Hengersberg
Positive Bilanz nach Jahr voller Investitionen

Geld für Schule, Breitband, Hochwasserschutz oder Radwege bereitgestellt

18.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:09 Uhr

Bürgermeister Christian Mayer blickte auf ein Jahr mit wieder großen Investitionen zurück. −F.: Fuchs

Nach der Jahresabschlusssitzung des Markrates hat Bürgermeister Christian Mayer im Hallenbad-Restaurant „Laguna“ in seinem Jahresrückblick an Investitionen und Maßnahmen 2022 erinnert. Grundlage dafür war ein solides Finanzpolster.

Mayer erwähnte unter anderem das Feuerwehrhaus in Schwarzach, für das die Planung fertig in der Schublade liegt, der Baubeginn sich wegen Lieferengpässen aber hinausschob. In den laufenden Radwegebau nach Frohnstetten investiert der Markt in Grundstückskäufe und Kanalbauten rund drei Millionen Euro, die über den Bauherrn, den Landkreis Deggendorf, vom Freistaat mit 90 Prozent bezuschusst werden. 300000 Euro wurden unter anderem für einen Traktor und einen Schneepflug für die Gehsteigräumung ausgegeben. Für den Radweg Schwarzach-Buch-Anzenberg mit veranschlagten Gesamtkosten von 600000 Euro ist die Planung eingereicht. Für 1,5 Millionen Euro wurden in den Sommermonaten der neue Kinderspielbereich im Freibad, neue Umkleidebereiche usw. fertiggestellt. Die Grundschulsanierung und -erweiterung verschlingt rund fünf Millionen Euro, wovon 2022 rund 3,8 Millionen Euro verbaut wurden.

Sechs Brückenneubauten in Zilling und Schwarzach werden 2023 in Angriff genommen und im Haushalt mit zusammen drei Millionen Euro veranschlagt. Für Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Einrichtungen werden im kommenden Jahr 500000 Euro, für Straßensanierungen drei Millionen Euro und für Kanalbaumaßnahmen 600000 Euro ausgegeben.

Zum Breitbandausbau informierte Mayer, dass in den vergangenen Jahren acht Millionen Euro verbaut wurden, um die Bürgerinnen und Bürger des Marktes Hengersberg mit schnellem Internet zu versorgen. Mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro werden in den kommenden drei Jahren Restbereiche angeschlossen, die über das Gigabyte-Programm des Freistaats gefördert werden.

In zehn östlich gelegenen Ortsteilen ist man damit beschäftigt, sie mit Wasserleitungen zu versorgen oder zu erneuern.

Zwei Millionen Euro fließen aus der Marktkasse in den Hochwasserschutz für den rechten und linken Ohedamm, so Mayer, der dazu wissen ließ, dass der ursprünglich festgesetzte Zuzahlungsbetrag für den Hochwasserschutz nach intensiven Gesprächen mit Umweltminister Thorsten Glauber von 2,8 auf 1,5 Millionen Euro gesenkt werden konnte.

Positiv merkte Mayer an, dass vom Markt Hengersberg in den letzten drei Jahren 25 neue Mitarbeiter in den unterschiedlichen Berufssparten eingestellt wurden, womit sich die Gesamtmitarbeiterzahl auf 90 erhöhte.

Ukraine-Krieg, Energie-Krise und Blackout-Gedanken haben die Arbeit in den letzten zwei Jahren alles andere als vereinfacht, meinte Mayer, der sich nicht nur beim Marktrat für die gute und konstruktive Zusammenarbeit bedankte, sondern auch bei allen Beschäftigten, die vom Bauhof bis zur Verwaltung eine hervorragende Arbeit und ihren Beitrag leisteten, dass sich der Markt Hengersberg in den letzten 20 Jahren nicht nur entschulden, sondern zu einer der finanzstärksten Gemeinden im Landkreis Deggendorf entwickeln konnte.

„Solarpark West“ alsSatzung beschlossen

Zuvor hatte der Marktrat in seiner Jahresschlusssitzung den Bebauungsplan zur Ausweisung des „Solarparks West“ als Satzung beschlossen. Zuvor wurden die nach der erneuten Auslegung eingegangenen Stellungnahmen der beteiligten Fachbehörden behandelt und dazu die erforderlichen Abwägungsbeschlüsse gefasst.

Mit der Bauleitplanung ermöglicht der Markt dem Antragsteller Helmut Nothaft aus Schwarzach, auf drei Flurstücken in der Gemarkung Schwarzach einen Photovoltaikpark zu errichten. Der derzeit als Ackerfläche genutzte Geltungsbereich von 6,8 Hektar befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Staatsstraße 2125 und der B533. Ausgleichsflächen werden auf den Flurnummern 441 und 443 in der Gemarkung Schwarzach erbracht.

Weil sich die CEF-Maßnahmen (Maßnahmen für die dauerhaft ökologische Funktion) gegenüber der bisherigen Planung geändert hatten, musste die erste Auslegung wiederholt werden.

Zur Kenntnis nahm der Marktrat die vom Autohaus Krammer beantragte wasserrechtliche Genehmigung zum Einleiten von mineralölhaltigem Abwasser aus der Werkstatt und der Waschanlage vom Firmengelände an der Donaustraße in den gemeindlichen Mischwasserkanal. Die Ableitung der Abwässer erfolgt über einen Leichtflüssigkeitsabscheider mit Koaleszenz-Filter. Öl- und Benzinabscheider sowie ein Probeentnahmeschacht in der innerbetrieblichen Abwasservorbehandlung sind vorhanden.

Bürgermeister Christian Mayer teilte mit, dass der Geldautomat im ehemaligen Bankgebäude in Schwanenkirchen ab 1. Januar nicht mehr zur Verfügung steht.

Auf Besichtigungstour nach Landau begaben sich kürzlich Mitglieder des Marktrates, um die dortige Kunsteisbahn in Augenschein zu nehmen. Eine etwaige Anschaffung für Hengersberg ist geplant und soll laut dem Bürgermeister im kommenden Jahr ausgiebig diskutiert werden.

Stellvertretend für den Marktrat bedankte sich Willi Lallinger abschließend bei Anton Donaubauer und seinem Team für die hervorragende Organisation des Christkindlmarktes, der nach zweijähriger Zwangspause wieder abgehalten werden konnte. Was hier auf die Beine gestellt und von einigen tausend Besuchern honoriert wurde, verdiene Respekt und Anerkennung, so Lallinger, dem Christian Mayer beipflichtete, der selbst nicht dabei sein konnte, weil er mit einer Grippe das Bett hüten musste.

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