Aholming
Frauen gründen neuen Verein

23.08.2021 | Stand 21.09.2023, 23:02 Uhr

Die Vorstandschaft des neuen Frauenvereins "Aktive Dorffrauen – alles außer gewöhnlich" (v.l.) Irina Grad, Patricia Fahrner, Nicole Sepp, Tanja Weinzierl, Christina Moro, Helga Hackl, Nicole Platzer, Viktoria Jungtäubl, Kathrin Hackl und Stefanie Toth.

Zwei Versammlungen in einem haben die Frauenbund-Frauen am Freitagabend im Gasthaus Karg abgehalten: Zunächst fand die Jahreshauptversammlung des KDFB Aholming statt und im Anschluss die Neugründung der "Aktiven Dorffrauen – alles, außer gewöhnlich".

Ob der KDFB Aholming überhaupt noch eine Zukunft hat, stand einige Zeit in Frage. Wie auch in anderen Zweigvereinen, hatte die Beitragserhöhung durch den Verband für Ärger gesorgt, ebenso wie die Tatsache, dass 80 Prozent davon abgeführt werden müssen und nur wenig im Zweigverein verbleibt. Von den 244 Mitgliedern des KDFB Aholming sind 184 ausgetreten. Für die verbliebenen Mitglieder wird der Verein aber weitergeführt.

"Ich bleibe dem Frauenbund erhalten", erklärte die Vorsitzende Irmi Kirschner. Ebenso bleiben Mutter-Kind-Gruppenleiterin Irina Grad und Beisitzerin Rosi Sigl dem KDFB treu und damit in der Vorstandschaft. Alle anderen Vorstandsmitglieder (Helga Hackl, Christina Moro, Kathrin Hackl, Nicole Sepp, Nicole Platzer, Viktoria Jungtäubl und Annemarie Moser) erklärten ihren Rücktritt, um sich für den neuen Verein zu engagieren. Sie wurden von Kirschner mit Blumen und Dankesworten verabschiedet, wobei Kirschner betonte, dass "wir wie bisher gut zusammenarbeiten werden". Der Frauenbund und die Aktiven Dorffrauen seien keine konkurrierenden Vereine, sondern Vereine, die sich ergänzen, stellte sie heraus. Die meisten Veranstaltungen werden aber künftig über den Verein der "Aktiven Dorffrauen – alles, außer gewöhnlich" organisiert werden.

Bis zur regulären Neuwahl im nächsten Jahr kann eine berufene Vorstandschaft die Geschäfte des KDFB-Zweigvereins kommissarisch führen, teilte Kirschner mit. Nachgewählt wurden Maria Lorenz als Schriftführerin und Erika Liebwein als Kassenverwalterin.

Kirschner erinnerte daran, dass der Zweigverein Aholming 1989 gegründet wurde und sich aus dem Mütterverein herausgebildet hatte. Vorsitzende war damals Gisela Weinhändler. Weitere Vorgängerinnen von Kirschner, die seit 2014 im Amt ist, waren Elisabeth Greifenstein, Rosi Habereder und Evi Hölldobler. Kirschner verwies auf die Vorteile des Verbandes durch politische Einflussnahme und Bildungsarbeit und verlas eine Mitteilung von Pfarrer Heinrich Blömecke. Darin äußerte sich der Dekan zu den Diskussionen um Auflösung und Neugründung und legte dar, dass er sich einen starken KDFB Zweigverein wünsche. Gleichzeitig ließ er seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit einem neuen Verein erkennen.

Der Rechenschaftsbericht fiel coronabedingt kurz aus, da kaum Veranstaltungen möglich waren. Immerhin wurden sowohl 2020 als auch 2021 Kräuterbuschen gebunden und nach dem Gottesdienst verteilt. Ähnlich knapp waren die Berichte von Irina Grad über die Mutter-Kind-Gruppe und von Annemarie Moser über die Seniorennachmittage, die seit Beginn der Pandemie ausgesetzt sind. Die Mutter-Kind-Treffen fanden teilweise unter den jeweils geltenden Auflagen auf dem Spielplatz statt.

Bürgermeister Martin Betzinger teilte mit, dass der Bürgersaal vorerst nicht für Mutter-Kind-Treffen oder Seniorennachmittage zur Verfügung steht, weil darin noch ein Klassenzimmer eingerichtet ist. Wegen der Corona-Auflagen mussten die Klassen geteilt werden. Er habe mit Rektorin Sabine Siefert vereinbart, dass die weitere Entwicklung abgewartet werden soll.

