Am 9. Mai 2021 wäre Sophie Scholl – deutsche Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime – 100 Jahre alt geworden. Der beherzte Kampf der damals 21-Jährigen ist auch Thema des Geschichtsunterrichts an der Realschule Plattling. Da wegen der Pandemie keine Exkursionen zum Beispiel zur Gedenkstätte Walhalla möglich waren, in der Scholls Büste unter den bedeutendsten Deutschen zu sehen ist, entschloss sich Geschichtslehrer Stefan Fisch, die zehn Monate der Widerstandskämpferin mit den Klassen 9a und 9d coronakonform auf Instagram zu verfolgen.
Auf dem Instagram-Kanal @ichbinsophiescholl, dem bereits knapp 900000 Abonnenten folgen, werden auf Grundlage originaler Briefe und Aufzeichnungen mit Schauspielern Videos und Fotos veröffentlicht, die Scholl von ihrem Umzug aus Forchtenberg in ihre Studienstadt München bis zu ihrer Hinrichtung am 22. Februar zeigen.
Auf diese Weise wird das Wissen aus dem Geschichtsbuch in die Gegenwart geholt und die Schüler werden indirekt Zeugen, wie aus der unbedarften Studentin eine engagierte Widerstandskämpferin wird.
"Das Geschehen beschränkt sich nicht nur auf die politische Entwicklung Scholls, sondern durch die Darstellung des Alltags, des Liebeskummers nach ihrem Freund, der als Soldat an der Ostfront kämpft, und ganz banalen Selfies wird die Darstellerin greifbar und die Schüler können das Leben eines Menschen, der vor 100 Jahren lebte, mit heutigen Möglichkeiten nachvollziehen", erläutert Lehrer Fisch.
− pz
