Wisselsing
Frauenbund geht seinen eigenen Weg

11.07.2021 | Stand 21.09.2023, 23:37 Uhr

Die Vorstandschaft der Wisselsinger Frauen mit (von rechts) 1. Vorsitzender Marianne Gerstl, Domkapitular Christian Altmannsperger, Schriftführerin Maria Hauzenberger, Kassenwartin Simone Moosmüller, 2. Vorsitzender Sigrid Mandl und Pfarrpraktikant Stefan Jell. −Foto: Schweiger

Es rumort im Katholisch Deutschen Frauenbund (KDFB) der Diözese Passau. Mit dem Zweigverein Wisselsing steht eine weitere Abspaltung aus dem Diözesanverband bevor.

Zwar wurde am 2. Juni 2021 als neue dörfliche Frauengemeinschaft der Verein "Wisselsinger Frauen" gegründet, dennoch verbleibt der FB bis zum 31. Dezember 2021 noch als Mitglied im Diözesanverband: Eine fristgerechte Kündigung zum Jahresquartal war aufgrund der im Oktober 2020 von der Landesdelegiertenversammlung in Regensburg beschlossenen Beitragserhöhung nicht mehr möglich.

Die Staffelung sieht vor, dass der von 25 Euro auf 30 Euro angehobene Jahresbeitrag im KDFB sich bis 2030 jährlich um weitere zwei Euro steigen wird. Das entspricht einer künftigen Jahresbeitragshöhe von 48 Euro. Dem steht der Rückfluss von 5,20 Euro an den Zweigverein gegenüber.

Wegen des Corona bedingten Stillstandes hatte die Frauenbund-Vorstandschaft Wisselsing die Aussetzung des Jahresbeitrages 2021 beschlossen. Mit dem Neustart werden die bisherigen Vereinsaktivitäten und christlichen Werte der Frauengemeinschaft bei einem Jahresbeitragssatz von 15 Euro einschließlich einer Personen-Haftpflichtversicherung beibehalten.

Nach beinahe zweijähriger Corona bedingter Vereinszwangspause schloss der Frauenbund Wisselsing das Kapitel seiner Mitgliedschaft im KDFB-Diözesanverband Passau mit der Jahreshauptversammlung im Bürgerhaus. Vorsitzende Marianne Gerstl freute sich über den guten Besuch. Ihr besonderer Gruß galt Domkapitular und Stadtpfarrer Christian Altmannsperger und seinen geistlichen Begleiter Stefan Jell. In seinem Grußwort ging Pfarrer Christian Altmannsperger auf viele Dinge im Leben eines Christen ein, die verunsichern. Die katholische Kirche sei auf einem schwierigen Weg, da die Missbrauchsfälle noch nicht aufgearbeitet sind, Kirchenaustritte ihr zu schaffen machen, der synodale Weg (Geistlichkeit und Laien-Zusammenarbeit) in Schwierigkeiten stecke und dadurch mit antikirchlicher Berichterstattung behaftet wird. Die Gemeinschaft der Frauen trage mit positiver Energie zum Leben im Dorf bei. Altmannspergers Dank galt allen Frauen, die sich dem Verein in irgendeiner Weise verbunden fühlen und sich mit Tatkraft einbringen. Ein besonderes "Vergelt‘s Gott" sagte er für die Spende zur Anschaffung neuer Messgewänder.

Schriftführerin Maria Hauzenberger eröffnet ihren Jahresbericht mit einem Rückblick auf die Jahresversammlung 2019. Sie erinnerte an die FB-Bezirksmaiandacht in Wallerfing, den Festgottesdienst zum 110-jährigen Bestehen des Frauenbundes im Dom zu Passau, die Teilnahme an Kirchenfesten und Feiern, den brasilianischen Abend im Bürgerhaus, den Halbtagesausflug nach Schärding und das Kräuterbuschenbinden. Weiteres Interesse weckte bei den Frauen das "Walken", der Yoga-Kurs und der Hoagarten. Das Pfarrfest im Bürgerhaus, eine Kochvorführung, der Besuch des Christkindlmarktes in Schweinhütt und die Weihnachtsfeiern für Senioren und Mitglieder rundeten die Jahresabläufe ab. Letzte Aktion im Veranstaltungskalender war der Faschingsball der Vereine 2020. Die Kassenrevisorinnen Centa Hasreiter und Hildegard Löw attestierten Buchhalterin Simone Moosmüller eine korrekte Kassenführung, worauf die Entlastung erfolgte.

Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitgliedschaft, rückte Vorsitzende Marianne Gerstl in einer Powerpoint-Darstellung Ziele und Angebote des Frauenbundes, die für eine wertorientierte, christlich motivierte und politische Interessenvertretung zwischen Gesellschaft und Kirche stehen, in Zentrum.

Nicht gefallen hat die Aussprache zur nicht hinnehmbaren Erhöhung des Jahresmitgliedsbeitrages. Deshalb und aus Gründen des Vereinsstillstandes hat die Vorstandschaft den Beschluss gefasst, den Jahresbeitrag für 2021 auszusetzen. Ein bemerkenswertes Datum ziert ab 2. Juni 2021 die Vereinschronik: Mit der Gründung des Vereins der "Wisselsinger Frauen" hat sich der Frauenbund vom KDFB- Diözesanverband losgesagt. Einer freiwilligen Mitgliedschaft im KDFB steht jedoch nichts im Wege. Der Jahresbeitragssatz von 15 Euro verbleibt komplett im Ort, um diverse Belange zu unterstützen.

In die Vorstandsschaft der "Wisselsinger Frauen" wurde Marianne Gerstl als 1. Vorsitzende berufen, sie wird von Sigrid Mandl vertreten. Die Kassenführung übernimmt Simone Moosmüller. Das Schriftliche erledigt Maria Hauzenberger. Als Beisitzer fungieren Sabrina Gerstl, Stefanie Sterr und Stefanie Dobler. Beauftragte für Sport sind Rosemarie Obermaier und Renate Weiß. Die Kassenprüfung übernehmen Hermine Mandl und Margit Moosmüller. Mit dem Hinweis, dass als nächste Veranstaltung am 17.Juli ab 14 Uhr der Hoagarten stattfindet, endete die aufschlussreiche Jahresversammlung.

− as