Aholming
"Gewerbegebiet Ochsenweide" kann besiedelt werden

29.09.2021 | Stand 19.09.2023, 21:55 Uhr

Ganz neu und schon mit Bremsspuren verziert: Die "Stopp"-Markierung an der unfallträchtigen Kreuzung Aholminger/Sportplatz-/Penzlingermoosstraße soll die Verkehrssicherheit erhöhen. −Foto: Schiller

Auf der "Ochsenweide" nordwestlich des bestehenden Gewerbeparks werden sechs Hektar landwirtschaftliche Fläche für die Ansiedelung neuer Firmen erschlossen. Geplant ist die Niederlassung eines größeren Betriebes mit einer stattlichen Anzahl neuer Arbeitsplätze, auch die Auslagerung des gemeindlichen Bauhofs dorthin ist im Gespräch.

In seiner Sitzung am Dienstagabend in der Schulturnhalle beschloss der Gemeinderat den von den Ingenieurbüros Stefan Weiß (Plattling) sowie SO plus (Seidl & Ortner, Osterhofen) überarbeiteten Entwurf des Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan und den Bebauungsplan "Gewerbegebiet Ochsenweide" als Satzung.

Wie Geschäftsleiter Simon Hauber ausführte, hatte der Gemeinderat die Änderung des Flächennutzungsplanes im Dezember 2020 beschlossen. Nach der öffentlichen Auslegung des Entwurfs von 4. Januar bis 12. Februar 2021 und den eingegangenen Stellungnahmen der Fachstellen mussten die Beschlüsse wiederholt werden. Die Regelbeteiligung wurde von 9. August bis 13. September durchgeführt. Dabei ging es laut Hauber vor allem um die Versickerung und Regenrückhaltung, zu denen die Gemeinde keine Vorgaben macht. Nachdem der Bebauungsplan auch Gründächer gestattet, über die bis zu 80 Prozent des Niederschlagswassers gesammelt werden können, sei die Lösung der Problematik Sache des Bauherrn und des Planers. "Wir wollen nichts vorschreiben, was später wieder geändert werden müsste", führte Hauber aus.

In der Gemeinde Moos werden zwei Teilflächen zu Ortsteilen umgewidmet. Zu den dafür nötigen Änderungen des Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan wollte sich der Gemeinderat Aholming nicht äußern, auf eine Beteiligung im weiteren Verfahren wird verzichtet.

Nach einem weiteren tödlichen Verkehrsunfall Anfang Mai an der Kreuzung Sportplatz-/Penzlingermoosstraße hat die Gemeinde mit der Polizei und Vertretern der Straßenbehörde am Landratsamt bei einem Ortstermin die Aufstellung eines Verkehrsschildes "Vorfahrt gewähren" jeweils 100 Meter vor dem Einmündungsbereich angeregt. Dies wurde vom Gemeinderat nun einstimmig beschlossen. Zudem wurde beidseits der Kreuzung ein großes "Stop"-Emblem auf den Asphalt gesprüht. Dass dieses bereits am ersten Tag mit Bremsspuren "verziert" war, bezeichnete Bürgermeister Martin Betzinger als "unvernünftig", da die Markierung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit allen Bürgern zugute komme. Die Vertiefungen in der Fahrbahn möchte die Gemeinde in Eigenregie ausgleichen.

Für zwei Flächen in Tabertshausen war bereits im April beschlossen worden, eine Ergänzungssatzung aufzustellen. Nun wurde der von Geoplan ausgearbeitete Entwurf gebilligt und die Verwaltung mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt.

Einstimmig befürwortet wurde der Bauantrag von Werner Riederer auf Nutzungsänderung von Teilen einer landwirtschaftlichen Hofstelle in Neutiefenweg. Hier sollen gewerbliche Unterstellplätze für Kfz und Wohnmobile entstehen. Seinen ursprünglichen Antrag auf Errichtung von Garagen und eines Abstellraumes mit Anbau einer Überdachung an das bestehende Wohnhaus hat Riederer zurückgenommen.

Keine Einwände gab es auch zum von Verena und Christopher Geiger beantragten Bau einer Doppelgarage mit Lagerraum am Gerner Ring in Aholming, die Nachbarn sind mit der Grenzbebauung einverstanden. Einstimmig verlängert wurde der Vorbescheidsantrag von Marion und Peter Kraut auf Errichtung eines zweigeschoßigen Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung und Garage in Kühmoos.

