Zur Bürgersprechstunde der etwas anderen Art hat Wissenschaftsminister Bernd Sibler die Plattlinger eingeladen. Da die regulären Sprechstunden wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht möglich sind, organisierte er stattdessen einen Sommerspaziergang, um mit den Plattlingern ins Gespräch zu kommen. "So ist es auch regionaler, die Leute müssen nicht extra nach Deggendorf kommen", bemerkte Sibler.
Vier Plattlinger sind der Einladung gefolgt, um ihre Anliegen dem Staatsminister beim Spaziergang entlang der Mühlbachpromenade und der Isar näherzubringen. Mit dabei waren außerdem Bürgermeister Hans Schmalhofer, CSU-Ortsvorsitzender Ludwig Helfrich und Seniorenunionsvorsitzender Hermann Hilmer. "Wir müssen ein bisschen auf den Abstand achten", sagte Sibler zu den Teilnehmern am Treffpunkt beim Rathaus und los ging es.
Während der Minister sich für jeden Plattlinger Zeit nahm, um die Probleme oder Anregungen in Ruhe zu besprechen, hatte der Rest der Gruppe derweil Zeit, auch etwa mit dem Bürgermeister ins Gespräch zu kommen. "Was ist denn jetzt mit dem Schlecker? Geht da gar nichts?", wollte ein Spaziergänger etwa von Hans Schmalhofer wissen. "Da sind uns leider rechtlich die Hände gebunden", bedauerte der Bürgermeister. Solange von dem Gebäude keine Verletzungsgefahr, etwa wegen Einsturzgefährdung, ausgehe, könne der Eigentümer damit machen, was er wolle.
"Hier wird’s auch landschaftlich interessant", machte Bernd Sibler schließlich die Gruppe aufmerksam, als es an der Isar mit derzeit hohem Wasserpegel vorbeiging. "Gestern war es aber noch schlimmer." Zum Abschluss des Spaziergangs lud er die Bürger noch zum Kaffeetrinken ein. Bei den Teilnehmern kam die Aktion gut an. "Ich war zwar noch nie in einer normalen Bürgersprechstunde, aber bei diesem Wetter ist so ein Spaziergang doch angenehm", sagte eine Plattlingerin. "In der lockeren Atmosphäre ist es vielleicht auch leichter, ins Gespräch zu kommen, als im Büro – und man lernt auch noch andere Leute kennen."
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