Zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im Gasthaus "Zum Hanslwirt" hat der scheidende Ortsvorsitzende Franz Ameres im besonderen MdB Thomas Erndl, Bürgermeister Siegfried Lobmeier, Bundestagsabgeordneten a.D. Bartholomäus Kalb und Siegfried Brumm als Ehrenringträger der Gemeinde Künzing begrüßt.
In seinem Rechenschaftsbericht blickte Ameres auf wichtige politische Ereignisse seit der letzten Jahreshauptversammlung im Jahr 2019 zurück. Seit damals verzeichnete der CSU-Ortsverband Künzing-Forsthart vier Neuzugänge, außerdem einen Austritt und zählt somit aktuell 49 Mitglieder. Der Ortsvorsitzende erinnerte an diverse Versammlungen, die unter Einhaltung der Hygienevorschriften abgehalten werden konnten. Des Weiteren widmete er sich ausführlich den Kommunalwahlen 2020. Ameres freute sich über das "gute Ergebnis dank einer hervorragend aufgestellten Mannschaft".
Der Vorsitzende verabschiedete drei "Urgesteine" aus dem Gemeinderat, die über Jahrzehnte die Geschickte der Gemeinde Künzing mitbestimmt hatten: An Johann Haböck überreichte er für dessen politisches Engagement vor Ort ein Präsent. Insgesamt kann Haböck auf 30 Jahre Mitgliedschaft, nämlich vom 1. Mai 1990 bis 30. April 2020, im Gemeinderat zurückblicken. Von 1. Mai 2014 bis 9. April 2018 übte er darüber hinaus das Amt des 3. Bürgermeisters, zwei weitere Jahre lang war er 2. Bürgermeister.
Ebenfalls 30 Jahre, vom 1. Mai 1990 bis 30. April 2020, hatte Irmgard Hötzinger einen Sitz im Gemeinderat. Klaus Kruber war von 1. Mai 1996 bis 30. April 2002 und von 1. Mai 2008 bis 30. April 2020, also insgesamt 18 Jahre lang, Gemeinderat. Die Arbeit der beiden wird zu einem späteren Zeitpunkt honoriert, da sie sich für die Versammlung entschuldigt hatten.
Traurige Aktualität hatte ein Ausblick auf die bevorstehenden Herausforderungen: Zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser "müssen Bürger, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Gemeinde dringend Lösungen erarbeiten" appellierte Ameres an alle.
Bürgermeister Siegfried Lobmeier ließ bei seinem "Bericht aus dem Rathaus" hinter die Kulissen blicken. Besonders bedauere er, dass die Pandemie-Einschränkungen die für Mitte Juli geplante Feier zum 20-jährigen Bestehen des Museums Quintana nicht ermöglichten. Lediglich mit einem Glas Sekt auf Abstand wurde auf die 180000 Besucher, die in dieser Zeit in die römische Geschichte eintauchten, angestoßen.
Mit dem baldigen Anschluss an ein Glasfasernetz erhofft man sich in der Gemeinde ein noch effizienteres Arbeiten. Wie blitzartig die gesamte Verwaltung lahmgelegt werden kann, machte erst vor wenigen Tagen ein Stromausfall im Rathaus nur allzu deutlich.
Die Unwetterkatastrophe vom 23. auf den 24. Juni mit ihren fatalen Auswirkungen war ein weiterer Punkt auf Lobmeiers Liste. Erfreulich sei dagegen, dass die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt Forsthart kurz vor dem Abschluss stünden und das Freibad Forsthart frisch saniert eröffnen konnte. Die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Lampen und der Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Künzing stehen demnächst auf der Agenda. Im Anschluss trug Schatzmeisterin Waltraud Eder den Kassenbericht vor. Die Kassenprüfer Edeltraud Winter und Franz Ecker bescheinigten eine tadellose Buchführung, worauf die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde.
Die Neuwahl der Vorstandschaft wurde unter den strengen Augen der Ausschussmitglieder Thomas Erndl, Selina Vandieken und Franz Ameres abgewickelt. Ameres, der vor zwei Jahren zum Ortsvorsitzenden gewählt worden war, stellte sein Amt aus persönlichen Gründen zur Verfügung. Schatzmeisterin Waltraud Eder und Schriftführer Christoph Senninger traten ebenfalls nicht mehr zur Wahl an. Neu eingeführt und zu besetzten war die Funktion eines Digitalbeauftragten, der auch die Homepage pflegt.
Die geheime, schriftliche Wahl erzielte folgendes Ergebnis für die kommenden zwei Jahre: Ortsvorsitzender ist nun Siegfried Lobmeier. Mit der Wahl von drei Stellvertretern ist aus den größeren Ortschaften jeweils ein Vertreter eingesetzt: Johann Haböck (Künzing), Hubert Vandieken (Wallerdorf), Hubert Hartl (Forsthart). Zum Schatzmeister wurde Niklas Maidl gewählt, zur Schriftführerin Julia Stöckl. Beisitzer sind Thomas Erndl, Herbert Bichlmeier, Franz Ameres, Johann Höhberger, Anton Kalb und Waltraud Eder. Digitalbeauftragte ist Selina Vandieken, zu Kassenprüfern wurden per Akklamation Edeltraud Winter und Franz Ecker gewählt.
Thomas Erndl ging in seinem "Bericht aus Berlin" auf Themen wie Klimawandel, Corona-Pandemie, technische Innovation und "die Schere zwischen Arm und Reich" ein. Deutschland müsse auch künftig seine Vorbildfunktion in der Welt beibehalten und ausbauen, um andere Länder zu motivieren, bekräftigte Erndl.
Lobmeier, Erndl und Ameres nahmen die Ehrungen für lange Mitgliedschaften vor. "Flaggschiff" Bartholomäus Kalb gehört als Dienstältester seit einem halben Jahrhundert dem CSU-Verband an. Kalb dankte für "fünf Jahrzehnte Unterstützung, in denen Freundschaften entstanden sind und auf Gemeindeebene hervorragend zusammengearbeitet wurde".
Die Vorstandschaft gratulierte zu weiteren "runden" Jubiläen: Geehrt wurden für 40 Jahre Mitgliedschaft Franz Miedl, Irmgard Hötzinger und Alois Wagner; für 30 Jahre Mitgliedschaft: Rudolf Hötzinger, Franz Wollinger, Thomas Erndl, Herbert Bichlmeier; für 25 Jahre Mitgliedschaft: Josef Kellnberger, Klaus Wagner, Angelika Hummel.
Abschließend brachte Hubert Vandieken seinen Missmut über diverse Bestimmungen, die massiv in die Arbeit eines Landwirtes eingriffen, zum Ausdruck. Seine Argumente lösten eine sachliche Diskussion aus.
− bs
Johann Haböck war 30 Jahre im Gemeinderat: Dafür erhielt er ein Geschenk von Franz Ameres.
Die Vorstandschaf (v.l.): Hubert Hartl, Niklas Maidl, Vorsitzender Siegfried Lobmeier, Johann Haböck und Hubert Vandieken.
