Nach 15 Jahren an der Spitze des CSU-Ortsverbands Deggendorf hat OB Christian Moser dieses Amt nun abgegeben. Bei der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend kandidierte Moser nicht mehr, zu seinem Nachfolger wurde Paul Linsmaier gewählt.
In seinem letzten Rechenschaftsbericht blickte Moser nur kurz zurück auf die eineinhalb Jahre seit der letzten Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im Juli 2021 und etwas länger auf die 15 Jahre an der Spitze des Ortsverbands. Im Mai 2008 hatte die CSU gerade eine unerfreuliche Stadtratswahl hinter sich, als sie von 23 auf 17 Sitze zurückfiel. Christian Moser war damals JU-Orts- und Bezirksvorsitzender und neu in den Stadtrat eingezogen. Er wurde gleich dritter Bürgermeister und wenige Tage später wählte ihn die CSU zum neuen Ortsvorsitzenden. Mit Fotos erinnerte Moser an Aktivitäten aus seinen ersten Jahren als Ortsvorsitzender. Er verwies auf seine Wahlergebnisse bei den beiden OB-Wahlen 2012 und 2020 und darauf, dass die CSU 2014 wieder zwei Stadtratssitze hinzugewinnen und 2020 (18 Sitze plus die Stimme des Oberbürgermeisters) zumindest zusammen mit der Jungen Liste eine Mehrheit halten konnte, obwohl nun eine neue Partei (AfD) in den Stadtrat einzog.
Die CSU sei die Fraktion mit den meisten Frauen im Stadtrat, betonte Moser. Im Ortsverband sei der Frauenanteil in den vergangenen 15 Jahren von 18 auf 26 Prozent gestiegen. Moser: „Das ist noch nicht genug, aber wir sind auf dem richtigen Weg.“
Moser schlug Paul Linsmaier, bisher stellvertretender Ortsvorsitzender, als seinen Nachfolger vor. Dieser habe als JU-Kreis- und Bezirksvorsitzender sowie seit 2014 als Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion bewiesen, „dass er Politik kann“. Er könne „Leute hinter sich vereinen“. Dass zwar intern intensiv diskutiert, nach außen aber Geschlossenheit demonstriert wird, „macht uns als CSU stark“.
Die anwesenden Mitglieder im Fischerdorfer Vereinsheim dankten Moser mit „Standing Ovations“. MdB Thomas Erndl, der die Wahlen leitete, merkte daraufhin an, dass Moser den Ortsvorsitz abgebe, „aber keine anderen Ämter“.
Paul Linsmaier wurde mit 33 von 34 gültigen Stimmen zum neuen Vorsitzenden des CSU-Ortsverbands Deggendorf gewählt. Für die Vorstandschaft schlug er eine „bunte Truppe aus bewährten und neuen Mitgliedern“ vor. Zu stellvertretenden Ortsvorsitzenden wurden Yvonne Pletl-Schäfer, Tobias Beer und Matthias Meindl gewählt. Schatzmeister bleibt Edgar Sauerer. Schriftführerin ist die erst 18-jährige Karolina Deutinger. Digitalbeauftragter bleibt Florian Roßmeisl. Beisitzer sind Thomas Bielmeier, Christian Fenzl, Kathrin Glasschröder, Martin Hohenberger, Isidor Neumaier, Florian Reiter, Petra Schwankl und Cornelia Wohlhüter, die auch zur Neumitglieder-Beauftragten berufen wurde. Die Kasse prüfen Christoph Beer und Ludwig Rastorfer.
Neben Moser haben sich drei weitere langjährige Vorstandsmitglieder um keine Ämter mehr beworben und wurden verabschiedet: Beatrix Götzer, Hermann Peter und Christa Katzdobler, die seit 1995 in der Vorstandschaft des Ortsverbands mitgearbeitet hat.
„Selbst in Oberbayern“ gebe es eine Reihe von Kommunen, „die mit Neid auf Deggendorf schauen“, sagte der CSU-Kreisvorsitzende, Landrat Bernd Sibler, in seinem Grußwort. Dass Deggendorf so gut da stehe, „ist das Ergebnis von CSU-Politik“. MdB Thomas Erndl sprach zum Abschuss der Versammlung über bundespolitische Themen.
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Vier langjährige Vorstandsmitglieder wurden verabschiedet: Christian Moser (vorne, v.l.), Christa Katzdobler, Hermann Peter und Beatrix Götzer. Dahinter: Paul Linsmaier, Thomas Erndl, Renate Wasmeier und Bernd Sibler.
