Plattling
Stadtrat stärkt Handwerk mit Aufträgen den Rücken

31.03.2020 | Stand 18.09.2023, 4:27 Uhr

Abstand halten: Dies galt bei der Stadtratssitzung am Montagabend im Bürgerspital. Damit die Stadträte weiterhin ihre Pflicht ausüben können, erhielten sie unter anderem Dienstausweise, um diese etwa bei einer Polizeikontrolle vorzeigen zu können. −Foto: Häusler

"Sollen wir lachen?", fragt Stadtrat Gerhard Krampfl, während der Reporter am Montagabend ein Bild von der ungewöhnlichen Stadtratssitzung im Bürgerspitalsaal schießt. Der auf der Bühne sitzende Bürgermeister Erich Schmid antwortet: "Du darfst alles, nur nicht husten." Die Arbeitssitzung ohne ausschweifende Erläuterungen und Diskussionen beginnt zumindest mit einem Ansatz von Humor.

Der Bürgermeister geht kurz auf den derzeitigen Stand ein: So werden Kinder, deren Eltern systemrelevante Berufe ausüben, in zwei Notgruppen im Michaeli-Kindergarten und im Kindergarten St. Raphael betreut. Eine dritte Gruppe folgt ab Montag in Pankofen. Die Lehrer an den Schulen – inklusive Musikschule – nutzen digitale Kanäle, um zu unterrichten, die Einschreibung der Schulanfänger erfolgt schriftlich. Der Krisenstab mit der Polizei tauscht sich zweimal wöchentlich aus. Unter der Federführung des Kinder- und Familienbundes unterstützt die Stadt Plattling auch personell einen Einkaufsservice für Menschen, die Hilfe benötigen.

Der Rathaus-, Bauhof- und Stadtwerkebetrieb sei gewährleistet. Sachbearbeiter nutzen teilweise Homeoffice, auf dem Bauhof sind stets nur acht bis zehn Personen unterwegs. "Falls sich doch jemand ansteckt und Quarantäne angeordnet wird, können andere Teile der Belegschaft übernehmen", erläutert Schmid. Im Bereich Strom- und Wasserversorgung arbeiten die Angestellten in Teams, die Kläranlage ist auf Schichtbetrieb umgestellt. "Wir achten auf die Personaltrennung", betont Stadtwerke-Leiter Stefan Kopp auf PZ-Nachfrage.

In der jüngsten Sitzung des Werkausschusses wurden zudem viele Vergaben für die Sanierung der Kläranlage getätigt. Davon profitieren Unternehmen aus der Umgebung. Diesen Punkt greift auch Bürgermeister Schmid auf: "Es ist wichtig, dass die Wirtschaft läuft." Daher traf er zuletzt mehrere Eilentscheidungen. "Wir dürfen dem Handwerk durch ausbleibende Aufträge nicht das Rückgrat brechen", hebt Schmid hervor. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung, der um 19.55 Uhr endete, kam es zu etlichen Vergaben, unter anderem für das Technologietransferzentrum MoMo und die Rathauserweiterung.

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