Künzing
Wichtige Daten und Fakten der Gemeinde

27.11.2020 | Stand 19.09.2023, 21:54 Uhr

Im Baugebiet "Mesneracker" herrscht eine rege Bautätigkeit. In Baugebieten der Gemeinde Künzing sind keine Parzellen mehr frei. −Foto: Tausch

Aufgrund der Corona-Pandemie und den einhergehenden Einschränkungen hat die Gemeinde die für 11. November geplante Bürgerversammlung abgesagt. Der Rechenschaftsbericht von Bürgermeister Siegfried Lobmeier ist im Infoblatt der Gemeinde und auf der Homepage unter www.kuenzing.de/Aktuelles im Internet nachzulesen.

Donauausbau und Hochwasserschutz

Das Planfeststellungsverfahren für den Donauausbau mit Verbesserung des Hochwasserschutzes im Teilabschnitt 2 zwischen Deggendorf und Vilshofen steht vor dem Abschluss. Die Gemeinde hat mit den vom Gemeinderat beschlossenen Einwendungen Ende Februar 2019 Nachbesserungen beim geplanten Hochwasserschutz eingefordert. Der geplante am 9. November Erörterungstermin im Landratsamt Deggendorf musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden und wird demnächst als Videokonferenz stattfinden.

Zum 31. Dezember 2019 waren 3165 Bürger gemeldet. 45 Bauanträge wurden heuer eingereicht. 83 Bebauungspläne und Satzungen wurden im Berichtszeitraum aufgestellt und in Kraft gesetzt. 2020 waren dies die Klarstellungs- und Ergänzungssatzung Bergstraße in Forsthart und der Bebauungsplan Gewerbegebiet Kreuzdobel). Im Verfahren befindet sich der Bebauungsplan Schaibinger Boindl II (bisher Aufstellungsbeschluss). In der Gemeinde Künzing sind derzeit keine Wohnbauparzellen in Baugebieten mehr frei. Alle Grundstücke in den Baugebieten Badstraße, Alte Säge und Mesneracker wurden verkauft.

Projekte und Investitionen im Museum Quintana

Die im Museum Quintana geplante Sonderausstellung "Archäologische Zeitreise – PLAYMOBIL-Sammlung Oliver Schaffer" wurde corona-bedingt auf 2021 verschoben. Die Eröffnung ist für 21. Mai 2021 geplant. Von 20. März bis 11. Juni war das Museum heuer geschlossen. Für die Wiedereröffnung wurde ein umfangreiches Hygiene- und Schutzkonzept erarbeitet. Bis 30. September galten verkürzte Öffnungszeiten. Seit 2. November ist das Museum wieder geschlossen. Wegen der Corona-Pandemie musste ein Großteil der geplanten Veranstaltungen entfallen. Durchgeführt werden konnten ein Ferienprogramm im Freien sowie mehrere archäologische Spaziergänge durch die Gemeinde. Um während der Schließzeiten ein größeres Publikum zu erreichen, hat das Museum seit März einen eigenen "YouTube"-Kanal eingerichtet. Dieser ist über die Internet-Adresse www.quintana-online.de erreichbar.

Die Überreste des 2003 in Künzing entdeckten hölzernen Amphitheaters sind als Teil des transnationalen UNESCO-Welterbes "Grenzen des Römischen Reiches – Donaulimes" nominiert. Das Amphitheater ist bisher über eine hölzerne Teilvisualisierung der einstigen Anlage sowie über eine Tafel (Teil des Themenwegs zu den römischen Bodendenkmälern von Künzing) didaktisch erschlossen. Des Weiteren wird eine Computer-Animation des Amphitheaters gezeigt. Für die Smartphone-Applikation "LIMES-mobil", mit der die nominierten Welterbeteilstätten des "Donaulimes" digital erschlossen werden, soll neuer digitaler Content zum Amphitheater von Künzing entwickelt werden. Des Weiteren ist eine aktuelle virtuelle Darstellung des Bauwerkes im Museum Quintana wünschenswert. Ziel ist ein digitales "story telling," bei dem die hölzernen Amphitheater am (Donau-)Limes als Bauwerke erfahrbar und die damit zusammenhängenden Darbietungsformen (Gladiatorenspiele, Tierhatzen) erlebbar gemacht werden (z.B. in Form von 360°-Ansichten oder als VR-Anwendungen). Die Gesamtkosten für die Grundlagenermittlung, die von Dr. Boris Burandt (Köln) durchgeführt wird, belaufen sich auf ca. 4500 Euro. Die Gemeinde erhält vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege einen Zuschuss von 50 Prozent.

