Plattling
75 Jahre Kreisjugendring: Willkommen im Spieleparadies

03.07.2022 | Stand 20.09.2023, 22:11 Uhr

Geschafft: Johannes Bauer (10) hat 15 Getränkekisten übereinander gestapelt und balanciert nun auf der letzten. Die THWler klatschen beeindruckt Beifall. −Fotos: Schweighofer

"Du zeigst es ihnen jetzt wie das geht", sagt eine Mutter zu ihrer kleinen Tochter, als sie vor dem KJR-Rodeo anstehen. Gerade hat Landrat Bernd Sibler versucht, sich auf dem immer schneller rotierenden Delfin zu halten, jetzt ist gerade Bürgermeister Hans Schmalhofer dran. Die Haltungsnoten der beiden Politiker? Pressegeheimnis.

Der Kreisjugendring feiert 75-jähriges Jubiläum – und (fast) alle kommen. Ein großes Fest für die ganze Familie haben die KJR-Verantwortlichen angekündigt und das ist am Sonntag, 3. Juli, auf dem riesigen Parkplatz am Plattlinger Luna Park bei sommerlich heißen Temperaturen tatsächlich zu erleben. Der Kreisjugendring selbst, aber auch viele Verbände und Vereine haben zahllose Stände und Attraktionen aufgebaut. Durch die Masse läuft ein Clown auf Stelzen, von der Bühne wehen Bläserklänge herüber und im Kino nebenan wird der neue "Minions"-Film zwei Mal kostenlos gezeigt.

Etwas Bedenken habe sie gehabt, so KJR-Vorstandsvorsitzende Christina Abel, ob man nach über zwei Jahren Corona ein solch großes Fest veranstalten könne. Aber schon als sie in der Früh zum Gelände ging, sei sie begeistert gewesen, "wie viele Macher heute hier sind". Für Bürgermeister Schmalhofer ist es ein Win-win-Situation, dass sich Institutionen wie das THW, Feuerwehr, Malteser oder Wasserwacht bei so einem großen Fest präsentieren und so vielleicht den Nachwuchs für sich begeistern können. Und Landrat Bernd Sibler findet: "Miteinander ist doch so viel schöner als allein vor dem Fernseher oder Bildschirm."

Eine Bestätigung dieser nicht sonderlich gewagten These sind die vielen strahlenden Kinderaugen, das ausgelassene Lachen, die vielen bemalten Gesichter. Und die Möglichkeiten für die Kleinen sind an diesem Tag auch beinahe grenzenlos: So kann zum Beispiel in einer riesigen Hüpfburg getobt, mit dem Schlauch ein Feuerwehrauto "bestrahlt", ein Hindernisparcours bewältigt, Fischchen geangelt oder aus Blumen und Kräutern ein Kranz gebastelt werden. Dazu gibt es zahlreiche Stände mit selbstgemachter Limonade, mit Kuchen oder deftigen Spezialitäten.

Als quasi kostenloses "Fitness-Studio" bewirbt der THW seine Mitmach-Aktionen, die gerne zu einer Mitgliedschaft führen sollen. Wie recht sie damit haben, beweist sich beim "Kistenstapeln". Was so profan klingt, fordert körperlich und von der Konzentration her enorm. "Zwölf Kisten will ich schaffen", sagt Johannes Bauer, bevor er an den THW-Kran festgemacht wird. Dann schafft es der Zehnjährige tatsächlich, alle der maximal fünfzehn Kisten übereinander zu stapeln und am Ende sogar noch kurz darauf zu balancieren. "Wow, das war anstrengend", sagt Johannes. Er strahlt über das ganze Gesicht.