Plattling
Erst testen, dann lernen – Schulleiter: Problemloser Auftakt

12.04.2021 | Stand 18.09.2023, 5:24 Uhr

Nach etwa 15 Minuten ist deutlich zu sehen, ob der Test ein positives oder ein negatives Ergebnis anzeigt. −Symbolfoto: Häusler

"So kann’s weitergehen", sagt Josef Sperl, Rektor der Mittelschule Plattling. Seit Montag müssen Schüler und Lehrer sich testen, wenn sie den Unterricht im Klassenzimmer besuchen beziehungsweise leiten wollen. "Ich hatte am Sonntag noch Bedenken", gibt Sperl gegenüber der PZ zu. Doch die Schüler erkennen seiner Meinung nach den Sinn der Tests: Sie ermöglichen es, eine vergleichsweise hohe Sicherheit im Schulgebäude herzustellen. "Und unser Ziel muss ja sein, die Schule wieder zu besuchen", bekräftigt Sperl.

Tests reichen aus

Wie in den anderen Schulen in Plattling, Otzing und Stephansposching standen in der Mittelschule Tests in ausreichender Zahl zur Verfügung. "Und sie sind auch ausreichend für die kommende Zeit", lässt Sperl wissen, der davon ausgeht, dass bei Bedarf für entsprechenden Nachschub gesorgt werde. Die Tests hat die Mittelschule vom Landratsamt Deggendorf erhalten.

Das Testen habe problemlos funktioniert, in einem zusätzlichen Raum, nicht im Klassenzimmer. Sollte ein Schüler positiv getestet werden, gibt’s ein überschaubares und praktikables Protokoll, nachdem vorgegangenen werde, erläuterte Sperl. Der positiv getestete Schüler solle dann von den Eltern abgeholt werden. Diese wiederum seien zuständig, das Gesundheitsamt darüber zu informieren. Ob am Montag schon ein Schnelltest eine Infektion angezeigt hat, dürfe Sperl aus Gründen des Datenschutzes nicht sagen.

Perspektive für Schüler und Lehrer

Der Leiter der Mittelschule sieht in der aktuellen Vorgehensweise eine Perspektive für Schüler und Lehrer. Die ohnehin schon verschobenen Prüfungen rücken näher. Diese müssen ihm zufolge durchgeführt werden, um einen geordneten Übergang in die Berufswelt zu ermöglichen.

Während in der Mittelschule die zehnte Klasse komplett in Präsenz und die beiden neunten Klassen aufgrund der sonst nicht einzuhaltenden Abstandsregeln nun im Wechsel unterrichtet werden, sind in der Realschule die drei Abschlussklassen komplett anwesend – die Raumgrößen geben es her. Auch Schulleiter Karl-Heinz Mathy spricht von einem "problemlosen Auftakt". Die Lehrer seien entsprechend instruiert gewesen, "alle Tests fielen negativ aus".

Wissen wie’s geht dank Dr. Kasperl

In den Grundschulen dürfen wieder Vierklässler, die vor dem Übertritt stehen, im Klassenzimmer unterrichtet werden. Sowohl Dagmar Hartmann, Schulleiterin in Otzing, als auch Christiane Schmid, Rektorin in Stephansposching, berichten auf PZ-Nachfrage vom Testen als gäbe es nichts Normaleres. Plattlings Grundschulleiter Erwin Müller hat die Redaktion gestern leider nicht erreicht.

"Wir haben uns zusammen die Augsburger Puppenkiste angeschaut", erzählt Schulleiterin Schmid. Dr. Kasperl erklärt ja, wie’s funktioniert: "Und jetzt kommt’s Beste; jetzt dürft’s ihr in der Nase bohren", sagt er im Erklärvideo, das seit wenigen Tagen online abrufbar ist. Zur Feststellung: Freilich wird nicht mit dem Finger, sondern mit dem Stäbchen die Probe entnommen.

Übereinstimmend bekunden die Schulleiter, dass die Kinder, die nun wieder dürfen, die Schule auch besuchen. Widerstand gegen das Testen (seitens der Eltern) gebe es nicht, sagen sie. Die wenigen Kinder, die derzeit die Schulen aufgrund der Notbetreuung besuchen, testen sich ebenso.