Deggendorf
Schlager vom Feinsten mit Andy Borg und Co.

31.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:46 Uhr
Diana Millgramm

Sie sind echte Hit-Giganten der Schlagerszene und brachten auch in Deggendorf den ganzen Saal zum Tanzen: Die Paldauer. −Fotos: Diana Millgramm

Mit seiner Musik-Sendung "Schlager-Spaß mit Andy Borg" ist der beliebte Sänger am Samstagabend im Fernsehen ein Quoten-Garant. Und wer ihn am Freitagabend bei "Stadl 2.0" in der Stadthalle live erlebt hat, weiß, wieso das so ist: Mit Andy Borg bekamen die Musik-Fans nicht nur Schlager vom Feinsten geboten, sondern mit seinem Humor und frechen Sprüchen ein amüsantes Gesamtpaket. Dabei präsentierte er Musikerkollegen wie Die Paldauer, Tammy und Newcomerin Pauline, die ebenfalls für Stimmung in der voll besetzten Halle sorgten.

Eindrucksvoll bewiesen die Schlager-Fans, wie gerne sie zu den Hits der Künstler feiern. Viele waren gut vorbereitet und kannten nicht nur die Texte alter Klassiker, sondern auch der neuen Songs, die während der Pandemie-Auszeit entstanden sind. "Ich war zwar auch während Corona unterwegs, aber da hat keiner geklatscht – weil keiner da war", scherzte Borg zur Begrüßung. Mit viel Witz und Humor – aber auch mit einer ordentlichen Portion Selbstironie moderierte er durch den Abend und hatte die Lacher dabei stets auf seiner Seite.

"Sie kommt aus dem Hannover Niederbayerns", kündigte er Tammy aus Schöllnach an. "Sie ist schüchtern", scherzte Borg. "Aber ich habe gesagt, wenn die bei mir klatschen, dann bei Dir auch." Und damit hatte er recht. Sofort stiegen alle bei der beliebten Lokalmatadorin, die ihren Auftritt mit "I mag an boarischen Buam" eröffnete, ein. Sie zeigte sich überzeugt: "Das ist Glück", dass sie endlich mal wieder vor so vielen Menschen auf der Bühne stehen könne.

Über die Stühle stieg dann Super-Fan Sabrina und überreichte Tammy sowie später auch Borg einen Geschenkkorb.

Tammys Titel sind ausschließlich in baierischer Mundart. So begeisterte vor allem auch ihre Hymne an ihre Heimat "Da bin I dahoam". Und dass ihr Strumpfband schon bei der Ankündigung ins Rutschen geriet und sie es daraufhin ins Publikum warf, sorgte schon vorab für einen Sonderapplaus.

Beim ersten Song "Angelo Mio", den Borg dann selber sang, stand ein junges Paar auf und tanzte. "Ich bin echt stolz, dass junge Menschen noch zu meiner Musik tanzen können." Natürlich plauderte Borg auch von seiner Arbeit beim Fernsehen. "Musstet ihr mich da schon mal anschauen? Viele meiner Kollegen sind geschminkt – ich bin sandgestrahlt." Natürlich werde im TV viel mit Playback gearbeitet. "Aber heute Abend ist alles live."

Davon konnten sich die Fans bei Hits wie "Cara Mia" und "Sarah" überzeugen, wobei sie auch kräftig mit einstimmten. "Ich darf Euch hier nicht zu viel singen lassen – da züchte ich mir ja meine eigene Konkurrenz ran", mahnte er, was aber niemanden stoppte.

Bereits seit 1982 steht Borg schon auf der Bühne, eine Info, die vom Publikum mit einem faszinierten "Boahhh" zur Kenntnis genommen wird. "Stehe! Möchte ich nochmal betonen", scherzte er wieder auf die eigenen Kosten. Wie viel Erfahrung die Deggendorfer Fans mit dem Lebenswerk des in Passau lebenden Künstlers hatten, zeigte sich oft bei den Ankündigungen der Lieder. Kaum hatte Borg ein oder zwei Sätze gesagt, fing die Halle schon an zu singen. "Nächstes Mal sage ich hier nichts, sonst wisst ihr schon immer was kommt."

Mit Pauline stand nach der Pause eine echte Newcomerin auf der Bühne. Dem Publikum ist sie bestens bekannt, weil sie bei "Immer wieder sonntags" mit ihrem Song "Sommer in Marseille" zur Sommerhitkönigin 2020 gekürt worden war. Auch bei "Mein bescheuertes Herz" und dem anschließenden Schlagermedley zeigte sich das Publikum textsicher.

Mit der Band, die "Musik im Blut" hat, kündigte Borg dann den letzten Act des Abends an, der schon genauso lange Musikgeschichte schreibt wie er selbst – Die Paldauer. Die Formation zeichnet sich durch ein Repertoire aus, bei dem es schwerfällt, einzelne Titel als Höhepunkt zu bezeichnen. "Der erste Tag nach der Ewigkeit" sorgte gleich für gute Laune, die ihren Höhepunkt dann auch beim "Glückstreffer-Song", wie sie ihn selbst bezeichneten, erreichte. Bei "1, 2 oder 3000 Jahre am Leben", stand der Saal und machte zusammen mit den Bandmitgliedern die "Paldauer-Welle".