Früher hat sie dort ihre Schuhe gekauft, heute stehen im Schaufenster statt Sandalen und Stiefel ihre Kunstwerke: Annette Mittermeier stellt derzeit im ehemaligen "Shoes and Bags" in der Deggendorfer Straße aus – "Art and the City" heißt die Ausstellungsreihe, im Zuge derer sie ihre Gemälde auch schon in den Fenstern von Blumen Bichlmeier und Optik Ehbauer gezeigt hat. Zu den floralen Gestecken bei Blumen Bichlmeier hätten ihre Bilder gut gepasst, bei Optik Ehbauer wollte sie ausstellen, weil Mode und damit auch Brillen eine ihrer Leidenschaften sind – und im ehemaligen "Shoes and Bags", das seit geraumer Zeit leersteht, lautet Mittermeiers Motto: den Leerstand in Plattling aufpeppen!
Annette Mittermeier, ihr Künstlername ist Victoria Song Jat Shariff, ist in Plattling aufgewachsen, hat in Regensburg und Passau studiert und bereits 1999 einmal in Plattling ausgestellt, "Kunst im Garten" im Bürgerspital. 2011 eröffnete sie eine Galerie in Nürnberg, für bekannte, unbekannte und Hobby-Künstler. Dort lernte sie beispielsweise Hans Herman Morg kennen, einen Metzgermeister, der aus Schweineknochen Skulpturen macht – viel Beachtung wurde dem ungleichen Team geschenkt, als der Metzgermeister mit seiner Knochenkunst in der Galerie der Veganerin ausstellte.
"Ich wechsle immer wieder die Technik, das Material und den Stil. Ich mache eine Zeit lang eine Bilder-, Skulpturen- oder Fotoserie und wenn ich, wie es in der Künstlersprache heißt, ,überfischt‘ bin, also ausgelutscht, wechsle ich zu etwas anderem", erklärt Annette Mittermeier. "Ich bin froh, dass ich wieder in Plattling, meiner Heimatstadt, bin." Nach Jahren in der Großstadt brauche sie wieder mehr Nähe zur Natur. "Ich liebe die Isarauen, in die es mich schon als Kind zog. Und durch die Erinnerungen an meine Kindheit kann sich hier das innere Kind, der Künstler im Menschen, wieder regenerieren."
Im "Shoes and Bags" zeigt Annette Mittermeier verschiedene Acrylgemälde: "Hippies", in denen sie sich von der Hippie-Kleidung und den Idealen, die heute wieder in Mode sind, inspirieren ließ, "Glaminformels", Gemälde mit Goldornamenten und Glitzer, sowie "Affirmations", Gemälde, die positive Wörter und Sätze in Szene setzen und kunterbunt mit Herzen und Smileys umrahmt sind – "für gute Laune", erklärt Mittermeier. Die Ausstellung ist noch rund drei Monate zu sehen.
