Plattling
Vielerorts herrscht Leinenpflicht für Hunde

30.06.2020 | Stand 18.09.2023, 4:39 Uhr

An der Leine spazieren zu gehen ist Schäferhündin Freya gewohnt. Seit rund acht Wochen lebt die zwölf Monate alte Hündin nun schon im Plattlinger Tierheim. Bei Spaziergängen mit Tierpflegerin Lisa Friedl ist die Leine immer mit dabei. −Fotos: Kriegl

"Ich habe gerade eine Begegnung mit etwa 80 Kilo Hund hinter mir, der auf mich und meinen Hund zugelaufen kam." Diesen Vorfall hat kürzlich eine Nutzerin in der Facebook-Gruppe "Unser Plattling" beschrieben. Die Hundebesitzerin warf daraufhin die Frage in den Raum, wie es denn um eine Leinenpflicht in Plattling bestellt sei – und löste damit eine angeregte Diskussion aus.

Das gilt auf städtischen Flächen

Das Thema kam auch in der jüngsten Stadtratssitzung zur Sprache. Stadträtin Sabine Duschl bat die Verwaltung darum, die Anleinregeln für Hunde aufgrund der Aktualität nochmals publik zu machen. Am Montag, 29. Juni, veröffentlichte die Stadt nun eine Mitteilung, in der sie auf die Regeln zur Anleinpflicht für Hunde im Stadtgebiet verweist.

Es geht um die Grün- und Spielanlagensatzung der Stadt, die 2016 erlassen worden ist. Diese legt eine Anleinpflicht von Hunden im Stadtgebiet fest: "Hunde sind in den Grünanlagen immer an einer höchstens 120 Zentimeter langen, reißfesten Leine zu führen." Weiter heißt es: "Jeder Hundeführer hat Verunreinigungen der Grünanlagen oder Spielanlagen und deren Einrichtungen durch Kot des von ihm geführten Tieres unverzüglich zu beseitigen."

Soweit herrscht Klarheit, doch entscheidend ist vor allem, wo die Regel gilt beziehungsweise gelten darf. Denn die Stadt kann die Gültigkeit der Verordnung nicht auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten. Konkret gilt sie für folgende Bereiche: Nordpark I bis III, Badeanstaltdamm von der Passauer Straße über die Dr.-Zacher-Straße einschließlich der Kneipp-Anlage, am Schlittenberg an der Georg-Eckl-Straße sowie auf den Grünanlagen am Ludwigplatz, dem Preysingplatz und an der Bahnhofstraße.

Rücksichtlos gegenüber Mensch und Tier

Keine Regel kann die Stadt aber für die Auenlandschaft im Mündungsgebiet der Isar zwischen Plattling und der Donau festlegen. Für das Naturschutzgebiet, das etwa auf Höhe der Linie Südzucker-Schwemmgelände und Zweckverband für Tierkörper- und Schlachtabfallbeseitigung beginnt und sich links und rechts der Isar bis zur Stadtgrenze hinaus ausdehnt, ist die Regierung von Niederbayern zuständig. Und gemäß der Verordnung über das Naturschutzgebiet "Isarmündung" gilt hier: Es ist verboten, Hunde unangeleint laufen zu lassen. Nähere Details sind der Verordnung nicht zu entnehmen.

De facto gilt auf den meisten Spazierwegen in Plattling also Anleinpflicht für die Vierbeiner. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Halten die Hundebesitzer ihre Tiere an der Leine?

"Zu viele lassen ihren Hund frei laufen, das geht überhaupt nicht", empört sich eine 66-jährige Hundebesitzerin im Gespräch mit der PZ. Die Frau, die nicht namentlich genannt werden möchte, geht mit ihrem Mischlingshund häufig an der Mühlbachpromenade spazieren. "Ich bin ganz klar für die Leinenpflicht, aber leider halten sich manche nicht daran." Das sei rücksichtslos gegenüber anderen Hundebesitzern und deren Tier, sagt die Frau.

Und da gibt es noch ein anderes Problem: "Nicht alle räumen den Kot ihres Hundes weg", sagt die 66-Jährige. "Viele denken, nur weil sie steuern zahlen, müssen sie sich um nichts kümmern." An einer ihrer Stammstrecken, der Mühlbachpromenade, wünscht sie sich mehr Spender für Hundekotbeutel. "Hier könnte man schon zwei Stück gebrauchen", sagt die Frau.

19 Hundestationen im Stadtgebiet

Die PZ hat sich damit an die Stadt gewandt. Nach Angaben von Geschäftsleiter Josef Hofmeister gibt es im Stadtgebiet 19 Hundestationen. Eine davon steht in der Dr.-Zacher-Straße am Damm in Richtung des Rewe-Marktes. "Wir stellen die Stationen nach Bedarf auf", sagt Hofmeister. "Schließlich sollen sie auch ausreichend angenommen werden. Pläne für weitere Hundestationen stehen derzeit nicht in Aussicht.