Plattling
Spielplätze: Kinder sind der Stadt viel Geld wert

03.07.2020 | Stand 18.09.2023, 4:39 Uhr

"Ganz nach oben traue ich mich nicht", sagt Stadträtin Heidi Koschollek (3.v.r.), wagt sich aber dennoch auf die neue Kletterpyramide. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Markus Jakob (5.v.r.), Bauhof-Leiter Alfred Reichl (4.v.r.), Stadtbaumeister Roland Pfauntsch (2.v.r.) und Bürgermeister Hans Schmalhofer (r.) machte sie deutlich, wie wichtig saubere und sichere Spielplätze für Kinder sind. −Foto: Häusler

"Die Kinder sind uns wichtig", sagt Bürgermeister und Familienvater Hans Schmalhofer, während er auf den Spielplatz an der Mühlbachpromenade blickt. Dort erklimmen gerade einige Schüler das neueste, sechs Meter hohe Spielgerät. Um den Kindern Spaß und Bewegung bieten zu können, bedarf es reichlich (Steuer-)Geld und die Manpower des Bauhofs.
Spielgeräte für das neue BaugebietBeim Pressetermin am Freitag ging Stadtbaumeister Roland Pfauntsch darauf ein. Die Mitarbeiter des Bauhofs betreiben ihm zufolge einen enormen Aufwand, um die Spielplätze im Stadtgebiet in Schuss zu halten. "Wöchentlich entleeren wir die Mülleimer", führte Bauhof-Leiter Alfred Reichl als Beispiel an. Ebenso gehen die Männer in Orange die Spielplätze ab, stutzen die Hecken, mähen den Rasen, prüfen aber auch, ob im Sandkasten gefährliche Glasscherben liegen.

Im Jahr sind es Pfauntsch zufolge 1370 Arbeitsstunden sowie 458 Stunden mit Fahrzeugbedarf, die für den Unterhalt der Spielplätze aufgewendet werden. Mit dem Kauf neuer Spielgeräte, wie der Kletterpyramide für rund 11300 Euro, summieren sich die Ausgaben beträchtlich. Die Stadt gibt schlussendlich Zehntausende Euro dafür aus.

An der Steinfeldstraße wurde beispielsweise zuletzt eine Rutschbahn (4500 Euro), am Leitenweg eine Slackline (1300 Euro) und für den Ritterburgspielplatz in Enzkofen Kleinwippen (rund 800 Euro) aufgebaut. Und das war’s noch nicht: In der nächsten öffentlichen Sitzung des Stadtrats (Montag, 6. Juli, um 19 Uhr in der Grundschulaula) wird die Ausführungsplanung für das Baugebiet am Frohnauer Weiher präsentiert. Diese sehe weitere Spielgeräte, unter anderem eine Tischtennisplatte vor, ließ Pfauntsch wissen.

Für die Spielplätze als Verwalter zuständig sind die Stadträte Heidi Koschollek und Markus Jakob. Dieser brachte zugleich seinen Sohn mit zum Pressetermin, der sich austobte. "Der Spielplatz hier hat natürlich einen Vorteil: viele hohe Bäume, die reichlich Schatten spenden."

Dies sei nicht überall der Fall. Bei neu angelegten Spielplätzen werde mit Sonnensegeln dafür gesorgt – vorausgesetzt diese werden nicht gestohlen, wie zuletzt in Pankofen geschehen.
Vandalismus bleibt ein ProblemDieses rücksichtslose Verhalten – sei es vorsätzlicher Diebstahl oder Vandalismus – sorgt bei den städtischen Vertretern und Familien für Unmut. Nicht nur auf Spielplätzen, auch im Generationenpark im Nordpark bereiten Randalierer immer wieder für Probleme. Während die einen die Skateranlage besprühen, zerstören andere Gabionenwände und schmeißen mit Steinen. "Die Wand wurde nun verstärkt", sagte Schmalhofer, der für dieses Verhalten keinerlei Verständnis zeigte.