Plattling
Sie hat ihre Lebenszeit genutzt: Abschied von Annemarie Stumpf

25.07.2021 | Stand 21.09.2023, 23:39 Uhr

Um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, Abschied von Annemarie Stumpf zu nehmen, ließ das Unternehmen Hefele das Reqiuem auf einer Leinwand am Magdalenenplatz übertragen. −Foto: Häusler

Abschied von Ehrenbürgerin und Hefele-Senior-Chefin Annemarie Stumpf haben am Samstag Familie, Freunde, Belegschaft und Vertreter der Stadt Plattling genommen. Im Alter von 90 Jahren war Stumpf am Montag friedlich eingeschlafen. Die Anteilnahme war, wie zu erwarten, überwältigend groß. Deshalb wurde der Gottesdienst, den Stadtpfarrer Josef K. Geismar in der Stadtpfarrkirche St. Magdalena zelebrierte, live auf einer Leinwand auf dem Magdalenenplatz übertragen.

"Geschäftsfrau mit Leib und Seele"

Bürgermeister Hans Schmalhofer sprach zur Trauergemeinde: "Wir haben mit Annemarie Stumpf einen bedeutenden Menschen verloren." Die Nachricht vom Tod der "Geschäftsfrau mit Leib und Seele" habe ihn bestürzt. Anschließend zeigte er das Leben der Verstorbenen auf, das stets eng mit der Firma Hefele verbunden war. Die Unternehmerin setzte sich Schmalhofer zufolge als treibende Kraft für die Stadtentwicklung ein.

Stadtpfarrer Josef K. Geismar erläuterte, dass dem Menschen jeden Tag 86400 Sekunden Leben geschenkt würden. Diese Zeit sei zu nutzen. "Was wir nicht gelebt haben, ist verloren." Er zog damit einen Vergleich mit einem Bankkonto, das jeden Tag mit 86400 Euro gefüllt werde – jeden Tag könne man dieses Geld ausgeben, sparen sei aber nicht möglich. "Ich meine, diese Geschichte hätte Frau Stumpf gefallen, hatte sie ja eine große Affinität zu Zahlen", sagte der Geistliche.

"Eine gefragte Frau, die gefragt werden wollte"

Er bestätigte Stumpf ein "erfülltes Leben", das sie mit "eiserner Disziplin" bestritten habe. "Sie war eine gefragte Frau, die auch gerne gefragt werden wollte", so Geismar.

Annemarie Stumpf war Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Ehrenbürgerin der Stadt Plattling und Trägerin des Goldenen Ehrenrings des Landkreises Deggendorf.

Neben der Familie, Freunden und zahlreichen (ehemaligen) Angestellten nahmen am Requiem mehrere Fahnenabordnungen von Vereinen teil. Zudem nahmen in der Kirche die Bürgermeister Schmalhofer und Franz Geisberger, Vertreter aller Fraktionen, die Ehrenbürger Michael Weiderer und Erich Schmid und stellvertretender Landrat Josef Färber Platz.