Die Kassenprüferinnen Nicole Zitzelsberger und Sandra Inhofer bestätigten eine einwandfreie Kassenführung, so dass die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde. Der Zweigverein verfügt über ein gutes finanzielles Polster. Kirschner führte aus, dass dieses Geld selbstverständlich beim Zweigverein bleibt. Außerdem teilte sie mit, dass keine einzelnen Geburtstagsgratulationen mehr stattfinden sollen. Es sei an eine Einladung für die Jubilare des Jahres gedacht.

Die beiden Kassenprüferinnen wurden ebenfalls verabschiedet und zu Kassenprüferinnen des neuen Vereins gewählt. Der von Bürgermeister Betzinger geleiteten Wahl ging die grundsätzliche Abstimmung zur Neugründung sowie die Annahme der von Helga Hackl vorgestellten Satzung voraus.

In der Satzung ist als Vereinszweck die aktive Unterstützung der Dorfgemeinschaft und Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens angegeben. "Der Verein ist bestrebt, für seine Mitglieder ein aktives Jahresprogramm zu gestalten und sorgt für interessante und bildende Veranstaltungen sowie Vorträge. Es sollen soziale und gesundheitsfördernde Aufgaben wahrgenommen und der Erhalt einer lebenswerten Umwelt gefördert werden", heißt es unter anderem. Die Satzung wurde von allen 54 anwesenden Gründungsmitgliedern unterzeichnet.

Die Wahl des gleichberechtigten Führungsteams fand auf Beschluss per Handzeichen statt. Gewählt wurden Helga Hackl (Teamsprecherin), Irina Grad, Christina Moro, Kathrin Hackl, Patricia Fahrner, Nicole Platzer, Viktoria Jungtäubl und Nicole Sepp. Tanja Weinzierl wurde zur Kassenverwalterin und Stefanie Toth zur Schriftführerin gewählt.

Hackl stellte heraus, dass alle Mitglieder Versicherungsschutz genießen und auch die Gemeinnützigkeit sei bereits beantragt und zugesichert worden. "Wir wollen nicht das Rad neu erfinden, sondern bewährte Dinge fortführen und neue Ideen einbringen, und zwar für Frauen jedes Alters", sagte sie. Ausdrücklich sprach sie allen KDFB-Vorstandschaften der vergangenen Jahre ihren Respekt und Dank für deren Engagement aus.

Wie alle anderen Beschlüsse wurde der jährliche Mitgliedsbeitrag von 15 Euro einstimmig festgelegt. Fragen und Diskussion blieben aus. Lediglich Nicole Zitzelsberger sprach sich dafür aus, dass der Zweigverein eine Spende an den neuen Verein machen sollte. Schließlich sei das Geld von den gleichen Frauen erarbeitet worden, fand sie. Während Kirschner darauf hinwies, dass dies eine Entscheidung der Vorstandschaft und an bestimmte Regularien geknüpft sei, betonte Hackl, die "Aktiven Dorffrauen" wollten sich aus eigener Kraft finanzieren. Abschließend gab Hackl auch bereits geplante Veranstaltungen bekannt: Am 3. Oktober soll der Apfelhof von Daniel Dorfmeister in Tabertshausenerschwaig besucht werden. Führung und Verkostung beginnen um 14 Uhr, anschließend gibt es Kaffee und verschiedenste Apfelkuchen. Es könnten Yogakurse sowohl für Kinder als auch Senioren angeboten werden. Dafür werde noch der Bedarf ausgelotet. Im November ist geplant mit Helga Rauch Windlichter zu töpfern und für den vierten Advent, 19. Dezember, ist im Schlosshof eine nicht kommerzielle, sondern romantische und ruhige Einstimmung auf Weihnachten vorgesehen.

Bürgermeister Betzinger begrüßte in seinem Grußwort den neu gegründeten Verein und freute sich über den harmonischen Verlauf der Versammlung. "Jeder Verein ist eine Bereicherung für das dörfliche Leben", sagte er und sicherte seine Unterstützung zu. Spontan versprach er für den Apfelhofbesuch am 3. Oktober einen Apfelkuchen nach dem Rezept seines Vaters zu spenden.

− tf