Braugerste, Reinzuchthefe, Aromahopfen und Plattlinger Wasser – mehr Zutaten braucht es nicht, um Bier zu brauen. Realschullehrer Klemens Michel hat vergangene Woche mit Achtklässlern 50 Liter Helles hergestellt, das am Weihnachtsmarkt an der Schule ausgeschenkt wird. „Das war keine Gaudi-Veranstaltung. Die ganze Produktion verlief sehr fachmännisch“, unterstrich Schulleiterin Waltraud Eder.
Diplom-Braumeister Thomas Schweiger, einst selbst Schüler der Realschule, unterstützte die Schüler. Er hatte eine mobile Braustation zusammengeschweißt: Edelstahltöpfe, Kupferrohre und ein alter Scheibenwischermotor aus Rüsselsheimer Produktion, der das Rührwerk antreibt. „Die Anlage steht denen in Großbrauereien in nichts nach“, versicherte der Fachmann schmunzelnd. Weil er im Hotel zur Isar sowieso mehrere Hektoliter im Jahr braut, standen die Zutaten für die 50 Liter, die die Anlage an einem Tag schafft, problemlos zur Verfügung. Als eine „Mischung aus Theorie und Praxis“ beschrieb Schulleiterin Eder den Brautag.
Pauken, besichtigen, anpacken
Die Schüler sollten die Bedeutung der Mikroorganismen anhand eines biotechnologischen Prozesses kennenlernen. Zuerst lernten sie die Theorie im Unterricht, dann besichtigten sie die Brauerei. „Die Schüler waren sehr interessiert, daher kamen wir auf die Idee, einen Brautag an der Schule durchzuführen“, sagte Schulleiterin Eder.
Der Brautag war ein voller Erfolg: Fachmann Schweiger leitete alle Schritte. Und jeder Schüler packte beim Maischen, Temperaturmessen, Nachfüllen sowie beim Trennen von Treber und Würze an. Biologielehrer Michel freute sich, dass alle mit vollem Eifer dabei waren. „Dass der Brauvorgang nicht pünktlich um 12.45 Uhr endet, war jedem klar. Trotzdem machten alle begeistert bis zum Schluss mit.“
Am Ende fehlte noch ein passendes Logo. Hierfür gestalteten die Schüler verschiedene Etiketten. In den nächsten Tagen wird das Bier abgefüllt, eines der Logos kommt dann auf die Flaschen.
Selbst probieren dürfen die Schüler ihr Bier dann jedoch nicht, keiner ist über 16 Jahre alt. „Aber irgendwie kommen wir schon zu unserem Schluck“, sagt ein Schüler, der ungenannt bleiben möchte.
Das so getaufte „Preysinger-Bier“ schenken die Nachwuchsbrauer am Dienstag, 20. Dezember, am Weihnachtsmarkt der Realschule für einen wohltätigen Zweck für eine Institution in der Region aus. Beginn ist um 16 Uhr, um 18 Uhr startet die Badminton-Night in der Turnhalle.
− pz/ amy
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Von der Theorie in die Praxis: Wie die Temperaturmessung funktioniert, erklärt Diplom-Braumeister Thomas Schweiger.
Auch die Etiketten entwerfen die Schüler. Das beste Logo kommt dann auf die Flasche. −Fotos: Eder
