Osterhofen
Kino Open Air im Fußballstadion

Gezeigt werden "Paddington 2", "Little Women" und "Eine ganz heiße Nummer 2.0" – Wegen Corona werden feste Plätze zugewiesen

23.07.2020 | Stand 18.09.2023, 4:43 Uhr

Beim Kino Open Air im vergangenen Jahr war "Jim Knopf" der Renner. Heuer wird der Film nicht am Stadtplatz, sondern im Stadion gezeigt, die Zuschauer sitzen auf der Tribüne. −Foto: Archiv Süß

Viel Geduld ist dieses Jahr bei der Planung der Kino Open Air-Abende in Osterhofen (Lkr. Deggendorf) nötig gewesen: Wegen Corona kam das "OK" der Filmverleiher mit großer Verspätung, berichtet Kulturreferentin Susanne Brotzaki. Doch was lange währt, wird nun endlich gut. Die Lizenzen sind da, das Hygienekonzept steht und den drei Filmnächten in der nächsten Woche steht nichts mehr im Weg. Das Programm: "Paddington 2", "Little Women" und die Fortsetzung der Erfolgskomödie "Eine ganz heiße Nummer 2.0".

Weil aktuell maximal 400 Zuschauer beim Open Air Kino zugelassen sind, wird die Veranstaltung heuer ins Stadion in den Seewiesen verlegt. Auf dem eingegrenzten Gelände lassen sich die Richtlinien leichter umsetzen. So wird es für alle Zuschauer fest zugewiesene Sitzplätze mit den nötigen Abständen geben. Einlass ist ab 19.30 Uhr, Filmbeginn je nach Einbruch der Dämmerung nach 21 Uhr.

Für die Verpflegung im Stadion sorgt heuer die Spielvereinigung Osterhofen mit Getränken und Kino-Knabbereien. Ein Rahmenprogramm gibt es in diesem Jahr nicht. Bei den drei Filmen, die das Kinokulturmobil heuer im Gepäck hat, kommt die ganze Familie auf ihre Kosten.

Liebenswerter Bär: "Paddington 2"Am Mittwochabend, 29. Juli, läuft "Paddington 2". Der kleine Bär mit dem Schlapphut und dem Dufflecoat, der mit seinem ersten Abenteuer schon zu einem Überraschungserfolg in den Kinos avancierte, beweist wieder mit Witz, Tempo und viel Liebe zum Detail, wie ein Kinderfilm sein soll. Denn auch in seinen neuen Abenteuern stemmt sich der kleine Bär tapfer gegen den Zeitgeist und bezaubert mit seiner ebenso naiven wie hinreißenden Botschaft der Gut- und Warmherzigkeit.

Seit einiger Zeit lebt Paddington (gesprochen von Elyas M’Barek) im idyllischen Londoner Windsor Gardens bei Familie Brown und hat sich zu so etwas wie dem guten Geist des Viertels entwickelt. Seine Liebenswürdigkeit und herrlich altmodisch wirkende Höflichkeit, seine Gutmütigkeit und die Bereitschaft, in allem und jedem stets nur das Gute – nein, das Beste – zu sehen, wirkt ansteckend auf alle Menschen, die mit ihm zu tun haben. Doch dann stolpert er auf der Suche nach einem Geschenk für seine Bärentante Lucy in ein aufregendes Abenteuer und legt sich sogar mit einem gefährlichen Bilderbuch-Schurken an.

Anspruchsvolles Kino: "Little Women"Anspruchsvolles Kino erleben die Zuschauer im Stadion am Donnerstagabend, 30. Juli, mit "Little Women". Schon mehrmals ist der Roman von Louisa May Alcott verfilmt worden, Regisseurin Greta Gerwig hat für ihre Version gleich eine ganze Riege junger Nachwuchsstars ins Boot geholt: Saoirse Ronan, Emma Watson, Thimotee Chalamet und Florence Pugh glänzen neben der dreifachen Oscarpreisträgerin Meryl Streep.

Neuengland Mitte des 19. Jahrhunderts: Die vier March-Schwestern stehen auf der Schwelle zum Erwachsensein, auch wenn jede eine ganz andere Vorstellung davon hat und die vier jungen Frauen ganz unterschiedliche Wege einschlagen, auf denen sie verschiedene gesellschaftliche Hindernisse überwinden müssen. Während sich die älteste der Schwestern, Meg, in die von ihr erwartete Rolle fügt, strebt die temperamentvolle Jo nach Eigenständigkeit, die aufopferungsvolle Beth möchte ihrem Heim so lang wie möglich erhalten bleiben und Nesthäkchen Amy will als Malerin berühmt werden. Little Women war für sechs Oscars nominiert, darunter in der Kategorie Bester Film.

Lacher garantiert: "Eine ganz heiße Nummer 2.0"Für Lacher ist am Freitagabend, 31. Juli, mit "Eine ganz heiße Nummer 2.0" gesorgt. Die Sex-Hotline aus dem ersten Teil der Provinzkomödie, der vor ein paar Jahren beim Kino Open Air in Osterhofen für Rekordbesuch gesorgt hat, ist Geschichte. Dieses Mal versuchen die drei Damen aus Marienzell mithilfe eines Tanzwettbewerbs für High-Speed-Internet zu sorgen.

Das niederbayerische Marienzell hat ein Problem: Tourismusflaute, die ohnehin schon niedrige Einwohnerzahl sinkt stetig, es gibt kaum Arbeit und wenig Nachwuchs. Was fehlt, um in vielerlei Hinsicht wettbewerbsfähig zu bleiben, ist die High-Speed-Internet-Leitung. Die blieb dem kleinen Dorf bisher verwehrt – zu hohen Kosten. Eine Lösung muss her und so versuchen die Männer des Dorfes, die begehrte Leitung selbst zu legen und buddeln sich deshalb quer durch die Landschaft – mit eher mäßigem Fortschritt.

Das ruft die einfallsreichen Freundinnen Waltraud (Gisela Schneeberger), Maria (Bettina Mittendorfer) und Lena (Rosalie Thomass) auf den Plan: Die drei Damen wollen am Tanzwettbewerb im Nachbarort Josefskirchen teilnehmen. Es winkt schließlich ein ordentliches Preisgeld, das das High-Speed-Internet tatsächlich greifbar machen könnte.

Wie schon beim ersten Teil des Kassenschlagers fanden Dreharbeiten 2018 unter anderem wieder in Ruhmannsfelden und Gotteszell (Lkr. Regen) statt. Viele Filmbegeisterte auch aus dem Landkreis Deggendorf machten damals als Komparsen mit. Wer genau hinsieht, könnte im Film darum das eine oder andere bekannte Gesicht entdecken.

Beim Kino Open Air im Stadion werden am Eingang die Besucher gezählt und auch die Namen und Kontaktdaten erfasst – damit notfalls nachverfolgt werden kann, wer an der Veranstaltung teilgenommen hat. Bei schlechtem Wetter entfällt die jeweilige Filmvorführung. Ausweichmöglichkeit in die Stadthalle besteht wegen der Corona-Schutzmaßnahmen in diesem Jahr nicht.

− oz