Zusammenarbeit in der ILE Donauschleife

Im Herbst 2019 veröffentlichte die ILE Donauschleife das interkommunale Entwicklungskonzept (ILEK) der Partnergemeinden Künzing, Osterhofen, Oberpöring, Wallerfing, Buchhofen, Winzer und Niederalteich. Seit Jahresbeginn 2020 steht nun dessen Umsetzung im Mittelpunkt der ILE-Arbeit. Gefördert und unterstützt durch das Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern steht der ILE dabei eine Umsetzungsbegleitung durch zwei externe Büros zur Verfügung.

Unmittelbar profitieren konnte die Region durch den erstmals in Bayern verfügbaren Fördertopf "Regionalbudget". Exklusiv für ILE-Kooperationen und deren Mitgliedskommunen steht dabei ein Topf von 100.000 Euro (davon 90 Prozent Fördergeld des Freistaats) für kleinere Projekte, die ehrenamtliches Engagement, Grundversorgungsstrukturen oder auch Aktionen für ein attraktives Lebensumfeld unterstützen, zur Verfügung. Die Projektträger haben dabei einen 20-prozentigen Eigenanteil zu tragen.

Im Gemeindebereich Künzing konnten darüber zwei Projekte verwirklicht werden. Das Projekt "Vilstalblick" im Ortsteil Forsthart erschließt einen neuen Aussichtspunkt über das Vilstal in das Tertiäre Hügelland und bietet eine Sitzgruppe mit Infoschild für Spaziergänger und Wanderer. Eine mit dem Projekt einhergehende Arrondierung von Wegerechten in dem Bereich hatte zudem für die Gemeinde und Anlieger flurordnende Effekte und verbesserte die Wegeverbindung für die Nutzer. In die Entwicklungsziele der ILE Donauschleife fügt sich das Projekt passgenau in die Bestrebungen zur Optimierung der Freizeit- und Erholungsinfrastruktur ein, wozu gerade der Naturraum zwischen Donau- und Vilstal noch ungehobene Potenziale bietet. Die ILE möchte hier ein Netz von Angeboten, durchaus auch mit Lern- und Erlebnischarakter, etablieren, das Einheimische wie Gäste anspricht.

Die SpVgg Forsthart ist ein stark in der Jugendarbeit engagierter Fußballverein. Im Rahmen des Regionalbudgets wurde hier zum einen eine Gelände-Einzäunung zur Absicherung vor missbräuchlicher Nutzung errichtet. Zum anderen wurden ein Aufsitzmäher und zwei Mähroboter zur Geländepflege angeschafft. Details zu diesen und anderen Projekten sowie grundsätzlich zu Arbeit, Themen und Mitgliedern der ILE finden sich auf der Homepage www.ile-donauschleife.de.

Rechenschaftsberichts zur Bürgerversammlung

Auf interkommunaler Ebene wurden Projekte bearbeitet, die der Entwicklung der Region als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum dienen. Dazu gehört u.a. die Konzeption eines alltagstauglichen Radwegenetzes. Eine Fortsetzung fand der regelmäßige Runde Tisch mit den Hausärzten der Region und die Einbettung dieser ILE-Initiative in die "GesundheitsregionPlus" des Landkreises Deggendorf.

