Plattling
Gedenken an einen Freund und Vorreiter: Geburts- und Todestag von Siegfried Scholz

08.07.2020 | Stand 18.09.2023, 4:40 Uhr

Vereins- und Parteikollegen, Familie und Freunde gedachten dem Ehrenbürger zum Geburts- und Todestag. −Fotos: Petrilak-Weissfeld

Er ist bist heute geliebter und beliebter Ehemann, Vater, Opa, Freund und Vereinskamerad: Ehrenbürger und Altbürgermeister Siegfried Scholz. Zu seinem 80. Geburtstag und achten Todestag trafen sich am vergangenen Sonntag zahlreiche Verwandte und Freunde am Grab. Gekommen waren auch Vertreter von der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Pankofen-Plattling, vom Billardclub und mit Georg Weiß auch die anderen Stadträte der SPD, Herbert Petrilak-Weissfeld, Reinhold Gems und Stephan Bieber, sowie die ASF-Vorsitzende Ulrike Sommer-Boot.

Georg Weiß arbeitete mit Siegfried Scholz nicht nur 30 Jahre im Stadtrat und 18 Jahre im Kreistag zusammen, sie harmonierten auch im Billardclub im sportlichen Wettkampf um Titel in der Billardsparte "Carambol". So ergriff er am Grab das erste Wort und begrüßte Gisela Scholz, die Witwe, und ihre Familie herzlich. "Trotz der bereits vergangenen Zeit vermissen wir unseren Siegfried immer noch sehr. Fast jeden Tag komme ich auf den Friedhof, schaue auch hier vorbei und halte ein stilles Gespräch mit meinem Freund, der uns allen immer noch sehr fehlt", zeigte Weiß sich sichtlich bewegt.

Er erinnerte an die Vorreiterrolle von Scholz im Kampf gegen die einst in Plattling für ganz Niederbayern geplante Müllverbrennung, dem sich weit über den Landkreis hinaus viele Menschen der Region anschlossen. "In seiner Amtszeit wurde unter anderem der Kindergarten Pankofen gebaut, das Feuerwehrhaus Pankofen, der städtische Bauhof, die Zweifachturnhalle und die Pausenhalle an der Grundschule und zahlreiches Anderes." Ihn habe ausgezeichnet, dass er ohne eigene Mehrheit im Stadtrat vieles erreicht hat und immer ein Mensch blieb, der für alle Mitmenschen stets ansprechbar war. "Aber ihr habt es tragen müssen", wandte sich Weiß an die Familie Scholz, "ihr habt ihn oft vermisst und ihm dennoch den Rücken freigehalten, dafür sage ich euch danke".

Für Herbert Petrilak-Weissfeld ist eine der prägendsten Erinnerungen, dass Siegfried Scholz es war, der ihn in die SPD aufnahm. Eine weitere Erinnerung beschrieb er so: "Siegfried zeichnete sich in meiner Sicht dadurch aus, dass er bei allen Unterschieden in Meinung und Ansichten stets sehr auf das Gesamtwohl und die Gemeinsamkeit im Schaffen von Neuem geachtet hatte. Ja, er hat auch Klartext reden können, er war dabei jedoch nie ehrenrührig oder gar verletzend. Sein Verständnis über Mandatsausübung ist für mich bis heute vorbildlich."

Anschließend hob Hans Häring als Vorstandsmitglied vom KSK Pankofen-Plattling die Achtung hervor, die Siegfried Scholz dem damaligen KSK Pankofen stets erwiesen hat: "Bei allen unseren Jahrtagen und sonstigen Feierlichkeiten war Siegfried Scholz bei uns in Pankofen. Was ihm hoch anzurechnen ist: Er ist immer Mensch geblieben, was nicht jeder in einem hohen Amt fertig bringt." Vorstand Bernd Meier vom Billardclub verwies auf die Zuverlässigkeit des langjährig erfolgreichen Billardspielers: "Obwohl er zum ersten Bürgermeister gewählt wurde, behielt er den Posten als Schriftführer in unserem Verein. Auch daran erkennt man den Charakter eines Menschen."

Die Zusammenkunft abschließend dankte Gisela Scholz allen Teilnehmern von Herzen und sprach darüber, wie wichtig es ihrem Mann war, mit Blick auf sein Plattling beerdigt zu werden. Und weil er die Berge so liebte, besteht die Grabgestaltung aus rohem Bayerwald-Granit.

− pz