Plattling
Sechs Notdächer an Feuerwehr Pielweichs übergeben

09.09.2020 | Stand 09.09.2020, 16:26 Uhr

Mit einem Kran wird das Notdach über ein beschädigtes Hausdach gestülpt. Bei der FF Pielweichs sind nun sechs solcher Notdächer zentral gelagert, die dann bei Großschäden von den Feuerwehren des Regierungsbezirks Niederbayern angefordert oder abgeholt werden können. −Foto: Ramsl

Sechs Notdächer zum Schutz nach Unwetter oder Dachstuhlbränden wurden am Montag, 7. September, der Feuerwehr Pielweichs übergeben. Die sehr willkommene Spende kam von der Versicherungskammer Bayern, Abteilung Unternehmenskommunikation und Förderung des Feuerwehrwesens. Auslöser für die Notdach-Spenden im gesamten bayerischen Raum war der Hagelsturm Jörn, der am 10. Juni 2019 über München und das Umland fegte und für beachtliche Schäden sorgte. "Jörn" brachte damals Hagelkörner,so groß wie Golfbälle, und Orkanböen mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde mit sich. Um von diesen Naturgewalten in Leidenschaft gezogene Hausdächer vor weiteren Schäden zu schützen, wurden von den Feuerwehren vereinzelt sogenannte Notdächer über die eigentlichen Dächer gestülpt.

"Da es bislang zu wenige Notdächer in Bayern gibt, haben wir die ,Aktion Notdach‘ ins Leben gerufen", erläuterte Florian Ramsl, Referent für Feuerwehrförderung der Versicherungskammer. "Wir werden den Feuerwehren insgesamt 90 Notdächer im Gesamtwert von 75000 Euro zur Verfügung stellen." Innerhalb weniger Minuten können diese bei Unwettern mittels Kran über das Dach gehoben und so befestigt werden, dass kein weiteres Wasser in das Haus eindringen kann.

Insgesamt sechs Notdächer wurden der Feuerwehr Pielweichs zur Verfügung gestellt. Hier können sie im Falle von Großschäden von den Feuerwehren des Regierungsbezirks Niederbayern angefordert oder abgeholt werden. Auch in den sechs weiteren Regierungsbezirken Bayerns werden mindestens je 12 Notdächer zentral stationiert, die dann von den Feuerwehren überörtlich angefordert werden können. Die Notdächer haben eine Größe von 15 mal 15 Metern und 16 mal 18 Metern (jeweils drei Stück).

"Wir sind sehr dankbar, dass wir in Bayern leistungsfähige Freiwillige Feuerwehren haben, die bei Unwettern schnell helfen", so Florian Ramsl. Mit den Notdächern seien sie noch besser ausgerüstet und würden so dazu beitragen, Folgeschäden möglichst gering zu halten, was natürlich auch einen Vorteil für den Versicherer darstelle.

Schließlich habe die Versicherungskammer Bayern auch zu Beginn des Jahres 2020 durch Orkan Sabine eine Schadenssumme im hohen zweistelligen Millionenbereich für rund 38000 Schäden aufbringen müssen. Somit sei die Spende der Notdächer eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Florian Ramsl dankte Kreisbrandinspektor Erwin Wurzer dafür, dass die Feuerwehr Pielweichs die Sache nun betreuen wird. "Bei der Leitstelle werden die Notdächer alarmmäßig hinterlegt", sagte Wurzer. Und auch die Kommunen seien entsprechend informiert.

Da es sich bei den Notdächern um ein Einwegprodukt handele, würden die Feuerwehren nach Gebrauch ein neues von der Versicherungskammer erhalten. Ein halbes Jahr könne das Notdach bei Schäden genutzt werden und auch die Montage sei sehr sicher, da es mit dem Kran leicht anzubringen wäre. So müssten nicht alle Feuerwehrleute auf das Dach steigen.

Bürgermeister Hans Schmalhofer dankte Florian Ramsl für die Spende. Unwetter-Ereignisse würden sich immer mehr häufen und da sei es ein großer Vorteil, wenn die Notdächer vor Ort stationiert seien. Schmalhofer findet dies eine "ganz tolle Sache" für Plattling. Auch Kommandant Roman Zettl bedankte sich recht herzlich für die Spende, bevor er einen lang gehegten Wunsch nach einem mobilen Rauchverschluss äußerte. Schmunzelnd erwiderte Ramsl, dass er einen solchen "ganz zufällig" im Kofferraum habe. "Wenn sich die Feuerwehr Pielweichs schon die Mühe mit den Notdächern macht, dann soll sie auch einen mobilen Rauchverschluss erhalten." Die Stadt wollte Zettl nicht mit dieser Bitte belasten, da sie ohnehin schon so viel für die Pielweichser Wehr leiste. "Das ist heute ja wie Weihnachten und Geburtstag zusammen", freute sich der Kommandant.

− met