Die neue Tragkraftspritze der Freiwilligen Feuerwehr Galgweis wird am Sonntag nach dem 10-Uhr-Gottesdienst geweiht. Die Wehr ist schon einige Zeit im Besitz der Spritze, doch erst jetzt ist es möglich, die Weihe mit einer größeren Personenzahl durchzuführen. Im Anschluss findet die Segnung aller Fahrzeugarten auf dem Bolzplatz statt. Die Einweisung der Fahrzeuge ab 9.30 Uhr übernimmt die Feuerwehr.
Seit der Gründung der FF Galgweis am 1. März 1878 hat sich bei der Wehr viel getan. Anfangs wurde noch mit Handspritzen gelöscht, 1913 wurde eine Saug-Druck-Spritze angeschafft. Diese wurde von Pferden gezogen. 1946 kaufte man aus Wehrmachtsbeständen für 2000 Reichsmark die erste Motorspritze. 2001 erhielt die Wehr eine neue Tragkraftspritze der Marke TS 8/8 der Firma Ziegler, die am 4. August von Pfarrer Albert Gansl geweiht wurde.
Ein VW-Bus wurde 1965 angeschafft und in Eigenregie zum Mannschaftstransportwagen umgebaut. Dieser konnte die komplette Spritzenausrüstung aufnehmen. Im Herbst 1978 wurde ein Ford Transit angeschafft. 1990 wird das neue Feuerwehrauto der Marke Magirus geweiht. Ende 2018 erhält die Wehr ihr jetziges Fahrzeug, ein TSF-K, das Pater Joshy am 2. Juni 2019 segnete.
Auf dem Pfarrgrundstück zwischen dem Pfarrhof und dem Lagerhaus der Familie Hötzl (Wurstbauer) wurde ein Feuerwehrhaus errichtet. Dort wurden die Pferdespritze und die Schläuche untergebracht, zwei lange Feuerwehrleitern hingen daneben an der Pfarrhofmauer (Pfarrerblanger). 1961 baute man auf dem Grund der Familie Maier (Josef Maier war damals Bürgermeister in Galgweis) ein neues Feuerwehrgerätehaus, das 1962 eingeweiht wurde.
Den steigenden Anforderungen und der umfangreicheren Ausrüstung genügte das Gerätehaus bald nicht mehr. So erfolgte am 10. Mai 1990 der erste Spatenstich zum Neubau eines modernen Feuerwehrhauses. Mit 2300 Arbeitsstunden freiwilliger Helfer wurde das Haus errichtet und am 27. Oktober 1990 vom damaligen Ortspfarrer Josef Hengl eingeweiht.
Die Grundliste der Freiwilligen Feuerwehr Galgweis, die im Jahre 1903 aufgelegt wurde, nennt mit Eintrittsdatum 1. März 1878 drei Gründungsmitglieder: Martin Heinrich, Webermeister, geboren am 17. Januar 1834 in Beimersreut, Johann Plankl, Gütler, geboren am 1. Januar 1849 in Gergweis und Johann Sommer, Schneidermeister, geboren am 18. April 1852 in Wenig. Mit Eintrittsdatum 2. März 1878 sind genannt: Ludwig Paffinger, Dienstknecht, geboren am 5. August 1845 in Galgweis, Josef Schönhofer, Bauernsohn, geboren am 14. November 1858 in Galgweis, Johann Steinlehner, Dienstknecht, geboren am 21. November 1855 in Röslöd und Johann Waldherr, Bauer, geboren am 3. Januar 1849 in Galgweis. Zur Gründung der Feuerwehr Galgweis wurde eine Standarte eingeführt und kirchlich geweiht.
Wie damals üblich wurde auch die Galgweiser Feuerwehr anfangs durch Sturmläuten der Kirchenglocken alarmiert. Später wurde ein Signalhorn eingeführt, das zum Zusammenrufen der Wehrleute an verschiedenen Stellen des Orts angeblasen wurde.
Der erste dokumentierte Brandeinsatz der Galgweiser Feuerwehr war am 21. September 1879 in Künzing, als "... beim Gütler Simon Saller abends um halb 9 Uhr aus bisher unbekannter Weise Feuer aus(brach), das mehrere Firste in Asche legte ...". Im Amts- und Wochenblatt für Vilshofen und Osterhofen vom 26. September 1879 wird über diesen Brand berichtet, unter den helfenden Feuerwehren ist auch die FF Galgweis genannt. Die Chronik nennt in der Folge eine lange Reihe unterschiedlichster Einsätze bei Feuer, Hochwasser, Unwetter und Unfällen. Regelmäßige Leistungsprüfungen sichern den Stand fundierter Ausbildung und professioneller Routine.
Auch wenn es darum geht, Feste zu feiern und Traditionen zu pflegen, ist die Feuerwehr Galgweis im eigenen Ort und in den Nachbardörfern immer dabei. Organisation, Ausbildung und Ausrüstung wurden ständig dem Stand der Anforderungen und der Technik angepasst. Jetzt, 143 Jahre nach ihrer Gründung, ist die FF Galgweis eine modern ausgerüstete, stets einsatzbereite Wehr.
Der Verein "Freiwillige Feuerwehr Galgweis" mit 105 Mitgliedern fördert die Wehr ideell und finanziell. 26 Aktive halten sich in Schulungen und Übungen fit für den Ernstfall. Seit 1993 dienen auch Frauen in der aktiven Wehr, für Jugendliche ist die Feuerwehr eine attraktive Gemeinschaft. 1. Kommandant ist seit 1996 Helmut Leberfinger, als 1. Vorsitzender ist seit 1984 Johann Beham im Amt.
2001 wurde eine neue Tragkraftspritze angeschafft (v.l.): Vorsitzender Hans Beham, Kommandant Helmut Leberfinger und Bürgermeister Horst Eckl.
Die Saug-Druckspritze aus dem Jahr 1913 war auf einer Kutsche montiert, die mit Pferden zum Einsatzort gezogen wurde.
