Stephansposching/Michaelsbuch
Gemeinschaft trotz Pandemie: Insgesamt 53 Jungen und Mädchen gefirmt

12.07.2021 | Stand 20.09.2023, 2:54 Uhr

Der Geistliche vertrat den Regensburger Bischof Rudolf und salbte in dessen Namen die Firmlinge.

Die Firmung vollendet die Initiation in die Gemeinschaft der katholischen Kirche. Dafür legt der Firmpate dem Firmling traditionell die Hand auf die rechte Schulter, während der Bischof oder sein Stellvertreter mit Salböl ein Kreuz auf die Stirn des Firmlings zeichnet. Bei dem Ritus geht es vor allem um Nähe. Natürlich um die Nähe zu Gott und zum Heiligen Geist, aber auch um die Nähe zur Gemeinschaft der Christenheit. Doch was tun, wenn gerade eine Pandemie wütet, in der Abstand das Gebot der Stunde ist?

Vor dieser Herausforderung standen Pfarrer Pater Dr. Michael Kaufmann und Kaplan Pater Maurus Wellisch von den Pfarreien Michaelsbuch und Stephansposching. Sie setzten bei der Frage auf Pragmatismus: Die Gemeinschaft versammelte sich, aber mit Abstand. Firmlinge und Paten kamen sich nahe, aber mit Maske. Domprobst Dr. Franz Frühmorgen, Vertreter des Regensburger Bischofs Rudolf, salbte die jungen Christen, aber mit Wattestäbchen.

Insgesamt 53 Jungen und Mädchen empfingen am Montag, 12. Juli, das Firmsakrament, 30 davon in Michaelsbuch, 23 in Stephansposching. Sie erneuerten ihr Taufbekenntnis, erhielten die Salbung und stärkten dadurch ihre Verbindung mit der Kirche.

Die Predigt hielt der aus Regensburg angereiste Domprobst Dr. Frühmorgen. Er thematisierte die Ambivalenz zwischen Pandemie und der christlichen Gemeinschaft. Dabei stünden Corona und Nähe nicht zwangsläufig im Gegensatz zueinander. "Wir haben gemeinsam dieses heimtückische Virus zurückgedrängt", betonte der Domprobst.

Dr. Frühmorgen ging dabei besonders auf diejenigen ein, die schwer unter der Pandemie litten. Den Bogen zur Firmung spannte er mithilfe eines Bildes aus seinem Arbeitszimmer in Regensburg. Es zeigt das Gesicht Jesu, das aus einer Vielzahl menschlicher Gesichter besteht.

Es verdeutliche, so Dr. Frühmorgen, dass aus Einzelnen eine starke Gemeinschaft werden könne. Der Heilige Geist bestärke die Jungen und Mädchen darin, sich in der Kirche zu engagieren und so die Welt zu einem freundlicheren Ort zu machen. Das stärke nicht nur die Gemeinschaft, "auch der Einzelne bekommt viel zurück", betonte der Geistliche. Er schloss seine Predigt mit den Worten: "Mitmachen lohnt sich."