Plattling
Freie Wähler fordern: Bus und Rad in Plattling stärken

05.11.2021 | Stand 20.09.2023, 21:46 Uhr

Der Andrang an der Bushaltestelle ist überschaubar. Verständlich, es fährt ja kaum ein Bus. Die Freien Wähler wollen das Busnetz nutzerfreundlicher machen. −F.: Baumgartner

In einem Antrag an die Stadt und Bürgermeister Hans Schmalhofer fordert die Fraktion der Freien Wähler (FW) "einen funktionierenden und nutzerfreundlichen ÖPNV in Plattling" sowie "eine sinnvolle Verbindung und Verbesserung des Plattlinger Radwegenetzes".
Insbesondere unter den Voraussetzungen des geplanten neuen Fachmarktzentrums, das im Stadtosten entstehen soll, sei mit erhöhtem Kundenaufkommen zu rechnen. Infolgedessen gelte es, die Thematik Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) endlich anzugehen, so die Freien Wähler. Zudem wird auf eine Verbesserung der Radwege, besonders Richtung Industriegebiet an der Ringkofener Straße entlang, angeregt.
Hintergrund des aktuellen Vorstoßes sind laut des Antragsschreibens der Freien Wähler Änderungen des Finanzierungsgesetzes des Gemeindeverkehrs sowie des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern. Dementsprechend gäbe es neue Fördermaßnahmen für den ÖPNV, etwa Zuschüsse für die Ladeinfrastruktur für Busse mit alternativen Antrieben. Zudem würde der Freistaat Geh- und Radwege, die abseits von Straßen verlaufen, künftig bezuschussen.
"Wenn es die Mittel vom Freistaat schon gibt, dann sollte man auch prüfen, was davon abrufbar ist", sagt FW-Stadtrat Stefan Fisch auf PZ-Nachfrage. Dies sieht er stellvertretend für die FW-Fraktion als Aufgabe der Verwaltung an. Wolle die Stadt fahrradfreundlicher werden, müsse das bei straßenbaulichen Entscheidungen mit eingeplant werden, damit Radwegstücke nicht abrupt enden und Radler doch zwischen die Autos fahren müssen.
Auch in Sachen öffentlicher Personennahverkehr meint der FW-Stadtrat: "Das gehört generell auf’s Tableau." 2019 im Wahlkampf haben die Freien Wähler eine Bürgerbefragung durchgeführt, die Verbesserungsbedarf der öffentlichen Verkehrsmittel offengelegt habe. Besonders Bürgerinnen mit wenig finanziellem Spielraum sowie Kinder und Jugendliche seien davon betroffen. Die Abhängigkeit vom Auto sei zu groß. "Wenn Sie mit dem Bus vom Wasserturm zum Globus raus wollen – na, viel Spaß", gibt Fisch ein Beispiel.
Zudem könne das Thema Nachhaltigkeit durch die neue Förderung von E-Ladesäulen für Busse aufgegriffen werden. Inwieweit diese Fördermaßnahmen nutzbar sind und sinnvoll eingesetzt werden könnten, soll von der Stadtverwaltung nun geprüft werden, fordern die Freien Wähler.

− bba