Nach drei Jahren Planung erhält die Grundschule Altenmarkt eine neue Turnhalle. Gestern trafen sich Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Verena Sturm vom Bauamt und stv. Schulleiterin Michaela Schmid mit Vertretern der beteiligten Planungsbüros und Firmen zum Baustart – rein symbolisch. Denn die Arbeiten haben bereits begonnen, gestern wurde schon die Bodenplatte gegossen.
Der Neubau erfolgt im Südwesten des Schulgebäudes als Einfeldsporthalle, die mit 25 mal 35 Metern etwas größer wird als die bisherige Halle und damit alle Sportarten ermöglicht, erläutert Architekt Jochen Seidl. Die Halle wird samt Umkleiden und Duschen barrierefrei. Die Schüler können über einen direkten Zugang vom Schulhaus aus geschützt in die Turnhalle gelangen. Von Außen liegt der Haupteingang neben den Parkplätzen im Obergeschoss. Hier werden die Umkleiden angesiedelt, die sich kompakt direkt über den Geräteräumen befinden. Treppe und Aufzug führen zum Hallenzugang im unteren Geschoss.
Die Halle wird von Licht durchflutet: So spart man künstliche Beleuchtung, gewinnt Wärme und erzeugt eine angenehme Atmosphäre.
Ökologie ist bei diesem Neubau sehr wichtig, führt Jochen Seidl an: Das kann man auch an der Bodenplatte sehen, denn darunter befindet sich zur Dämmung Glasschaumschotter, der bei einem eventuellen Abriss in späteren Jahrzehnten entsorgt oder wieder verwendet werden kann. "Wir müssen nach vorne denken", sagt der Planer.
Auf Ökologie wird auch beim Hochbau geachtet: Zwar muss das Erdgeschoss wegen der Hanglage in konventioneller Bauweise erfolgen, ddoch as Obergeschoss wird ein Holzbau. Und das Flachdach wird begrünt – aus mehreren Gründen: Es dient dem Regenwasserrückhalt, bietet Lebensraum für Insekten und Kleintiere, ist ein Klimapuffer und "schaut schöner aus", ist sich der Architekt sicher.
Sein Kollege Josef Krenn bezeichnet das grüne Dach sogar als Klimaregler für das Gebäude: Das Regenwasser verdunstet über die Dachfläche und sorgt so für eine gute Klimatisierung in der Halle. Hier kann Energie für eine künstliche Klimaanlage gespart werden. Zudem wird das Niederschlagswasser in der Begrünung gepuffert und dient über Sickerbrunnen zur Bewässerung, ergänzt Landschaftsarchitekt Andreas Ortner.
Zudem werden auch die Freianlagen durch das Büro Seidl-Ortner neu gestaltet, erläutert Ortner: Das Klassenzimmer im Außenbereich in Form eines Atriums musste für die neue Turnhalle ans andere Ende des Schulgebäudes versetzt werden. Auch die Laufbahn wird wieder auf 75 Meter am gegenüberliegenden Ende verlängert. Das Spielgerät am neuen Turnhalleneingang wird versetzt. Ebenso wird der Multisportplatz südlich der Turnhalle neu gestaltet.
Seit 2019 befindet sich die neue Turnhalle in Planung, führt Bürgermeisterin Liane Sedlmeier aus. Die Planungsgemeinschaft LOKS (Lauerer–Ortner–Krenn–Seidl), die den Hochbau betreut, untersuchte die Kosten für Sanierung und Neubau. Die Regierung von Niederbayern entschied aus Gründen der Wirtschaftlichkeit für einen Neubau. Damit erfolgten der Beschluss des Stadtrats, Bauantrag, Zuwendungsanträge und der Bescheid der vorzeitigen Baugenehmigung.
Berechnet wurden die Baukosten auf rund 3 Millionen Euro. Doch "aufgrund der explodierenden Baukosten wird das nicht zu halten sein", ist sich Sedlmeier sicher. FAG-Fördergelder werden in Höhe von 1,3 Millionen Euro erwartet, zudem ein KfW-Zuschuss von 480000 Euro.
Die Stadtverwaltung denkt bereits weiter und plant derzeit die Erweiterung der Grundschule: Diese soll am bisherigen Turnhallen-Standort im Nordosten des Schulgebäudes erfolgen soll. Doch zunächst wird die neue Turnhalle gebaut. Bei stv. Schulleiterin Michaela Schmid ist die Begeisterung groß: "Wir freuen uns, dass wir zu unserer schönen Schule auch eine ganz tolle Turnhalle kriegen."
− gs
