Plattling
22 Jahre lang hatte Harald Kappl als Kämmerer die Finanzen der Stadt Plattling im Blick

01.06.2020 | Stand 12.10.2023, 10:29 Uhr

Kein Euro ging aus der Stadtkasse, ohne dass Kämmerer Harald Kappl davon wusste. −Foto: Winderl

Kein Euro hat in den letzten 22 Jahren die Stadtkasse verlassen, ohne dass Kämmerer Harald Kappl es mitbekommen hätte. Seit 1. Mai ist er im Ruhestand. Den Tresorschlüssel hat er abgegeben, die Zugangskarte zerschnitten. "Damit fällt viel von einem ab. Wenn man mit 40 bis 50 Millionen Euro im Jahr hantiert, vergeht keine Nacht, in der man nicht darüber nachdenken muss."

Dabei war Harald Kappl sicher routiniert in seinem Job – 35 Jahre hat er bei der Stadt Plattling gearbeitet, zunächst im Stadtsteueramt, dann 22 Jahre als Kämmerer. Begonnen hat Kappls Karriere an den Bezirksfinanzdirektionen Landshut und Regensburg sowie an der Beamtenhochschule in Herrsching. Dann ging es für fünf Jahre ans Finanzamt in Passau. "Dort war ich dafür zuständig, Grundstücke für die Passauer Universität zu kaufen. Damals war die Uni ja nur im Nikolakloster." Doch die Erweiterung der Uni war "endlich", sagt Harald Kappl. "Früher oder später hätte ich dann wohl nach München gemusst – da habe ich mich vorher noch vom Acker gemacht." Und so kam er in die Stadtverwaltung seiner Heimat Plattling.

Mit Finanzen und Zahlen hatte Harald Kappl also schon immer zu tun. "Eine gewisse Affinität für Zahlen braucht man für den Beruf schon, aber es ist alles andere als trocken", sagt er. "Es ist vielfältig, mit der Zeit merkt man erst, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten man hat. Beim Staat hätte man in meinem Dienstgrad viel enger bemessene Zuständigkeiten als in der Stadtverwaltung." Dafür müsse man sich aber auch in mehreren Bereichen auskennen. "Ich kann nicht sagen: Baurecht interessiert mich nicht."

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