Natürlich hat die Pandemie geplante Aktivitäten beeinträchtigt und verhindert. Es stehen aber schon konkrete Projekte an: Im "Handlungsfeld Innenentwicklung" der Kommunen steht ein Update der Flächenmanagementdatenbank an. Hierzu werden gezielt Eigentümer von leer stehenden Immobilien oder Baulücken angeschrieben, um eventuellen Unterstützungsbedarf auszuloten. In Arbeit ist ein Förderleitfaden für immobilienbezogene Programme zur Unterstützung sanierungswilliger Eigentümer oder Käufer von Immobilien.

Beschlossene Bau- und Sanierungsmaßnahmen

Ende 2019 und in diesem Haushaltsjahr wurden größere Investitionen getätigt und Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen bzw. abgeschlossen (in Auszügen): Erneuerung der schadhaften und störanfälligen Brandmeldeanlage für Rathaus und Museum Quintana (35.000 Euro); Anschaffung neuer Computer für die Gemeindeverwaltung und das Museum Quintana (25.000 Euro); Ausrüstungsgegenstände und neue Schutzkleidung (auch Jugend) für alle drei Feuerwehren (22.000 Euro); Neue Tragkraftspritze für die FF Künzing (13.100 Euro, davon Zuwendung des Freistaats in Höhe von 4700 Euro); Anbau an das Feuerwehrgerätehaus Forsthart und Sanierung Sanitär und Elektro (150.000 Euro mit Planungskosten. Der Abschluss der Bauarbeiten erfolgt voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021); Erneuerung der Beleuchtung auf LED und Installation einer neuen Lichtsteuerungsanlage im Museum Quintana (135.000 Euro mit Planungskosten. Förderung durch den Bund im Rahmen der Klimaschutz-Richtlinie und durch die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern mit insgesamt ca. 75.000 Euro. Beginn im Dezember 2020); Sanierung Freibad Forsthart (37.000 Euro Planungskosten. Aufträge sind vergeben, Start der Baumaßnahme im Frühjahr 2021); Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Asing-Weidenbach, Ortsstraße nach Asing und Staubfreimachung eines Teils der öffentlichen Feld- und Waldweges Am Ostvicus (135.000 Euro mit Planungskosten); Abschluss der Erschließung im Gewerbegebiet Kreuzdobel (Straße, Wasser, Abwasser, Strom, Telekommunikation) (310.000 Euro mit Planungskosten); Wasserleitungsbau an der Ortsdurchfahrt der DEG 38 in Forsthart (170.000 Euro mit Planungskosten. Abschluss der Arbeiten Mitte Dezember); Neue Straßenbeleuchtung in der Kapellenstraße und am Kirchplatz in Forsthart (17.000 Euro); Neubau der Löschwasserzisterne in Dorf (70000 Euro mit Planungskosten. Abschluss der Arbeiten voraussichtlich im Dezember); Anschaffung eines neuen Lkw mit Ladekran für den Bauhof (140.000 Euro); Behebung von Wasserrohrbrüchen (45.000 Euro. Im Jahr 2019 waren es noch 105.000 Euro);
Abriss Alter Pfarrhof in Forsthart mit Entsorgungs- und Planungskosten (40.000 Euro).

Der Gemeinderat hat für die Beteiligung am Bundesförderprogramm alle noch nicht erschlossenen oder unterversorgten Gebiete (insgesamt ca. 150 Haushalte) im Gemeindegebiet Künzing festgelegt und zum Förderverfahren des Bundes angemeldet. Das weitere Verfahren gestaltet sich wie folgt:Ausschreibung im Juni 2020 erfolgt; vorläufige Auswahlentscheidung: Vergabe an die amplus AG; endgültiger Förderantrag der Gemeinde im November/Dezember 2020; Förderantragsprüfung durch Bund: Dezember 2020; Zuwendungsbescheid und Auftragsvergabe: Januar 2021; Bauzeit laut Bieterangabe zwei Jahre ab Vergabe. Die Eigenbeteiligung der Gemeinde (zehn Prozent) beträgt voraussichtlich 360.000 Euro.

