Plattling
Body Cams: Polizei zieht positive Zwischenbilanz

Seit einem dreiviertel Jahr sind die kleinen Kameras bei der PI Plattling im Einsatz

15.04.2020 | Stand 18.09.2023, 4:28 Uhr

Sind eindeutige Befürworter der Body Cam: Dienststellenleiter Hermann Bieringer (l.) und Dienstgruppenleiter Markus Fischer, der selbst einer der auffällig gelben Kameras trägt. −Foto: Schweighofer

"Achtung, ich nehme jetzt auf!" Es ist eine Ankündigung, die man normalerweise von einem Filmregisseur erwarten würde, die seit gut einem dreiviertel Jahr aber auch immer wieder von Beamten der Polizeiinspektion Plattling zu hören ist. Im Juli 2019 wurde die Dienststelle mit zwei Body Cams (englisch für "Körperkamera") ausgerüstet – als einer der ersten in Niederbayern. Das Ziel: Deeskalation in potenziell gefährlichen Situationen und der Schutz der Polizisten vor ungerechtfertigen Anschuldigungen und Beschwerden. Umgekehrt können die Aufnahmen aber auch bei Fehlverhalten von Polizeibeamten herangezogen werden.

"Ich bin auf alle Fälle ein Befürworter der Kamera", sagt Dienstgruppenleiter Markus Fischer, der die Einführung der Body Cams bei der PI Plattling geleitet hat. Ungefähr 100 Aufnahmen haben die Plattlinger Polizeibeamten seitdem bei ihren Einsätzen angefertigt, von denen wurden 13 zu polizeilich relevanten Sachverhalten. Und in sieben Fällen wurde das Video anschließend selbst als Beweismittel herangezogen – also zumindest der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt oder sogar vor Gericht gezeigt.

Und wann wird die Körperkamera nun hauptsächlich eingesetzt? "Das fängt im ganz Kleinen an bei Personen- oder Fahrzeugkontrollen, wo das Gegenüber aggressiv wird", antwortet Markus Fischer. "Und es geht hoch bis zu Einsätzen, wo schon Gewalt stattgefunden hat – zum Beispiel häusliche Gewalt." Auch wenn viel Alkohol im Spiel ist – bei einem Volksfest zum Beispiel – kommt die Body Cam gerne mal zum Einsatz.
Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag, 16. April, in Ihrer PZ.