweyhe wieder in der Erl-Zentrale an.

− red