Der Gemeinderat hat sich im Oktober mehrheitlich dafür ausgesprochen, das neue Gerätehaus mit drei Hallenstellplätzen für die FF Künzing auf eigenem Grundstück im Gewerbegebiet Kreuzdobel zu bauen. Die Planungen laufen 2021 an. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten ist Ende 2022/ Anfang 2023 zu rechnen.

Sanierung der Sport- und Freizeitanlage

Die Gemeinde Künzing hat sich erfolgreich um die Aufnahme ins Bundesförderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" beworben. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat 2019 die Fördersumme für diese Sanierungsmaßnahme auf 1.552.500 Euro festgelegt. Der Förderzeitraum erstreckt sich von 2019 bis 2023. Der Bauantrag liegt derzeit beim Landratsamt Deggendorf zur Genehmigung. Die Unterlagen und Pläne wurden zur baufachlichen Prüfung der Landesbaudirektion in München zugeleitet. Mit dem endgültigen Zuwendungsbescheid ist bis Ende des Jahres zu rechnen. Die Maßnahme mit Komplettsanierung des Sozialgebäudes (Nutzung FC Künzing und Schützen), dem Ausbau des Dachgeschosses in einen Mehrzwecksaal für 110 Personen, dem Anbau eines Baukörpers zur Herstellung der Barrierefreiheit (Aufzug, Treppenhaus, Rollstuhl-WC, Sanitäranlagen), der Generalsanierung der drei Tennisplätze, der Teilsanierung des Tennisheims und der Kunststoff-Laufbahn sowie der Anschluss beider Sozialgebäude an die Wärmeversorgungsanlage der Grundschule soll nächstes Jahr beginnen und 2023 abgeschlossen sein.

Grundschule und Schulverband

Zum 1. Oktober besuchten 79 Kinder die Grundschule Künzing, 45 die Grundschule Gergweis. Mit Gastschülern werden insgesamt 128 Kinder gezählt. Der Schulverband Grundschule Künzing-Gergweis (mit den Trägerkommunen Künzing und Osterhofen) hat auch 2020 Verbesserungen bei der Ausstattung und bei Schulprojekten finanziert: Ausstattung mit Turngeräten in der Grundschule Gergweis, Anschaffung eines Notebooks für das Rektorat sowie einer Dokumentenkamera mit Beamer für die Grundschule Gergweis, Wartung und Reparatur von Musikinstrumenten, Neuanschaffung von Tischen und Stühlen für die Klassenzimmer. Mit dem Sonderbudget des Freistaats Bayern wurden digitale Leihgeräte für den corona-bedingten Digitalunterricht zuhause angekauft. Der Förderantrag für den Glasfaseranschluss der Schulen Künzing und Gergweis wurde gestellt, die Förderzusage liegt vor. Der Auftrag wurde an "T-Systems" vergeben. Mit der Einrichtung wird im Laufe des Jahres 2021 gerechnet. Der Schulverband trägt eine Eigenbeteiligung von ca. 7400 Euro. Die Mittagsverpflegung in der Grundschule Künzing wurde an die AWO Vilshofen vergeben. Corona-bedingt werden derzeit 48 Kinder zu zwei getrennten Terminen verköstigt.

Finanzen, Haushalt und Konsolidierung

Der Gesamthaushalt 2020 umfasst ein Volumen von 8.792.300 Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 5.979.600 Euro und auf den Vermögenshaushalt 2.812.700 Euro. Die Steuerkraft je Einwohner liegt bei 1007,25 Euro, die Pro-Kopf-Verschuldung bei721,85 Euro. Die Realsteuerhebesätze für die Grundsteuer A und B und die Gewerbesteuer sind stabil und werden auch 2021 nicht angehoben. Der Gemeinderat hat 2020 der SpVgg Forsthart für den Neubau des Vereinsheims auf der gemeindlichen Sportanlage eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 50000 Euro gewährt. Da keine Anträge zur Bürgerversammlung eingereicht werden konnten, fordert die Gemeinde die Bürger auf, ihre Anliegen per E-Mail an info@kuenzing.de zu senden. Unter ✆ 08549/9731-0 werden Anfragen beantwortet.

− oz