Plattling
Sonntags-Fahrverbot für Motorräder? Das sagen Plattlinger Biker dazu

28.05.2020 | Stand 18.09.2023, 4:34 Uhr

Auf gemeinsamer Motorradtour nach Bad Gastein: (v.l.) Stadtrat Gerhard Krampfl mit Ehefrau Elfriede und Xaver Krampfl mit Gattin Rita. Stadtrat Gerhard Krampfl lehnt Fahrverbote ab. −Foto: Privat

Schönes Wetter in den warmen Monaten lockt die Motorradfahrer massenweise auf die Straßen. Die Kehrseite: Immer wieder klagen Anwohner beliebter Motorradrouten ihr Leid, sie fühlen sich vom Lärm belästigt. Kürzlich sorgte der Bundesrat mit einem Vorstoß für Aufsehen: Er will den Motorradlärm eindämmen und zum Beispiel ein Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen einführen. Das stößt bei Bikern auf heftigen Widerspruch. Auch aus der Isarstadt kommt Gegenwind. Die PZ hat bei Plattlinger Motorradfahren nachgefragt, was sie von dem Vorstoß des Bundesrats halten.

"Gar nichts", sagt Stadtrat Gerhard Krampfl und lacht. "Das ist eine Diskriminierung höchsten Grades für die Motorradfahrer." Freilich gebe es schwarze Schafe, meint Krampfl, "die müssen aus dem Verkehr gezogen werden". Verkehrssünder gebe es aber beispielsweise auch unter Autofahrern.

Den Unmut von Anwohnern beliebter Motorradrouten kann Krampfl nicht verstehen. Und er weiß, wovon er spricht. Krampfl lebt an der Ringkofener Straße, unweit fährt die Bahn vorbei – die damit verbundene Geräuschkulisse ist für ihn Alltag. "Auch eine Bahn ist nicht leise", merkt er an. "Das wusste ich, als ich dort gebaut habe", sagt Krampf, "also akzeptiere ich es." Er habe kein Verständnis für verärgerte Anwohner von Motorradstrecken.

Auch sein Kollege im Gremium und dritter Bürgermeister Max Thoma hat sich in der Debatte um ein Fahrverbot zu Wort gemeldet. Er sagt: "Diese Idee halte ich für völlig überzogen." Immer mehr Leute würden sich über alles Mögliche aufregen, meint Thoma. "Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen."
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