Ist es noch sinnvoll, Mitte Juni ein Jahresprogramm für 2021 herauszubringen. "Eindeutig ja", findet der Kreisjugendring Deggendorf. "Denn es war noch nie so wichtig, gemeinsam am Lagerfeuer zu sitzen", wie KJR-Geschäftsführer es einprägsam auf den Punkt bringt. Soziales Lernen, neue Kontakte, wichtige Fluchten aus dem Alltag und kleine und größere Abenteuer – all das könne der Kreisjugendring mit seinen Angeboten den Corona-geschädigten Kindern und Jugendlichen bieten, ist Vorsitzende Johanna Wenz überzeugt. Konsequenterweise steht deshalb auf dem Jahresprogramm-Heftchen, das derzeit in allen Schulen im Landkreis verteilt wird, über einem romantisch beleuchten Campingzelt im großen Lettern: "Träume erleben".
"Wir freuen uns total, dass wir nun seit zwei Wochen die Klarheit haben, wieder etwas anbieten zu dürfen", sagte Johanna Wenz bei dem Pressetermin vor dem Haus der Jugend im Lunapark. Dementsprechend habe das Programmheft, das schon länger fertig gewesen sei, nun auch endlich mit einer Auflage von 10000 Stück in Druck gehen können.
Das Angebot des KJR für diesen Sommer ist dreigeteilt: Da sind die beliebten Sommercamps für alle Altersgruppen am Zeltplatz in Münchham und im Plattlinger Haus der Jugend, das Spielmobil, das wieder auf große Tour durch die Gemeinden des Landkreises geht, und nicht zuletzt die Spieletage, die im Zwei-Wochen-Rhythmus ebenfalls ins Haus der Jugend mit seiner gigantischen Spielesammlung locken sollen.
Die Camps und Freizeiten finden ab 1. August sechs Wochen am Stück für Kids (6 bis 9 Jahre), Teenies (10 bis 12 Jahre) und Jugendliche (13-15 Jahre) statt. Erstaunlich findet es Johanna Wenz, dass sich besonders bei den Jugendlichen schon so viele angemeldet haben, dass es teilweise bereits Wartelisten gibt.
Das freute bei der Pressekonferenz auch Vize-Landrat Roman Fischer. Es zeige, dass die Jugendlichen gerade nach der langen Corona-Zeit von der digitalen Welt übersättigt seien und wieder mehr Lust auf Abenteuer in der realen Welt hätten. Dem kann KJR-Vorsitzende Wenz nur zustimmen: Allein durch Kleinigkeiten, wie zum Beispiel dem ersten selbstständigen Zähneputzen ohne Eltern,, würden die Kinder bei den Zeltlagern "um drei Zentimeter wachsen". "Es geht darum, gemeinsam etwas zu erleben."
Das kann man ohne Zweifel auch beim Spielmobil, das wieder auf großer Landkreis-Tour sein wird – und zum Beispiel auch von Firmen für die Kinderbetreuung gebucht werden kann. Die letzten Monate hat das feuerrote Fahrzeug übrigens coronabedingt im Garten von Christina Abel aus dem KJR-Vorstand verbracht. Das habe ihre Kinder sehr glücklich und ihre Familie zur beliebtesten in der Umgebung gemacht, so Abel mit einem Lachen. Und noch etwas: "Die Kugelbahn ist auch ideal für Männer."
Die nächsten Spieletage finden bereits am 24. und 25. Juni statt. Die Vormittage sind für die Schulen reserviert und da auch schon bis zu den Sommerferien ausgebucht. Nachmittags dürfen dann alle Spielwütigen ins Haus der Jugend, wenn sie sich davor online einen Tisch reserviert haben.
Anmelden kann man sich für alle KJR-Angebote über die Homepage www.kjr-deggendorf.de oder man schickt den im Programmheft beiliegenden Anmeldezettel per Mail oder Post an den Kreisjugendring.
Übrigens: Noch immer sucht der KJR dringend Jugendleiterinnen und Jugendleiter, die sich für die wichtige Jugendarbeit engagieren wollen. Denn schließlich sei der Personalaufwand mit den kleineren Gruppen und dem aufwendigen Hygienekonzept gestiegen. Deshalb sei es so wichtig, betonen die KJR-Verantwortlichen, dass ihre Arbeit von großzügigen Sponsoren und dem Landkreis, der im Jahr 300000 Euro zur Verfügung stellt, so toll unterstützt werde.
Roman Fischer, der den kurzfristig verhinderten Landrat Christian Bernreiter vertrat, stellte bei der Pressekonferenz die "klasse Arbeit" des KJR heraus und endete mit einem Werbespruch für Klosterfrau Melissengeist, den er kurzerhand auf den Sommer 2021 ummünzte: "Nie war er so wertvoll wie heute! Der Kreisjugendring."