Monika und Rudolf Köck haben ihren Antrag auf Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage in Neutiefenweg zurückgenommen und in der Sache einen neuen Bauantrag für das Baugebiet "An der Kapellenstraße" eingereicht, der im Genehmigungsfreistellungsverfahren an das Landratsamt weitergeleitet wurde.

Bekanntgegeben wurde, dass der Regionalbus Ostbayern in Richtung Landau ab sofort um 7.05 Uhr an der Haltestelle Birkenweg/Isarauer Straße abfährt.

Theresia Friedberger fragte abschließend nach, wann der Kinderspielplatz in Kühmoos endlich hergerichtet werde. Dieser sei in katastrophalem Zustand und daher kaum benutzbar. Der Bürgermeister erwiderte, dass die Gemeinde momentan andere Probleme habe. Er werde jedoch prüfen, wann der Bauhof Zeit hat. Lob gab es für Brigitte Hofmann, die mit Josefine Nirschl die Dorfmitte in Kühmoos schön bepflanzt hat.

Auf die Frage von Peter Kraut, wann die Turnhalle wieder für vereine und Gruppen freigeben wird, verwies Geschäftsleiter Hauber auf ein nötiges Konzept, das mit dem Gesundheitsamt abgestimmt werden müsse. Ein Konzept für das Bürgerhaus habe die Verwaltung selbst erstellt. Die Einhaltung der 3G-Regel müssten die Vereine selbst kontrollieren, auch für Reinigung und Schadenshaftung seien sie verantwortlich. Jugendbeauftragter Stefan Zitzelsberger dankte den Vereinen für die Unterstützung beim Ferienprogramm. Der Gemeinde seien so keine Kosten entstanden. Für das Gesundheits- und Ernährungsprogramm "Fit 4 Kids" hat sich Zitzelsberger erfolgreich beworben: Ab August 2023 sind vier Veranstaltungen geplant, in die auch der neue Bewegungsparcours am Sportplatz mit einbezogen werden soll. Zitzelsberger regte zudem eine Verabschiedung der ehemaligen Gemeinderäte an.

Helga Hackl forderte die Gemeinde auf, die nächste Bewerbung des "Kulturmobils" anzunehmen. Zum Thema Sicherheit vor der Grundschule erfuhr Irmi Kirschner, dass es meist die Eltern seien, die dort zu schnell fahren. Konrad Seis schlug vor, die Anmeldetermine für den Caritas-Kindergarten samt Ansprechpartnern auf der Gemeinde-Homepage zu verlinken. Michael Högl fragte nach, ob bei der Vakuumanlage der Kanalisation eine Notstromversorgung gesichert sei. Bei Starkregen drohe sonst die Gefahr eines Rückstaus. Wie der Bürgermeister versicherte, sind entsprechende Anschlüsse für Notstromaggregate vorhanden.

Max Limbrunner sprach die Erosionen bei Starkregen am "Grillerberg" rechts der DEG 21 ortsauswärts in Richtung Moos an und schlug vor, diese durch Querrinnen zu mindern. Ansonsten müsse der Feldweg immer wieder hergerichtet werden.

Heinrich Funck möchte heute Abend bei einem Flurbereinigungstreffen von Grundstückseigentümern mit dem Amt für Ländliche Entwicklung in der "Schützenstube" in Kühmoos auch das Thema Radweg von Aholming nach Plattling ansprechen. Für diesen gebe es derzeit bis zu 90 Prozent Zuschussmöglichkeiten, es wäre schade, wenn die Gemeinde dies nicht nutzen würde.

Bürgermeister Betzinger verwies dazu auf ein Konzept der ILE Donau-Isar und meinte, dass die Realisierung erst möglich werde, wenn die Anlieger in Neutiefenweg einer Unternehmer-Flurbereinigung zustimmen. Auf Nachfrage von Herbert Gerl berichtete der Bürgermeister, dass zwei Angrenzer an der St 2115 sich weigerten, Grund für den Radweg abzutreten. Diese Grundstücke könnten im Zuge der Flurbereinigung getauscht werden. Geschäftsleiter Hauber versprach, Möglichkeiten auszuloten, die das Radwegenetz für Bayern und den Landkreis aufzeigten.

− sch