Osterhofen/ Altenmarkt
Manege frei für Grundschüler

21.07.2022 | Stand 20.09.2023, 7:04 Uhr

Die Zauberclowns versuchen, den Inhalt der Tonne hervor zu zaubern. Am Ende gelingt es ihnen dann auch und sie finden eine Flasche Maggy darin. −Fotos: Heiß

So viele Manegen-Künstler gibt es nicht einmal im Circus Krone, dem größten Zirkus der Welt: Insgesamt 310 Kinder der Grundschule Altenmarkt durften im Rahmen ihrer Projektwoche die Arbeit im Zirkus kennenlernen. Einmal Clown sein – davon haben viele schon lange geträumt. Alle Kinder der Schule, von der ersten bis zur vierten Klasse sowie die Schüler aus der Ukraine, konnten am Ende der Woche ihre neu erlernten Fähigkeiten vorführen. Eltern, Geschwister, Bekannte und Mitschüler waren begeistert.

Schnell füllte sich das Zirkuszelt auf dem Sportplatz der Grundschule Altenmarkt: Alle wollen einen guten Platz für die Vorstellung ergattern. Nur selten haben Eltern die Möglichkeit, die eigenen Kinder als Artisten, Jongleure oder auch Clowns bestaunen zu dürfen. "Ein bunter Zirkus mit den eigenen Kindern", stellt die Leiterin des Zirkus Sandra Sperlich diesen vor.

Nach der Begrüßung bleibt den Zuschauern kaum Zeit durchzuschnaufen: Eine Gruppe junger Hula-Hoop-Künstler betritt die Manege. In bunten Kleidern, die im Licht der Scheinwerfer wunderbar funkeln. Geschminkt mit kleinen Blümchen im Gesicht. Die Gruppe zeigt, was sie in den vergangenen Tagen gelernt hat: Mit Bauch, Arm und sogar dem Hals drehen sie den Reifen. Zum Höhepunkt der Zirkusnummer brennt der Ring und wird trotzdem problemlos von einem jungen Mädchen um die Hüfte geschwungen.

Bei der Vorstellung sind die eigentlichen Artisten des Zirkus Aron nur Zuschauer, lediglich am Montag haben sie den Kindern eine Vorstellung gegeben. Danach haben sie mit den Grundschülern geübt: Sechs Stunden trainierte jedes der Kinder bis Mittwoch. Das Gelernte dürfen sie nun in drei Gruppen, am Mittwoch, Donnerstag und Freitag, vorstellen. Nicht immer klappt alles, aber es ist erstaunlich, was die Kinder in dieser kurzen Zeit gelernt haben. Sie konnten auch bisher unbekannte Talente entdecken.

Es ist ein echter Zirkus, bei dem nur die Hauptakteure etwas jünger sind. Sie tanzen mit im Dunkeln leuchtenden Tüchern, die gelb und rot im abgedunkelten Zirkuszelt erstrahlen. Fakire laufen auf Scherben, ohne das Gesicht vor Schmerzen zu verziehen. Mit Kochmütze und Schürze verkleidete Pizzabäcker jonglieren ihre Teller auf Stöcken. Seiltänzer wandern, ohne den Boden zu berühren, durch die Manege. Artisten schwingen durch die Luft.

Der Applaus der Zirkusgäste zeigt ihre Begeisterung: Der wurde vor der Vorstellung extra noch mit Sandra Sperlich geprobt. Mit großen Augen und Zuckerwatte, gebrannten Mandeln oder Softeis in den Händen, verfolgen sie die jungen Bühnenkünstler. Ins Schwitzen bringen sie die Showeinlagen genug, gegen die Hitze im Zelt haben viele mobile Ventilatoren oder Fächer mitgebracht.

Normalerweise sind Pausenclowns bei den Lehrern nicht sonderlich beliebt, das ist im Kinderzirkus anders: Natürlich gab es bei der Vorstellung des Kinderzirkus auch einen Clown. Aber nicht nur einen, sondern gleich eine ganze Clownsmannschaft. Allerdings keine normalen Clowns, sondern Zauberclowns: Die sehen weiß geschminkt, in bunten weiten Gewändern und mit roter Nase zwar genauso aus, sind aber schlauer als die gewöhnlichen Zirkusklassiker. Auch das Zaubern wollen sie beherrschen, aber: Für die Magie brauchen sie vorher allerdings eine Flasche Maggi. Zum Lachen gebracht haben sie natürlich trotzdem – auch die Lehrer.

Nach fünf Jahren war der Kinderzirkus Aron wieder an der Grundschule Altenmarkt zu Gast. Die Schüler konnten in ihrer Projektwoche viele neue Erfahrungen sammeln, den Zirkus erleben und selbst zu Akteuren in der Manege werden. -hef