"Fit Kids" heißt ein neues Projekt, in dessen Genuss heuer vier Kommunen im Landkreis kommen. Die Gemeinschaftsaktion der Gesundheitsregion Landkreis Deggendorf, des Kreisjugendringes und der AOK Direktion Bayerwald-Deggendorf will die Alltagskompetenz von Kindern in Hinblick auf das Bewegungs- und Ernährungsverhalten auf spielerische Art und Weise fördern. Das gewonnene Wissen soll mit in die Familie gebracht und im Idealfall regelmäßig umgesetzt werden.
Im Rahmen der Gesundheitsregion soll das Präventionsprojekt im September starten. Daten aus dem regionalen Gesundheitsbericht zu Thema Übergewicht sowie die zunehmende Belastung durch die aktuelle Corona-Situation zeigen einen enormen Bedarf bei Kindern als Zielgruppe. "Das ist ganz wichtig nach Corona", erläuterte AOK-Direktor Jürgen Beck kürzlich im Rahmen eines Pressetermins, bei dem er eine Förderurkunde an KJR-Geschäftsführer Martin Hohenberger übergab und damit die Zusage einer finanziellen Unterstützung des Landkreises mit 33800 Euro. "Jetzt müssen wir wieder alles in die richtige Richtung lenken und die Bewegungswelten der Kinder positiv beeinflussen."
Regionale und nachhaltige Strukturen schaffen
Das bestätigte auch Christina Abel vom Vorstand des Kreisjugendringes: "Als wir die Planung des Projektes starteten, konnten wir uns noch gar nicht vorstellen, wie viel Zeit alle vor dem PC verbringen werden", blickte sie zurück. "Die Mamas mussten arbeiten, die Kinder waren auch noch da – das war auch ernährungstechnisch sicher nicht die beste Zeit. Deshalb freuen wir uns jetzt besonders."
Ziel der Initiative ist es, gesundheitsgerechte Verhaltensweisen von Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren zu fördern. Wichtig ist, dass dabei auch regionale, nachhaltige Strukturen geschaffen werden sollen. "Fit und aktiv in der Kommune" ist deshalb der Untertitel der Aktion. Örtliche Multiplikatoren und Hotspots wie zum Beispiel Sport- oder Spielplätze werden in die Termine vor Ort eingebunden.
Spaß an Bewegung und gesundem Essen
Auch sollen im Rahmen des Projektes bestehende Angebote in der Kommune beworben werden und vielleicht sogar neue geschaffen werden. "Deshalb freuen wir uns über die Beteiligung von Gesundheits- und Jugendbeauftragten, Sportleitern oder auch den Landfrauen", begeisterte sich Christa Katzdobler von der AOK. Spaß an Bewegung und gesundem Essen – das soll den Kindern vermittelt werden. "Und das zum Nachmachen ohne großen Aufwand, ohne Equipment und ohne dass die Kinder dafür extra irgendwohin gefahren werden müssen." Auch tolle Rezepte für Daheim bekommen sie mit. "Dann können sie Mama und Papa animieren, auch mal einen leckeren Gurkenlutscher zu machen", erklärte sie. Fünf Wochen lang würden die Kinder von Bewegungs- und Ernährungsmobil in der Gemeinde begleitet.
Aus Kapazitätsgründen ist das Angebot derzeit auf vier Kommunen begrenzt. Bewerbungen werden noch angenommen. Für das Thema Ernährung und Bewegung begeistert werden sollen möglichst viele Kinder und Familien aus allen gesellschaftlichen Schichten. Sowohl für die Kinder als auch für die Kommunen ist das Angebot kostenfrei.
Ein Projekt mit langem Vorlauf
Landrat Christian Bernreiter bedankte sich bei allen Beteiligten und der AOK für die Spende. "Das Projekt hat schon einen langen Vorlauf und wurde nicht extra wegen Corona erfunden." Gesunde Ernährung sei sehr wichtig und man müsse nun viel aufarbeiten. "Es ist gut, dass wir jetzt starten können. Wir sind relativ gut durch die Krise gekommen – nun wird es Zeit, die Gesellschaft wieder zusammen zu führen."
− mil
